Spieletest: Dungeons & Dragons: Chronicles of Mystara WES

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Weitere Infos

Releasedate:
12. September 2013

USK 12 Online spielbar Gamepad Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
zwei spaßige Spiele in einem
multiple Routen, nette RPG-Elemente
viele moderne Zusatzgimmicks, Online-Multiplayer
sehr spaßig im Mehrspielermodus...
Negativ:
...aber alleine deutlich schwächer
im Kern simples Gameplay, kaum Abwechslung
schnell durchgespielt
mäßig einprägsamer Grafikstil

Weltreise

Wenn besiegte Gegner dann auch noch häufig Ausrüstungsgegenstände wie den Ring der Feuer-Resistenz, welcher selbst lodernde Flammensäulen passieren lässt, Schlüssel für verschlossene Schatzkisten mit besonders wertvollem Inhalt, Munition für Sekundärwaffen wie Pfeil und Bogen oder mittelalterliche Molotow-Cocktails sowie Geld, welches in zwischen den Actionszenen besuchbaren Shops verprasst werden kann, dann sorgt dies, im Zusammenspiel mit dem Vorhandensein von Erfahrungspunkten und damit Level-Anstiegen, für ein schönes, dezentes RPG-Feeling, ohne dass Prügel-Puristen gelangweilt werden. Unschätzbar hoch für den Wiederspielwert (zu dem übrigens auch die vier wählbaren Schwierigkeitsgrade ihren Teil beitragen) ist schließlich noch die häufige Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Routen (und damit Stages), welche zwei Spieldurchgänge sehr unterschiedlich werden lassen kann: Wenn ihr euch etwa auf dem Weg zur Festung des Oberschurken gegen den weniger gefährlichen, aber längeren Gebirgsweg entscheidet und die Abkürzung durch das alte Zwergenbergwerk nehmt, wo euch prompt ein bildschirmfüllender Riesendrache auflauert, kommt wirklich Freude auf!

Behold the Beholder!

Also – trotz des namensgebenden Schattens – alles eitel Sonnenschein in den Landen von Mystara? Nun, das wäre dann doch etwas zu viel gesagt: Das (trotz aller kleiner Finessen immer noch) simple Gameplay dürfte wohl nicht jedermanns Sache sein; wer mit solchen „Prügel-Dich-Durch“-Spielen nichts anfangen kann, dem sei auch von dieser Inkarnation dieses allzu klassischen Prinzips abgeraten. Denn so viel Spaß das wilde Geprügel und die spaßigen Bossfights – etwa gegen den herrlich hässlichen Obertroll oder das Glubsch-Monster Beholder – auch machen, spielerische Abwechslung ist kaum vorhanden und es wird auch keine konsequente Auflockerung wie bei den genannten Turtles mit ihren Surfbrett- und Pseudo-F-Zero-Einlagen betrieben. Sprich, das Geschehen kann mit der Zeit doch recht eintönig werden – insbesondere im Singleplayer. Hinzu kommt, dass in beiden Episoden der Abspann arcadetypisch rasch zum ersten Mal über den Bildschirm flimmert – der Reiz liegt im mehrmaligen Durchspielen.

Sushi mit Western Wedges

Und wie sieht ein von einem japanischen Team vorrangig, aber nicht ausschließlich für den Westen entwickeltes Videospiel zu einer ur-amerikanischen Vorlage jetzt eigentlich aus? Nun, ungefähr so, wie man es sich vorstellt, wenn besagte Entwickler mit aller Kraft versuchen, weder ihre Landsmänner noch die alteingesessenen US-Rollenspieler vor den Kopf zu stoßen: Denn genau dies ist ihnen gelungen – Sprites, Charakterporträts und Zwischensequenzen scheinen irgendwo im Grenzbereich zwischen Illustrationen aus Dungeons&Dragons-Regelbüchern und Anime-Stil zu schweben, sodass wohl niemand aus beiden Gemeinden die Nase rümpfen muss. Auf der anderen Seite bringt diese Vorgehensweise aber die Konsequenz mit sich, dass Eigencharakter und -charme hier ein wenig zu kurz kommen: Die keinesfalls misslungene und technisch für damalige Verhältnisse sicherlich nicht üble, aber ziemlich grobschlächtig anmutende Grafik scheint zu jedem Zeitpunkt nicht so recht zu wissen, ob sie sich für westlichen oder Japano-Stil entscheiden soll; auch die Helden wirken stets generisch und austauschbar.Um es auf den Punkt zu bringen: Als eine bizarr leicht bekleidete Schurkin auftrat, konnte sich der Autor dieser Zeilen nicht entscheiden, ob er „Ach, diese Japaner!“ oder „Ach, diese Amerikaner!“ denken sollte (schließlich existiert das mysteriöse Prinzip „Je höhere Werte eine Rüstung für einen weiblichen Charakter hat, desto knapper ist sie geschnitten!“ ja gleichermaßen in beiden RPG-Schulen)...immerhin bleiben die nicht rasend ohrwurmträchtigen, aber doch stets angenehmen Fantasy-Klänge im Hintergrund stets passend. Passend – zu was auch immer...

Adventure Time!

Doch auch, wenn der optische Stil eher wie ein Kompromiss anmutet und das Gameplay etwa so viel Abwechslung bietet wie die Ernährung eines unglücklichen Zeitgenossen, der kurz vor dem zweiwöchigen Betriebsurlaub versentlich in einem Schnitzel-Imbiss eingesperrt wurde: Mit ein bis drei Freunden an der Seite macht dagegen auch die x-te Schlacht noch Spaß – hier kann also wieder eine Brücke zur ursprünglichen D&D-Pen&Paper-Spielrunde geschlagen werden: Hier wie dort lebt das Abenteuer in den Fantasy-Gefilden ganz einfach von der geselligen Runde!

Seite

1 2 [Fazit]

Fazit

Zahlreiche Bonus-Features, spaßig-simples Spielprinzip mit netten RPG-Elementen und nicht zu vergessen zwei aufgrund multipler Reiserouten (für Arcade-Verhältnisse) respektabel lange Spiele in einem: Chronicles of Mystara ist genau das Richtige für ausgehungerte Fans von 2D-Brawlern! Kein Mega-Hit und nicht perfekt für Einzelkämpfer geeignet, aber wer sich gerne mal ein paar Freunde einlädt, um fiesen Kreaturen eins auf die Mütze zu geben und das eine oder andere Fantasy-Reich zu retten, dem sei das Dungeons&Dragons-Arcade-Duo wärmstens empfohlen! Aber erwägt eventuell, eure Wii U dafür auf Englisch zu stellen: Bereits auf dem Titelbildschirm mit der Meldung „Drücken Sie (+) drücken“ begrüßt zu werden, kann doch ein klein wenig als „Mood Killer“ fungieren...

Grafik
6
Sound
7
Multiplayer
8
Gesamt
7

verfasst von „Lukas“

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Vielen Dank an die Firma Capcom für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 11.November.2013 - 13:24 Uhr