Spieletest: Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan 3DS
Weitere Infos
Releasedate:30. August 2013



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Casual-Modus verfügbar
- Entdecker-Feeling dank Kartografie
- individualisierbarer Fähigkeitenbaum
- gut erzählte Geschichte…
- Negativ:
- …jedoch nur in Textform
- 3D-Effekt quasi nicht vorhanden
- Charakter-Editor zu simpel
- Nur 1 Speicherstand
Das triste Stadtleben verlassen und fremde Welten erkunden: Der Abenteuergeist ist einer der Gründe, warum sich Fans des Rollenspiel-Genres immer wieder vor den Bildschirm klemmen. In Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan könnt ihr in die Fußstapfen von Christoph Columbus treten und mit eurem Luftschiff unkartographierte Landstriche verzeichnen, neue Rassen entdecken und mit euren selbst erstellten Pilgern gegen unbekannte Monster ankämpfen. All das mit nur einem Ziel: Das Geheimnis hinter dem riesigen Baum Yggdrasil zu lüften, welcher in der Ferne wartet.
Die Rollenspiel-Gilde kehrt zurück
Zu Beginn eures einzigen Spielstands müsst ihr eure Pilger-Gilde aufbauen. Neben Rollenspiel-typischer Klassen wie Kämpfer, Verteidiger, Schützen, Elementarzauberern und Heilern gibt es auch noch eigenständigere Exemplare, wie die Tänzer – die eure Kämpfer mit Tänzen stärken, heilen oder gar die Angriffsrate erhöhen – oder die flinken „Nightstalker“, die sich auf atatusschwächende Angriffe spezialisieren. Im Verlauf des Spiels könnt ihr noch drei weitere Klassen freischalten. In Sachen Aussehen habt ihr leider nur 4 Optionen: Zwei mal männlich und zwei Mal weiblich, jede der Optionen hat außerdem noch eine alternative Farb-Option. Leider wurde kein Charakter-Editor hinzugefügt, und das obwohl es sich dabei ohnehin nur um 2D-Illustrationen handelt: Denn das gesamte Spielgeschehen wird genretypisch aus der Ego-Perspektive beobachtet.
Bis zu 30 Kämpfer könnt ihr registrieren, von denen 5 mit euch auf Entdeckungsreise gehen können. Neben den unterschiedlichen Werteverteilungen sind es vor allem die individuell trainierbaren Fähigkeiten, die die Klassen voneinander unterscheiden. Mit jedem Level-Up bekommt man einen Skill-Point, den man einem der verfügbaren Talente geben kann. Anhand eines Fähigkeitenbaumes werden so neue Attacken freigeschaltet oder bereits erworbene Fähigkeiten verbessert. Etwa ab der Hälfte des Spiels kann man zudem Sub-Klassen freischalten. Eure Entdecker können dadurch einen Nebenberuf erlernen und dessen Fähigkeiten ebenfalls bis zur Hälfte des Maximums einer Hauptklasse ausbauen.
Und der Baum gibt ihnen neue Hoffnung…
Habt ihr eure Pilger registriert, werdet ihr auf die Stadt Tharsis losgelassen, welche den Hauptangelpunkt für eure späteren Erkundungen darstellt. Man kann bspw. dem Gasthaus einen Besuch abstatten, um seine Wunden zu heilen und den Wechsel zwischen Tag und Nacht hervorzurufen. Im Tanz-Etablissement kann man Sidequests annehmen, die Höhlenbesuche und (bitter nötiges) Levelgrinden spannender gestalten, während man in der Schmiede neue Waffen kaufen kann. Um neue Waffen kaufen zu können muss man allerdings auch Material von Monstern sammeln, die man aber zuvor an den Laden verkauft.
Beim "Mark Grand Court" kann man hingegen Hauptmissionen akzeptieren, die den Handlungsfortschritt (und den Zugang zu neuen Ländern) ermöglichen. In der Schiffswerft kann man außerdem StreetPass- und QR-Dateneinstellungen verwalten, denn man kann seine „Guild Card“ nicht nur per Direktaustausch sondern damit auch alternativ übers Internet versenden. Hier kann man Statistiken einsehen und auch Pilger rekrutieren, sollte das eigene Level jenes eurer Freunde überschreiten.
Leider sind sämtliche Optionen nur Menüpunkte mit NPC-Standbild. Es gibt im gesamten Spiel keine animierten Sequenzen und in diesem Fall auch keine selbst begehbare Stadt. Dadurch bekommt man zu Beginn leider den Eindruck, dass man es sich hier zu einfach gemacht hat. Gott sei Dank kann die Handlung spät aber dennoch durch Dialoge mit NPCs und einer spannenden, textbasierten Erzählung punkten (die leider nicht auf deutsch übersetzt wurde). De Entwickler wollten hier wohl der Spielerschaft erlauben, so viel eigene Vorstellungskraft wie möglich ins Spielgeschehen einbringen zu können.
…wie die Nacht ihnen neue Träume bringt
Kommen wir zu den Stärken des Spiels: Den Dungeons! Die Etrian Odyssey-Serie baut darauf, dass man sich mit jedem Schritt immer ein Quadrat in eine Richtung bewegt, die auf der Karte am Touch-Screen angezeigt wird. Diese ist zu Beginn ein leeres Blatt Papier und wird erst durch euch gefüllt. Mittels Touchpen könnt ihr aus vordefinierten Symbolen und Textfeldern wählen, um Besonderheiten zu markieren, Wände einzuzeichnen oder Quadrate als Land- oder Wassergebiete einzufärben.
Dies mag sich auf den ersten Blick äußerst mühsam anfühlen, doch mit der Zeit macht es Riesenspaß, geheime Abkürzungen an Wänden zu entdecken oder Teleportationspunkte in Irrgärten richtig zu markieren. Das Spiel trifft hier eine gute Balance zwischen Kreativität und Präzision. Auch in der Oberwelt, die ihr per Luftschiff bereist, folgt diesem Prinzip, allerdings kann man hier essen aufsammeln und zur eigenen Stärkung verzehren, nach dem Upgrade eures Schiffs auch die Höhenebenen wechseln (Hindernisse lassen sich für jede Schicht einzeln notieren) und an der Oberwelt treten keine Zufallskämpfe auf.