Spieletest: Dungeons & Dragons: Chronicles of Mystara WES

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Weitere Infos

Releasedate:
12. September 2013

USK 12 Online spielbar Gamepad Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
zwei spaßige Spiele in einem
multiple Routen, nette RPG-Elemente
viele moderne Zusatzgimmicks, Online-Multiplayer
sehr spaßig im Mehrspielermodus...
Negativ:
...aber alleine deutlich schwächer
im Kern simples Gameplay, kaum Abwechslung
schnell durchgespielt
mäßig einprägsamer Grafikstil

Dungeons & Dragons – an was denkt ihr unmittelbar nach dem Lesen dieser Worte? An ausgedehnte Spielabende in geselliger Runde, welche sich nur mit Würfel, Papier, Bleistift und einer Menge Fantasie (Copyright Spongebob) in die tollsten Abenteuer in euren Köpfen verwandeln? An umfangreiche PC-Epen der Marke Baldur´s Gate? Oder gar an First Person-Expeditionen durch gleichermaßen ungemütliche und unheilverheißende Dungeons wie im auch für SNES erschienenen Eye of the Beholder? Was es auch sein mag, die wenigsten würden diesen großen Namen der US-amerikanischen Fantasy zuallererst mit einem japanischen Sidescrolling-Beat-´Em-Up aus dem Hause Capcom assoziieren – ein Genre, wie es von der ursprünglichen Pen&Paper-Mechanik der Serie wohl kaum weiter entfernt sein könnte. Kann das gut gehen? Überraschenderweise ja!

Double Dungeons, Double Dragon(s)!

Aber alles schön der Reihe nach: Bei dem eShop-Downloadtitel Chronicles of Mystara handelt es sich um eine Compilation zweier Arcade-Brawler – Tower of Doom von 1993 und der drei Jahre später auf das Automaten-Publikum losgelassene Nachfolger Shadow over Mystara – welche exklusiv für den gemeinsamen Re-Release mit einem liebevoll gestalteten Drumherum und modernen Zusatz-Features ausgestattet wurde: Ein schickes, neues Hauptmenü mit massig Optionen, direkte Anwahlmöglichkeiten von bereits erreichten Stages, Unterstützung (fast) aller möglicher Controller (Game Pad, Pro Controller, Wii Classic Controller, Wii Remote), ein Achievement-System (praktisch: Wird im originalgetreuen 4:3-Modus gespielt, werden die überschüssigen Bildschirmteile für die zugehörigen Fortschrittsanzeigen genutzt), Leaderboards und sogar Online-Multiplayer! Seltsam nur, dass ihr defaultmäßig nach dem Einschalten im Menü von Shadow over Mystara (eigentlich Teil 2 dieser Mini-Serie) startet und der Hinweis, mittels Minus-Taste könne zum Vorgänger Tower of Doom angewählt werden, vergleichsweise winzig und leicht zu übersehen dargestellt wird...

Lufia and the Tower of Doom

Letztendlich bleibt es aber ohnehin ziemlich egal, mit welchem der beiden Fantasy-Prügler ihr beginnt, denn abgesehen von dezenten technischen Verbesserungen und etwas mehr Spielkomfort durch das ebenso übersichtliche wie von Secret of Mana geklaute Ringmenü für das Inventar gleichen sich die beiden Spiele auf den ersten Blick wie ein (Drachen-)Ei dem anderen: Bis zu vier Leute (großer Pluspunkt!) dürfen sich aus den üblichen Verdächtigen wie Krieger, Kleriker oder Magier (im Sequel ist hier die Auswahl etwas größer als in Tower of Doom) ihren Favoriten auswählen und ihn auch gleich im Zelda-Stil benennen – rollenspieltypisch, aber sehr ungewöhnlich für eine Arcade-Keilerei. Auch spielerisch geht es in beiden Fällen darum – ganz wie etwa die Turtles in Time – durch zumeist linear von links nach rechts scrollende Abschnitte zu wandern und anrückende Gegner zu bekämpfen, bevor weiter gereist werden darf. Storymäßig schließt Shadow over Mystara allerdings direkt an Tower of Doom an – leider ist der Plot vorlagenuntypisch ziemlich dünn geraten, da die durchaus stimmungsvollen, häufigen Dialoge und Erzähler-Einschübe leider allesamt äußerst kurz daherkommen: Wohl, um nicht Gefahr zu laufen, das als tendenziell eher ungeduldiger angenommene Spielhallen-Publikum mit ausschweifender Exposition zu langweilen.

Hey, wer hat die Tür zum Gruselkabinett offen gelassen?!

Dennoch: Für ein stärkeres Abenteuer-Feeling als im durchschnittlichen Brawler sorgt es allemal, wenn ihr etwa an Bord eines fliegenden Schiffes geht und dort von Bösewichten geentert werdet, anstatt lediglich aus dem Bild zu laufen und nach einer Überblendung den Schritzug „Level 2“ zu lesen! Capcom hat hier ganz einfach eine angenehme Prise Komplexität hinzugefügt, welche die im Kern alles andere als komplexen Story- und Spielelemente angenehm aufwerten: Wenn ihr euch mit Schwert, Axt und anderen mittelalterlichen Mordwerkzeugen durch Heerscharen von Goblins, Kobolden, Fischmenschen, Gnollen, Trollen oder Pollen (okay, letztere nicht – wäre aber eine schöne Genugtuung für Allergiker!) schnetzelt, seid ihr nicht nur auf einen Sprung- und Angriffsknopf beschränkt, sondern könnt mit den verbleibenden beiden Action-Buttons auch im Inventar stöbern und Items wie Sekundärwaffen, Zaubersprüche oder schützende Schilde nutzen! Und nicht nur das – einfache Stick/Steuerkreuz-Button-Kombinationen ermöglichen dann auch noch zahlreiche erweiterte Attackenvarianten wie Rutschangriffe, Schwertstoß nach unten oder den obligatorischen Special Move, welcher ordentlich Schaden anrichtet, aber auch am Energievorrat des Helden selbst zehrt und daher nur sparsam eingesetzt werden sollte.

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