Gimmick 2! ist ein süßer Plattformer, der mit hohem Schwierigkeit auftrumpft! Ihr kämpft euch – nur mit einem Stern bewaffnet - durch sechs Welten einer Paralleldimension, nachdem ihr als kleiner grüner Dämon eure Freundin aus den Fängen eines gemeinen Zauberers retten müsst. Die nahtlosen Levelabschnitte einer Welt erfordern perfekte Sprünge und das kluge Einsetzen eures Sternes zum Meistern von Plattform-Umgebungsrätseln. Teilweise schwankt die Schwierigkeit enorm, sodass ihr euch festbeißen oder eine Welt nahezu in einem Rutsch durchspielen könnt. Beim Design variiert das Level der Kreativität, sodass erst mit Welt drei größere Umgebungsveränderungen einsetzen. Mit knapp 6 Stunden Spielzeit inklusive Sammelaufgaben für Cosmetics ist Gimmick 2! sicherlich kein Umfangmonster, garantiert aber ein kurzweilig-kniffliger Unterhaltungsgarant für Plattforming-Freunde.
Spieletest: Gimmick 2! NSW
Weitere Infos
Releasedate:5. September 2024




Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Herausforderung für Plattform-Liebhaber
- wenig, aber klare Gameplay-Mechaniken
- zwei Schwierigkeitsgrade
- kreative Welten mit tollen Sounds
- Negativ:
- Schwierigkeitsbalance variiert
- Welt 1 und 2 optisch recht ähnlich
- Umfang mit 5-6h eher gering
1992 gab es erstmals ein Gimmick! Das nur für den NES (Famicom) in Japan erschien. Ein kleiner gutmütig-grüner Dämon namens Yumetaro, der als Spielzeug und Gefährte eines kleinen Mädchens seine Daseinsberechtigung erhielt. Über 30 Jahre und eine Rettungsmission aus einer gefährlichen Dimension später ist Yumetaro eine Generation weitergegeben worden und erneut zum liebsten Gefährten eines Mädchens geworden. Doch wie es das Schicksal so will, wird auch dieses gen Nachts von einem Magier in eine ferne Dimension entführt, sodass Yumetaro auch in Gimmick 2! zeigen darf, dass dem süß-runden Grünling deutlich mehr Power innewohnt als es den Anschein hat. Was ihr nun von diesem Plattformer erwarten dürft, gibt es in unserer Switch Review zu Gimmick 2! zu lesen!
6 Welten voller Action
Wie wir es bereits im Intro geschildert haben, beginnt euer Abenteuer mit der sorgenvollen Entführung des kleinen Mädchens, welches zuvor zufrieden neben Yumetaro, ihrem persönlichen, lieben Dämon schlief. Dass dies sich so viele Jahre später wiederholt, hätte der kleine Grünling wohl nicht erwartet. Nichtsdestotrotz macht er sich unverzüglich auf, dem Mädchen in die kuriose Dimension zu folgen, die aus mehreren Welten und etlichen Feindwesen besteht.
Euer Abenteuer beginnt auf der Mittsommerwiese, einer eigentlich sehr fröhlichen Umgebung, die jedoch von kleinen Wesen besiedelt ist. Kleine schwarze Kugeln mit Augen, rosafarbene Raupen, mit Schilden bewaffnete Männchen oder Fledermäuse, viel mehr wird es bei den Gegnern nicht werden.
Tatsächlich liegt das Augenmerk auf dem Gameplay, denn jede Welt mit ihren 4 Passagen ist von Rätseln und Plattforming geprägt. Fast ausnahmslos müsst ihr mit perfekt getimten Sprüngen euren Weg über Plattformen fortsetzen, dabei geht es in den Leveln sowohl vertikal als auch horizontal voran. Neben dem offensichtlichen Ziel voranzukommen, dürft ihr euch im Spielverlauf daran machen, verschiedene Truhen zu erreichen. Sie versorgen Yumetaro oder seinen Stern, mit dem er allerlei Kunststücke vollbringt, mit neuen Designs, sind aber sonst rein kosmetischer Natur.
