Es soll ja Menschen geben, die sich von der total veralteten Technik nicht abschrecken lassen und genügend Motivation in dem abwechslungslosen Gameplay finden um das gesamte Spiel durchzuspielen. Diese Spieler sind jedoch klar in der Minderheit. Heutzutage gibt es Vertreter dieses Genres, die um einiges besser sind. Ihr solltet lieber euer kostbares Geld in andere Spiele investieren.
Spieletest: Dungeons & Dragons: Eye of the Beholder GBA
Weitere Infos
Releasedate:32. Dezember 2002


Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- fesselndes Gameplay
- Negativ:
- keine Motivation
- veraltete Technik
Super Mario World 2 - Yoshi´s Island, Doom, Earthworm Jim, Zelda – A Link to the Past… Wir leben in einer Zeit in der eine Neuauflage die nächste jagt. Warum auch nicht? Klassiker sind zeitlos. Über Jahrzehnte hinweg behalten sie ihren Charme und bringen jeder Generation Spielspaß. Zumindest behauptet man das von ihnen…
Infogrames möchte sich nun mit Dungeons and Dragons – Eye of the Beholder, einem mittlerweile 13 Jahre alten Spiel, in diese Reihe einbringen.
Das Besondere an diesem Spiel vorweg: schon am Anfang des Spiels stellt man sich eine Party aus vier Charakteren zusammen. Ob Schildzwerg, Mondelf, Felsgnom, Halb-Elf, Leichtfuß-Halbling, Halb-Ork oder Mensch, ob Kämpfer, Kleriker, Magier oder Schurke, ob schnelles Reaktionsvermögen oder doch lieber Zauberkunst, ob er klettern kann, Schlösser knacken kann oder sich doch mehr in der Heilkunde auskennt. Euch ist theoretisch jede Freiheit gegeben.
Genau diese neue Freiheit machte Eye of the Beholder bei seiner Erscheinung zu etwas Besonderem. Und auch heute noch ist sie bemerkenswert, wenn auch nicht mehr neu.
Doch damit nicht genug. Ihr seid Führer und habt die völlige Kontrolle über eine (später) sechsköpfige Party. Das heißt, ihr alleine könnt entscheiden wer angreift und wer sich besser zurückzieht. Bogenschützen und Angiffszauberer nach hinten oder doch lieber alle mit dem Schwert agieren lassen? Lediglich die Angriffsreihenfolge wird bei jedem Kampf per Zufall ohne euren Einfluss neu ausgewürfelt.
Zu seiner Ersterscheinung waren alle diese Aspekte neu und machten das Spiel zu einem Klassiker. Auch heute noch ist das Gameplay interessant. Aber reicht das aus?
Eigentlich lebt ein Rollenspiel von seiner Hintergrundgeschichte. Eye of the Beholder hingegen kann froh sein, dass überhaupt eine Story in der Spielanleitung abgedruckt wurde. Wirklich fesselnd ist aber auch diese nicht… Im Städtchen Tiefwasser kommt unter den Einwohnern Angst auf. Xanathars Gilde, eine eigentlich verbannte Vereinigung von Dieben, treibt ihr Unwesen in den Kanälen der Stadt. Aus Furcht, dass die Gilde erneut an Macht gelangen könnte, werden mutige Kämpfer in die Kanäle schickt um für Ordnung zu sorgen. Im Spiel selbst sieht es dann leider so aus, dass ihr euch in einem Gemäuer wiederfindet und versucht den Ausweg aus den insgesamt zwölf Leveln zu finden. Zwischendurch werdet ihr auf Gegner treffen und auch auf so manche Stadtwache, bei der ihr eure Charaktere ausrüsten und heilen lassen könnt. Ereignisse, die die Geschichte des Spiels jedoch wirklich weiterführen, treten nicht auf. Und auch Abwechslung sucht man vergebens. Jedes Level sieht aus wie das vorherige und spielt sich auch so.
Steuerungstechnisch müssen zwei Modi unterschieden werden, die Spielsteuerung bei der Erforschung und die Spielsteuerung im Kampf. Bei der Erforschung findet ihr euch in einer Ego-Perspektive wieder. Schrittweise marschiert ihr durch die Kanäle und könnt auch dabei in vier Richtungen drehen (vorne, hinten, rechts und links). Diese Steuerung ist zwar recht simpel, funktioniert jedoch auch gut.
Im wichtigeren Teil der Steuerung, dem Kampfgeschehen, gestaltet sich alles anders. Aus einer isometrischen Sicht habt ihr die meiste Zeit eine komplette Übersicht über alle Charaktere, sowohl über eure Party, als auch über eure Gegner. Scheint ja alles schön und gut zu sein. Ist es auch, solange ihr eure Charaktere nicht bewegen möchtet. Um beispielsweise eure Figur nach rechts zu bewegen müsst ihr auf dem Steuerkreuz nach rechts/unten drücken. Das ist nicht nur sehr gewöhnungsbedürftig, sondern es funktioniert auch oft nicht. Wildes Knopfgedrücke für einen einfachen Schritt ist oft die Folge.
Die Technik von Eye of the Beholder ist in jedem Bereich gnadenlos veraltet. Jedes Level sieht komplett gleich aus, denn die selben pixeligen Standbilder werden immer und immer wieder verwendet. Somit bleibt sogar die Wiedererkennung innerhalb eines Levels auf der Strecke. Hat man sich ein paar mal nach rechts oder links gedreht bleibt einem oft zur Lösung der totalen Orientierungslosigkeit nichts anderes übrig als ein Blick auf die Karte.
Im Kampf sieht es nicht besser aus. Praktisch wird stets der selbe Hintergrund verwendet und die Figuren bestehen nur aus einfachen, pixeligen Bitmaps.
Der Sound besteht nur aus Geräuschen. Gebrüll, Gewimmer und Tappen sollen die Hintergrundmusik ersetzen und eine gruselige Atmosphäre schaffen. Bei Kindern mag das ja funktionieren, für alle anderen ist es eher lachhaft.
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Vielen Dank an die Firma Infogrames für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 22.Februar.2003 - 16:55 Uhr