Wieder eine Filmumsetzung, die sich über den schlechten Ruf ihresgleichen einfach hinwegsetzt und demonstriert, wie man auch mit einer filmischen Vorlage durchaus ein spaßiges Spiel umsetzen kann. Zwar noch lange vom Hit entfernt, vor allem für jüngere Spieler ein Tipp.
Spieletest: Grosse Haie - Kleine Fische NGC
Weitere Infos
Releasedate:32. Oktober 2004



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Gute Filmumsetzung
- Klasse Sound
- Negativ:
- Kleine grafische Durchhänger
- Etwas kurz
Wie bereits bei Shrek 2, ist Grosse Haie – Kleine Fische pünktlich zum Kinostart in Deutschland auf allen aktuellen Plattformen erschienen. Da der neue Film von denselben Machern wie auch Shrek 2 ist, verwundert es nicht weiter, dass wieder Activision das Spiel publisht. Wie oftmals besteht beim ersten Einschalten des GameCube nur die Option ein neues Spiel zu beginnen. 15 Seiten auf der Memory-Card werden für die Spielstände und die weiteren Statistiken benötigt, was sich durchaus im Rahmen hält. Die deutsche und überaus gut gelungene Sprachausgabe führt den Spieler in kleineren Sequenzen immer weiter in die Geschichte ein und oftmals liefern Intros und Outros kurze Erklärungen, was als nächstes zu tun ist. Kurz gefasst, ist Grosse Haie – Kleine Fische ein Genremix, der aus Schleich-, Tanz-, Renn- und Schwimmsequenzen besteht. Zwischendurch muss man auch gegen Endgegner bestehen, denen man zum einen als kleiner Fisch ausweichen muss und manchmal auch zurückschlagen kann. Die insgesamt 25 Missionen, die sich um den Fisch Oskar und einen vegetarischen Hai namens Lenny drehen, sind vom Zeitaufwand her sehr unterschiedlich ausgefallen: Die Spanne reicht von wenigen Minuten bis zu längeren Abschnitten, die gut und gerne auch zwanzig Minuten dauern können. Im Großen und Ganzen allerdings sind die Levels eher durchschaubar und die Standard-Aufgaben leicht zu bewältigen. Um allerdings auch versierteren Spielern einen Anreiz zu bieten, gibt es in jedem Level eine Bonus- und Elitemission, die teilweise einen durchaus hohen Schwierigkeitsgrad haben. So gibt es Kämpfe, in denen man nicht ein einziges Mal getroffen werden darf oder man muss eine hohe Anzahl an Muscheln einsammeln. Wichtig für den Sammeltrieb, denn mit genügend Muscheln können zahllose Goodies gekauft werden. Darunter auch die Musik, Sequenzen, Storyboard-Zeichnungen und sogar kleinere Filmausschnitte. Begrenzt wird die Kaufwut allerdings nicht nur vom virtuellen Portemonnaie, sondern auch von dem erlangten Bekanntheitsgrad von Oskar. Dieser beginnt als eine unbekannte Null und soll letztlich ein gefeierter Superstar werden und eben jene dürfen im Shop auch mehr kaufen. Letztlich steckt dahinter der Gedanke, bis zum Ende des Spiels immer wieder neue Dinge anbieten zu können. Die Präsentation insgesamt kann als gelungen bezeichnet werden, die Levels untereinander sind über ein Zeitungslayout miteinander verknüpft und jeder neue Spielabschnitt ist sozusagen eine neue Schlagzeile. Auch wenn man das Pausemenü aufruft, kommt wieder der Zeitungsstil zum Tragen. Somit wirkt alles wie aus einem Guss. Anzumerken ist aber, dass Grosse Haie – Kleine Fische für einen guten Spieler in weniger als einer Woche beendet ist, aber durch die vielen Informationen zum Film darüber hinaus einlädt, sich mit dem Titel zu beschäftigen.
Die meisten Aufgaben gehen nach einer kurzen Eingewöhnenszeit recht leicht von der Hand und man schreitet relativ schnell im Spiel voran, wobei zum Beispiel bei den Tanzlevels die Schwierigkeit zum Ende hin deutlich anzieht. Hier soll auf zwei negative Punkte hingewiesen werden: Zum einen musste man, da es für den GameCube keine Tanzmatte gibt, auf diesen Support verzichten, hier haben die Kunden der Xbox- oder PlayStation 2-Fassungen einen klaren Vorteil. Es macht bei weitem nicht so viel Spaß, hektisch auf dem digitalen Steuerkreuz herumzudrücken, wie auf einer Tanzmatte zu stehen. Leider wurde zudem auch noch etwas geschlampt, denn sobald man mehr als eine Richtung eingeben muss, braucht man logischerweise neben dem Steuerkreuz vier weitere Knöpfe. Dies sind dann A,B,X und Y, die aber im Minitutorial nicht mit den jeweiligen Richtungen assoziiert werden. Somit hilft also nichts, als erst mal alles zu probieren, bis man heraus hat, wie es klappt. Hier hätte man sich mehr Mühe geben können. Wäre man noch einen Schritt weiter gegangen – und es gibt eigentlich keinen besseren Zeitpunkt als jetzt in Europa – hätte man einfach auf Bongo-Support umgestellt. Das hätte Nintendo ein weiteres Argument für die Bongos gegeben, deren weiterer Einsatz über Donkey Konga und Jungle Beat hinaus noch fragwürdig ist. Dem Spielgefühl wäre es auch besser bekommen. So aber nur die Sparmaßnahme. Ansonsten gibt es am Gameplay aber wenig zu rütteln, nicht zuletzt, weil es in den meisten Fällen recht beschränkt ist und nicht viel Handlungsspielraum zulässt.
Die grafische und soundtechnische Präsentation ist auf jeden Fall gehobener und insbesondere Musik und Sprachausgabe verdienen viel Lob: Viele lizenzierte und auch sehr bekannte Musikstücke untermalen passend das kunterbunte Treiben, dazu ein stimmige Sprachausgabe, die auch über die Videos hinausgeht und auch in den Levels immer wieder zum Einsatz kommt. Grafisch wirkt das Spiel an manchen Stellen ein wenig so, als hätte es dringend auf den Markt gemusst, da einfach die Detailverliebtheit fehlt, die dann wieder an anderen Orten ins Auge sticht. Glücklicherweise überwiegen aber die schöneren Parts im Spiel. Vor allem die Endgegnerkämpfe, die wie auf Schienen durch die Unterwasserwelt ablaufen, sind spektakulär: Nicht nur die riesigen Angreifer sehen blendend aus, sondern auch die Gewächse und Gebäude um einen herum.
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Vielen Dank an die Firma Activision für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 20.Oktober.2004 - 13:21 Uhr