Bereits in der ersten Welt, die grundsätzlich sehr fröhlich wirkt, könnt ihr die Fähigkeiten eures grünen Freundes ausprobieren. Es gilt zu springen und einen Stern zu beschwören, der die Gegner besiegt, sobald sie von ihm berührt werden. Außerdem aktiviert ihr damit Stern-Silhouetten, die wiederum Plattformen erscheinen lassen. Bereits nach kurzer Zeit müsst ihr durch kluge Sprungabfolgen und das Beschwören von Plattformen euren Weg beschreiten. Dabei setzt Gimmick 2! auch auf physikalische Prinzipien wie Einfalls- und Ausfallswinkel, sodass ihr teilweise mehrere Anläufe braucht, ehe ihr aus der richtigen Höhe und an der richtigen Stelle den Stern werft, damit er sein Ziel findet.
Grün, aber oho!
Bereits in den ersten Zügen der Welt 1 zeigt sich, dass Gimmick 2! Bzw. Yumetaro deutlich süßer und unschuldiger aussehen, als das Spielprinzip tatsächlich ist. Denn was sich schon bei der initialen Auswahl des Schwierigkeitsgrades andeutet, zeigt sich in Level 1 bereits eindrücklich: Gimmick 2! ist alles andere als ein leichter Plattformer.
Beim Schwierigkeitsgrad hat der Entwickler sich etwas Schlaues einfallen lassen: Ihr könnt im Spielverlauf zwar jederzeit zwischen Gimmick! (keine Treffertoleranz) und Assistant wechseln. Doch um dies initial auszuwählen, müsst ihr bereits zeigen, wie ihr mit komplizierten Plattformen und exakten Sprungmanövern umgehen könnt. Denn nur wer dies schafft, kann in einem höher gelegenen Bereich den schweren Schwierigkeitsgrad „Gimmick!“ auswählen. Wählt ihr allerdings den leichteren, so könnt ihr dennoch jederzeit über die Minus-Taste wechseln.
Jede Welt besteht erwähntermaßen aus 4 Abschnitten, die teilweise unterschiedlich lang und variierend in ihrer Intensität in Erscheinung treten. Teilweise hatten wir den Eindruck in Welt 1 und 2, dass wir die Abschnitte in einem Rutsch durchspielen konnten, während der Schwierigkeitsgrad plötzlich wieder massiv anzog. Das Balancing ist hier also durchaus durchmischt. Auch endet jede Welt nach vier Abschnitten mit einem Boss-Kampf, der uns in Welt 1 absolut keine Schweißperlen beschert hat, während Level 2 einen gemeinen Wurm hervorgebracht hat, der in so hohem Tempo Geschosse beschwor, dass selbst unsere 5 Trefferpunkte auf „Assistant“ sehr schnell aufgebraucht waren und wir diverse Versuche brauchten.
Vor- und zurück
Macht ihr euch erfolgreich durch die Mittsommerwiese, warten schon die nächsten Herausforderungen in Welt 2, dem Kaulquappentempel und Welt 3, dem arktischen Aufstieg, einer Welt, die zwischen rutschigen Eis-Etappen und feurigen Lava-Abschnitten wechselt. Jederzeit dürfen kleine Geheimnisse und eben neue Truhen entdeckt werden. Seid ihr noch nicht so weit, könnt ihr später zurückkehren. Hierfür gibt es ein katzenartiges Wesen, das als Checkpoint vor jedem Levelabschnitt steht. Erreicht ihr dieses und drückt die X-Taste, könnt ihr alle bisherigen Level einer Welt erneut spielen und somit per elegantem Backtracking die fehlenden Sammelstücke einheimsen. Auf diese Weise ist unser Kirby verdammt ähnlicher gelber Stern schnell orange geworden und unser grüner Dämon in einen maulwurfsähnlichen Braunton gehüllt.
