Spieletest: Fitness Boxing 2: Rhythm & Exercise NSW

Weitere Infos

Releasedate:
4. Dezember 2020

USK 0

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:: Leichter und spaßiger Spieleinstieg; Vielzahl unterschiedlich fordernder Übungen; Tagesworkouts und freie Trainingseinheiten möglich

Negativ:: kleinere Input-Lags; Zeitweilige Sensor-Ungenauigkeit; verschenktes Potenzial bei der Musikauswahl

Die Fortsetzung wartet auf euch Es ist nun schon etwas her, dass Fitness Boxing 1 in die heimischen Wohnzimmer einzog. Nun hat Nintendo nachgelegt und präsentiert mit Fitness Boxing 2: Rhythm & Exerchise den Nachfolger, der ein paar Dinge anders zu machen verspricht. Ob das Spiel Potenzial zum Champ hat, lest ihr hier.

Spielprinzip und -modi

In Fitness Boxing 2 bekommt ihr, wie schon in Teil 1, von Beginn an einen Couch zur Seite gestellt, den ihr nach dem anfänglichen Tutorial auch wechseln könnt. Mittlerweile sind es neun an der Zahl. Alle mit unterschiedlichen Persönlichkeiten, Herkunftsorten und Stilen. Auf diese Weise sollt ihr nicht nur spielerisch verschiedene Impulse erhalten, sondern auch bei den täglichen Trainingseinheiten, auf die das Spiel abzielt, motiviert werden.

Zu Beginn des Titels werdet ihr in die Grundübungen des Boxens eingeführt. Wie funktioniert eine richtige Fußstellung, welche Wippbewegung ist zum Ausüben der Sportart notwendig und wie sind die Hände zu halten. Ist das geschafft, geht es an die ersten Schlagarten: Straights, Jabs, Hooks und Upper Cuts.

Im Anschluss daran kann jederzeit unter dem Menü „Grundlagen“ eben dies wiederholt und geübt werden, auch Kombos, und das generellen Halten der Joy Cons wird hier berücksichtigt. Unter dem Reiter „Trainer“ könnt ihr euren bestehenden Trainer mit Items verändern. Diese gewinnt ihr entweder automatisch durch Spielfortschritte oder schaltet sie mit Tickets frei, die ihr durch verschiedene Erfolge im Spiel erhaltet. Diese Tickets, auch separat in ihrem Fortschritt unter „Erfolge“ sichtbar, sollen euch zusätzlich motivieren mit dem Spiel zu interagieren und vor allem viele Trainingseinheiten zu absolvieren. Dies ist euch täglich unter „Tagesworkout“ möglich, indem ihr vordefinierte Dehnungs- und Sporteinheiten absolviert und zusätzliche Einheiten im Anschluss durchführen könnt. Wer individueller trainieren möchte, der kann auch direkt unter „Freies Training“ die exakte Box-Übung auswählen, sofern diese initial bereits einmal über die Tagesworkouts freigeschaltet wurde. Hier wird euch auch angezeigt, wie fordernd diese Übung ist, welche Muskelgruppen sie anspricht und wie oft ihr sie bisher ausgeführt habt, wie viel Zeit dafür verwendet und wie viele Kalorien verbrannt wurden. Etwas schade ist jedoch, dass sich nur zwischen den zwei Schwierigkeitsgraden leicht und fordernd auswählen lässt. Ein wenig mehr Variation wäre hier wünschenswert gewesen. Zumindest im Tagesworkout ist jedoch zwischen leicht, standardundschwer modulierbar.

Musikabstimmung

Ihr werdet im Spiel die Gelegenheit haben, euch die Art von Musik, die zu den Workouts gespielt wird, auszusuchen. Nicht nur die Geschwindigkeit und das Genre sind beeinflussbar, sondern auch konkrete Titel, wenn auch nicht allzu viele, auswählbar. Ob „Hot & Cold“ von Katy Perry oder Cindy Laupers „Girls just want to have fun”, ihr habt die Wahl. Dabei ist ein nicht unbeträchtlicher Teil an Tracks schon etwas aus der Zeit geraten. „Sandstrom“ von Darude wäre etwa so ein Anwärter. In Summe kann der Musik aber nicht der Vorwurf gemacht werden, nicht perfekt zu den Boxeinheiten zu passen. Die hohe BPM-Rate erzeugt einen schönen Tempo-Mix, der euch in den Workouts nach vorn und vor allem ins Schwitzen treibt. Genau darum soll es ja letztlich auch bei einem Sportspiel mit körperlicher Betätigung gehen.

