Spieletest: Glitch Busters: Stuck On You NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
23. Mai 2023

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Multiplayer bis zu 4 Spieler
Witzige Story
Interessantes Weltendesign
Negativ:
Unübersichtliche Level
Unübersichtliches Gameplay
Unübersichtliche Kameraführung

Es ist immer wieder schön, wenn Spieleentwickler sich etwas trauen und Pfade bestreiten, die noch nicht so platt getreten sind. Dabei ist die Fallhöhe bei solchen Projekten nicht ganz ohne, denn man kann sich nicht auf ein stabiles Franchise oder einen spielerischen Selbstläufer verlassen. Glitch Busters: Stuck On You erzählt eine lustige, kluge Geschichte, die das Internet und seine Trolls auf ganz eigene Weise erklärt. Ob das alles aufgeht und vor allem im Multiplayer der richtige Spaßfaktor aufkommt klärt der Nintendofans.de Test!

Drollige Aufmachung

Es ist schon alles sehr süß, wenn man Glitch Busters startet. Die Optik und ihre Figuren machen echt was her und gewinnen den Spieler von der Pieke auf für sich. Auch die Story lässt einen immer wieder schmunzeln. Denn man schaut hinter die Kulissen von Videoplattformen, die sehr stark an ihre realen Vorbilder erinnern. Die KI-Wesen leben glücklich und arbeitsreich innerhalb der digitalen Welt und sorgen dafür, dass die Videos der Menschen am Ende so aussehen, wie sie aussehen sollen und das alle zufrieden sind. Wenn da nicht die fiesen Bugs und Glitches wären. Diese tauchen in letzter Zeit immer häufiger auf und müssen auf kreative Weise beseitigt werden. Ehrlich gesagt geht die Story nicht wahnsinnig viel tiefer, aber doch bietet sie ein sehr charmantes Gerüst für die Multiplayer-Action.

Wuselige Action

Auf den ersten Blick könnte man sich ein bisschen an die Splatoon Spiele erinnert fühlen. Wie die „Sprache“ der Figuren funktioniert, die Art der Fortbewegung, das Tempo und das farbenreiche Ambiente. Geschossen wird allerdings nicht mit Farbe, sondern mit Kugeln und das nicht zu knapp. Schön sind die vielen Jump’n’Run Anleihen, die mit einigen kreativen Ideen daherkommen. Beispielsweise haben die Figuren magnetische Eigenschaften, können an entsprechenden Wänden entlang und sich übereinander stapeln – immerhin ist man zu viert unterwegs. Je mehr Figuren aufeinander stehen, umso stärker wird auch der Schuss, was vor allem bei großen Gegnern ins Gewicht fällt. Das Stapeln wird umso wichtiger, wenn man an höher gelegene Orte gelangen möchte. Für all diese Manöver gibt es einzelne Tasteneingaben und im Singleplayermodus gibt es noch zusätzliche Funktionen um seine Kollegen zu steuern. Alles in allem ist das Gameplay sehr interessant, aber auch ungeheuer wuselig und schnell. Man verliert sehr schnell den Überblick, von wo jetzt eigentlich die Gegnerhorden angerannt kommen, da die Kamera hakelig und die gemeinsame Vierersteuerung nicht immer intuitiv ist. Die Maps strotzen dabei einerseits vor Kreativität, sind aber in sich manchmal auch unübersichtlich und es ist oft nicht klar wohin, wie und warum man irgendwo hin soll.

Der Multiplayer

Das Herzstück des Spiels ist der Multiplayer, der es online oder lokal ermöglicht mit bis zu drei weiteren Menschen zu spielen. Wenn man gerade nur einen oder zwei zur Hand hat werden die weiteren Figuren vom Computer gespielt. An sich ist das eine schöne Idee, in der Realität funktioniert es aber am besten allein oder zu viert, denn die Koordinierung von Mensch und Maschine ist, vor allem im Eifer des Dauergefechts, nicht immer leicht. Am Beispiel: Im Singleplayermodus ruft man seine Freunde, sie stapeln sich über einem und mit einem Knopfdruck ist man der oberste und kann von dort auf die höhere Ebene springen. Im Multiplayermodus kann der unterste menschliche Spieler nicht einfach nach oben und muss stets auf seinen menschlichen Kumpanen warten. Da es mit dem Teamspeak bei Nintendo bekanntlich so eine Sache ist, wird man hieran häufiger zu knabbern haben. Wenn man Unterstützung braucht, etwa bei den beschriebenen Passagen oder weil einem die Energie ausgegangen ist, wird dies den Kollegen signalisiert und sie können, wenn sie wollen, zur Hilfe eilen. Alles in allem werden die Missionsziele nicht besonders gut erklärt und man läuft sehr oft rum und fragt sich, wo es denn jetzt eigentlich hingehen soll. Hier hätten mehr Hinweise, Pfeile oder Tutorials gut getan.

Technische Seite

Das Spiel sieht mit seiner Cel-Shading-Comic-Optik sehr knuffig aus, auch wenn nicht immer ganz zeitgemäß. Richtig gut gefällt die Umgebung, in der des Öfteren Videoscreens hängen und Clips zeigen, die an Youtube, Tiktok und Co. erinnern. Die Bosse sind sehr kreativ gezeichnet und animiert. Ihre schiere Größe weiß oft zu imponieren und der Spieler merkt an ihrem Design, dass die Entwickler sich wirklich Mühe gegeben haben. Die Alltagsgegner stinken dagegen ganz schön ab und zwischendurch kann es deswegen auch mal etwas langweilig und trübe werden. Vor allem weil es fast immer nur darum geht alles wegzuballern, was sich bewegt. Ab und zu mal einen Schalter stampfen und weiterballern. Da rettet die Optik und der treibende ADHS-Sound nur bedingt das eben nur nette Gameplay. Die Musik wummert und brettert was das Zeug hält, trägt aber insgesamt leider eher zur allgemeinen Verwirrung und Wuseligkeit bei. Immerhin ist das Spiel auch im Handheldmodus ein tolles Erlebnis und kann also überall genossen werden, wo man sich mit seinen Freunden verbinden kann. Allerdings ist genau das gar nicht so einfach, denn das Menü ist die begehbare Schlatzentrale der KI-Wesen und man muss über Try-and-Error rausfinden, welcher Gegenstand welches Menü auslöst. Das Matchmaking ist somit unnötig kompliziert, obwohl es, wenn man es versteht, schnell geht.

Fazit

Glitch Busters: Stuck On You ist ein ambitioniertes, aber leider nur mittelmäßiges Spiel. Obwohl vieles daran stimmt, allem voran die süße Optik, der Vier-Spieler-Modus und die Bossfights, möchte der Funke letztendlich nicht dauerhaft überspringen. Das liegt vor allem an den unübersichtlichen Levels und den teils undurchsichtigen Missionszielen. Es ist stets wuselig und man würde sich wünschen, dass die Gegnerhorden einen mal kurz einen klaren Gedanken fassen lassen würden. Extrapunkte gibt es aber dennoch für die kreative Story und das Weltendesign. Zu viert kann das Spiel schon Spaß machen und bei 20€ hat man auch nicht all zu viel zu verlieren.

Grafik
7.5
Sound
7
Multiplayer
7.5
Gesamt
6.5

verfasst von „MatEusZ“

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Vielen Dank an die Firma Skybound Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 04.Juni.2023 - 09:28 Uhr