Neben diesen Schnellreisepunkt innerhalb der Welt könnt ihr euch häufig durch Transportröhren bewegen. Sobald ihr zum Eingang springt, werdet ihr eingesogen und woanders ausgespuckt. Diesen Umstand müsst ihr euch teilweise zu Nutze machen und zum Beispiel einen Frosch mit euren Sternen füttern. Gebt ihr ihm drei, spuckt er ihn nach oben hin aus, wodurch ihr an Höhe gewinnt, wenn ihr euch rechtzeitig auf seinen Kopf stellt, so wie ihr es bei allen Wesen in Gimmick 2! tun könnt, ohne Schaden zu nehmen.
Design, Sound und Performance
Was auf ersten Blick nicht sonderlich differenziert zu unserem rosafarbenen Lieblingshelden wirkt, lässt sich schon in den ersten Anspielminuten entkräften. Denn Yumetaro kann nicht fliegen und sich nicht verwandeln, muss hingegen in ebenso kunterbunten und etwas Gegnerarmen Welten deutlich mehr Rätsel absolvieren. Wer sich hier nicht bemüht, wird die Schlüssel nicht erreichen, die teilweise für das Vorankommen eingesammelt werden müssen. Das Kombinieren von Springen, Nutzen der Umgebungseffekte wie eisigen Wegen als Rutschen, das abgepasste Werfen des Sterns, um sich vor beweglichen Gegnern zu retten und einige andere Mechaniken machen Gimmick 2! Zu einer kniffligen doch recht runden Sache.
Hübsch anzusehen sind die Welten allemal, denn nach der Wiese und dem Dschungel des Tempels, die beide recht ähnlich gestaltet sind, sowie dem arktischen Aufstieg, geht es in eine kuriose Fischfabrik, ein Wolkenschloss und letztlich direkt in die Gefilde des gemeinen Zauberers. Die Level weisen eine unterschiedliche Detailtiefe auf, wissen aber auch immer wieder zu überraschen. So durften wir in der Fischfabrik auf einem großen Wal als Transportmittel reisen. Hübsch ist auch, dass die 2,5D Welten und ihre Levelabschnitte durch handgezeichnete Hintergründe angereichert werden, die immer wieder bewegliche und plastische Umgebungsanimationen und -effekte erhalten.
Soundtechnisch schöpft Gimmick 2! durchaus aus den Vollen. Niemand geringeres als David Wise, den wir bereits für die gesamte Donkey Kong Reihe und Battletoads am Mischpult finden durften, intoniert diesen liebenswerten Plattformer. Zuletzt konnten wir sein Talent in Nikoderiko: The Magicial World bestaunen und so geht er auch, wenn auch etwas verspielter, in Gimmick 2! ans Werk. Teilweise wurden alte Sounds aus Teil 1 angereichert, ebenso sind etliche neue hinzugekommen, die elektronisch, mystisch oder verträumt die Spielatmosphäre durch die sechs Welten tragen. Manche der Soundeffekte sind recht kirbyesk und andere schlichtweg nostalgisch aus dem Bit-Zeitalter in die Moderne verfrachtet.
Bei der Performance schafft Gimmick 2! Nahezu konstant einen sehr überzeugenden Auftritt. Keine Framerate-Einbrüche, keine Ladezeiten zwischen Neuversuchen nach dem Ableben und moderate Ladezeiten beim Öffnen oder Verlassen einer Welt. Sonst mag die durchweg gute Performance aber auch am Mangel an Gameplay-Komplexität und den hübschen aber technisch wenig aufwändigen 2,5D Welten liegen. Gleichzeitig zeigt Gimmick 2! auf, dass es sich auf wenige aber klare Gameplay-Prinzipien konzentrieren will, selbst wenn die Input-Verarbeitung nicht immer 100% sauber wirkt. Beim Umfang dürft ihr euch, abhängig von euren Fähigkeiten bei dem herausfordernden Plattformer, auf ca. 5 Spielstunden einstellen, wenn ihr alle Truhen und Geheimnisse finden wollt, kommen maximal noch einmal 3 dazu. Insofern kann das Spiel insgesamt als klein, aber fein beurteilt werden.
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Vielen Dank an die Firma Clear River Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 20.Januar.2025 - 10:44 Uhr