Technische Präzision

Je intensiver das Spiel gespielt wird, desto schneller erkennt man, dass es auch einige Hürden bei der Bewegungserkennung gibt. Nicht jede Übung lässt sich gleich präzise ausführen und erkennen. Etwa die Hooks oder Upper Cuts werden z.T. nicht eindeutig von der Switch erkannt, sodass in der Anzeige ein eigentlich exakter Treffer als unpräzise oder daneben erkannt wird. Das richtige Timing wird teilweise auch stärker gewichtet als die richtige Ausführung der Übung. Hier scheinen die Switch Controller weiterhin in ihrer Sensorik eine gewisse Ungenauigkeit zu haben, gerade wenn es schnell gehen soll. Schade ist auch, dass sich sämtliche Eingaben im Auswahl-Screen nur per Tastensteuerung bedienen lassen. Touchscreen-Steuerung ist auch hier nicht gegeben.

Gelegentlich kommt es auch zu Mikro-Lags bei der Darstellung, gerade wenn besonders viel in der Anzeige passiert, Kombos erfordert werden und die Musik und Lichteffekte stark wirken. Dies wird jedoch durch die schöne Benutzerkonfiguration des Spiels ausgeglichen. In den Einstellungen könnt ihr an-/abwählen, welche Übungen ihr während der Tagesworkouts berücksichtigt haben wollt. Auch die Bewertungsmetriken, Maßzahlen und Trainingsrhythmen lassen sich beeinflussen. Ihr könnt entscheiden, wann eine Trainingswoche beginnt, ob ihr per Alarm ans anstehende Workout erinnert werden wollt und ob euch euer Trainer in Englisch oder feinstem Japanisch begleiten soll.

Langzeitmotivation & Anpassbarkeit auf eigene Bedürfnisse

Letztlich bietet Fitness Boxing 2: Rhythm & Exercise einen schönen Umfang um regelmäßig mit spaßigen Aufgaben und Sportübungen in Bewegung zu bleiben und dem eigenen Körper etwas gutes zu tun. Eine begrenzte und sehr elektrolastige Musikauswahl können zeitweilig den Wunsch nach einer anderen Instrumentalbegleitung aufkommen lassen. Besonders der Statistik-Bereich und das regelmäßige Feedback über die Tagesworkouts sorgen dafür, dass ihr euch einen schnellen Überblick verschaffen könnt, in welchen Bereichen Optimierungspotenzial besteht bzw. welchem Leistungsstand und Fitnessalter ihr derzeit nacheifert. Auf diese Weise lässt sich gerade im kontinuierlichen Zeitverlauf ein schöner Trend abbilden, wie sich eure Performance verhält. Dies sorgt auf jeden Fall für einige Wochen und Monate für dauerhaften Spielspaß in kleinen Dosen. Bereits eine halbe Stunde täglich reicht aus, um eure Fitness massiv zu erhöhen. Dass ihr dabei einige Kalorien verbrennt, zeigt euch das Spiel natürlich ebenfalls motivierend an. Durch die konkrete An- und Abwahl einzelner Übungen könnt ihr zudem etwas besser anpassen, wo ihr euren Trainingsfokus legen wollt bzw. an welchen Stellen ihr, eventuell gesundheitsbedingt, kürzertretet.

Fazit

Fitness Boxing 2: Rhythm & Exercise ist eine schöne Fortführung des ersten Boxing-Sportspiels für die Nintendo Switch. Verschiedene Übungseinheiten, ein transparentes Statistik-Menü und eine gesunde Variation an Inhalten sorgen für längeren Spielspaß und die nötige Sportmotivation. Leider gehören aber auch kleinere technische Ungenauigkeiten, Inputlags und eine recht bescheidene Elektro-Musikauswahl zur Kehrseite der zu erringenden Boxing-Medaille.

Grafik: 7.5
Sound: 6.5
Gesamt: 7

verfasst von „ Maik“

Diesen Artikel teilen: