Spieletest: Disney Art Academy 3DS

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Weitere Infos

Releasedate:
15. Juli 2016

USK 0 unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Schrittweise Zeichenanleitung mit Lehrinhalten
Online- und SD-Kartenanbindung
attraktivere Benutzeroberfläche
Disney/Pixar-Motive
Negativ:
Neue Modi aus Pokémon Art Academy nicht übernommen
Auflösung mittlerweile veraltet
kein 3D-Effekt

Mit Disney Art Academy erscheint nun mittlerweile der dritte 3DS-Ableger der Serie und auch das zweite Spin-Off. Dieses Mal spricht es die Fans der berühmten Animationsfilme von Disney und Pixar an.

Wie kann das Spin-Off mit dem Rest der Reihe mithalten? Und bietet der Titel mit seinen Pop-Motiven immer noch die selben, lehrreichen Inhalte wie schon frühere Titel der Reihe? Wir haben es für euch in unserem Disney Art Academy Review getestet!

Willkommen auf Summer Island

Während man in früheren Episoden Kunstwerke oder Illustration in einer altmeisterlichen Akademie anfertigen konnte wählt Disney Art Academy nun ein ganz anderes Thema: Ihr landet auf der Insel Summer Island und dürft zusammen mit Robert und Rosa Zeichnungen anfertigen, die dann das Kunstfestival ausschmücken sollen.

Eure Mentoren Leo und Lisa sind im Vergleich zu den früheren Lehrmeistern Vince und Albrecht auch wesentlich jünger geraten und auch das grundlegende Design wirkt bunter, jünger und nutzt eher ein „Flat Design“ als plastische Schattierungen.

Neue Lektionen

Auch das Lektionssystem hat sich verändert: Früher gab es Hauptaufgaben, die man abschließen musste, während man danach dazugehörige Nebenkapitel spielen konnte, welche die selben Techniken wiederholten oder vertieften, ohne dabei aber erneute Erläuterungen zu liefern.

In Disney Art Academy ist es nun umgekehrt: Ihr beginnt mit einer Nebenlektion, in welcher ihr eine vereinfachte oder bereits vorgefertigte Zeichnung bekommt, welche die Malerei vorerst nur auf die neu gelernten Techniken reduziert – bspw. das Zeichnen von Nemos Lächeln. Erst später im Lehrplan erstellt man eine Zeichnung von Grund auf selbst, welcher zu meist aus 1-2 Nebenlektionen und 2 Hauptlektionen besteht.

Ebenso wird das freischalten neuer Aufgaben anders behandelt: Während man sich früher linear von Lektion zu Lektion hangelte und man in Pokémon Art Academy sogar eine „Boss-Aufgabe“ spielen konnte/musste, kann man dieses Mal zwischen einer Auswahl an Themensträngen wählen. Hierbei reicht es, gerade mal die Hälfte eines Levels abzuschließen, um die nächsten Lektionen spielen zu können, wobei ein Komplex immer zur Gänze abgeschlossen werden muss.

Die Themenkreise

Folgende Inhalte werden behandelt: Ausdrücke und Emotionen, Porträts, Formen & Schatten, Hilfsformen, Körperhaltung, Schurken zeichnen, Farbenlehre, 2D-Zeichentechniken, Tiere zeichnen, Menschen zeichnen und 3D-Zeichentechniken. Nebenbei lernt man auch die Werkzeuge kennen. Ein paar dieser Lektionen kennen Veteranen bereits, doch wie immer ist auch viel Neues dabei und wird aus der Sicht der Disney-Illustrationen mit neuen Infos erzählt.

Doch auch für Neulinge fängt Art Academy wie immer klein an und unterteilt die Aufgaben in einzelne Abschnitte, die eingangs komplexe Motive kinderleicht erscheinen lassen.

Wer immer noch an seinem Können zweifelt, kann sich zumindest glücklich schätzen, am Ende immer noch besser als Robert und Rosa zu zeichnen, die selbst grundlegende Informationen wie die Emotion „traurig“… nun ja… sagen wir mal... „kreativ“ ausleben.

Hier sollte allerdings erwähnt sein, dass Disney Art Academy sich an jüngere Spieler als noch in Pokémon Art Academy richtet (welches noch eher als auf dem Niveau eines Kunstkurses mit Fan-Wissen operierte) und sich die Lektionen daher noch mehr an den vorgegebenen Motiven orientieren. Man lernt zwar immer noch genug, um mehr als nur wie ein „digitales Malbuch“ zu sein, aber die kunstpädagogische Qualität der ursprünglichen Art Academy wurde doch sichtlich vereinfacht.

Die Zeichenwerkzeuge

Serienkenner wissen natürlich bereits über die meisten der angebotenen Werkzeuge Bescheid, wobei die Benutzeroberfläche neu ist. Auch das grundlegende Verständnis hat sich nun leider mittlerweile von „Werkzeugen, die versuchen die realen nachzubilden“ zu „Photoshop-Light“ gewandelt. Dies bringt zwar mehr Kontrolle in „Pinselstrich“ und Durchlässigkeit mit sich, wirkt aber gegen das ursprüngliche pädagogische Potenzial der Originalreihe, in der man noch lernte, Farben zu mischen und die Feuchtigkeit des Pinsels in die Technik mit einzubeziehen. Dies wurde nun alles vereinfacht, und Farben nimmt man nun mit dem digitalen Farbkreis.

Dies mag nun mitunter auch daran liegen, dass der Pinsel nur noch ein Werkzeug von vielen ist: Mittlerweile gibt es neben dem Bleistift noch Konturstifte, Marker, Airbrush-Techniken und seit diesem Titel auch Farbrollen mit Mustern wie Glitzersternen. Zudem gibt es auch noch die Möglichkeit, Schritte rückgängig zu machen oder mit bis zu 5 Ebenen zu arbeiten. Leider hat Nintendo aber noch immer nicht das Feature aus Colors 3D realisiert, Ebenen für einen 3D-Effekt zu nutzen. Tatsächlich wurde auch hier jeglicher 3D-Effekt wieder restlos entfernt. Außerdem vermissen wir den Radiergummi für Konturstifte: In Pokémon Art Academy war es so möglich, Vorzeichnungen und Konturlinien separat zu radieren. Dies ist nun nur noch durch verschiedene Ebenen möglich.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Auflösung der Zeichenfläche. In Zeiten des Standard-3DS war diese schon veraltet, aber zumindest noch einigermaßen vertretbar. In Zeiten von New 3DS und XL-Geräten -welche beide mit größeren Bildschirmen daher kommen - bilden sich aber doch recht schnell unschöne Artefakte. Wenn man das Ganze dann auch noch im Internet oder via Speicher auf der SD-Card teilen will, wirkt die Bildgröße – welche sogar noch unter dem „kleinen“ HD liegt – doch äußerst mickrig. Konkurenzprogramme des eShops zeigen, dass auch höhere Auflösungen möglich sind.

Zusatzmodi

Neben den Lektionen gibt es auch wie immer den Modus „Freies Zeichnen“ in dem man entweder aus einer Auswahl verschiedenster (freischaltbarer) Disney- und Pixar-Motive wählen kann – welche ohne Erklärungen aber mit groben Beispiel-Arbeitsschritten und vorgeschlagenen Werkzeugen auskommen – oder aber ohne Vorlage bzw. mit Fotos der 3DS-Kamera als Vorbild zeichnen kann. Hierin kann man frei alle Werkzeuge und Techniken nutzen.

Leider hat man den großartigen „Schnellzeichnen“-Modus aus Pokémon Art Academy nicht übernommen. Hierin konnte man binnen weniger Minuten vereinfachte Bilder malen. Auch die Option „Herunterladbare Bilder“ – mit welcher nach einiger Zeit via Spotpass neue Motive für „Freies Zeichnen“ verfügbar gemacht wurden – fehlt. Dies ist allerdings nicht so schlimm, da man so zumindest gleich alle Motive zur Verfügung hat. Denn die Bilder älterer Art Academy-Titel kann man heute mittlerweile gar nicht mehr empfangen, wenn man sie verpasst hat… außer man findet sie in den Tiefen des Miiverse und speichert sie als Foto ab.

Apropos: Wie bereits in früheren Episoden ist es natürlich auch hier wieder möglich, Bilder via Miiverse, 3DS-Bildertransfer, lokalem Versenden oder aber auch ganz einfach via SD-Karte mit der Welt zu teilen.

Fazit

Disney Art Academy widmet sich – deutlicher als Pokémon Art Academy - an jüngere Spieler und hält sich dadurch strenger an seine Motive. Man lernt zwar immer noch genug Wissenswertes aus der Welt der Disney-Illustratoren und real anwendbare Kunsttechniken, allerdings motivierten die Vorgänger noch viel mehr zum eigenen kreativen Schaffen. Auch Modi wie „Schnelles zeichnen“ oder „Bosslektionen“ vermisst man aus dem vorherigen Spinoff.
Dennoch handelt es sich immer noch um einen gelungenen Titel der Art Academy-Reihe, mit welchem man anhand der bekannten (und ein paar neuer) Werkzeuge in einer neuen, schönen Benutzeroberfläche Bilder zu Disney- und Pixar-Motiven anfertigen und später auch teilen kann. Lediglich die Auflösung hätte man mittlerweile zeitgemäßer gestalten können.

Grafik
7.5
Sound
8
Gesamt
7.5

verfasst von „Benjamin A.“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 11.September.2016 - 17:59 Uhr