Spieletest: Disjunction NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
28. Januar 2021

USK 16 keine Onlinefunktion Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
toller Soundtrack
gute Story
tolles Setting
Negativ:
tlw. eintöniges Setting
Charaktere unterscheiden sich kaum
leichte Performane-Probleme

Viele Spiele und Filme nehmen sich gerne die Thematik einer utopischen Zukunft als Vorlage. Sei es der kürzlich erschienene AAA-Titel Cyberpunk 2077 oder eben kleinere Entwicklerstudios, wie Ape Tribe, welche sicher der Thematik im Game „Disjunction“ widmeten. Wir haben mal einen genaueren Blick auf dieses Spiel geworfen. Wie es uns gefallen hat, erfahrt ihr im folgenden Test.

Kalter Krieg

Die Handlung spielt in den Vereinigten Staaten im Jahre 2048. Gar nicht weit hergeholt befindet sich die USA in einem neuerlichen Nahostkonflikt. Wieder geht es um Erdöl, aber dieses Mal kommen sich die Vereinten Nationen und Russland in die Quere, da beide unterschiedliche Fraktionen unterstützen. Der neuerliche kalte Krieg endet zwar ohne Sieger, aber stürzt die USA in den wirtschaftlichen Ruin. Nach der Verhaftung eines prominenten Gemeindevertreters ist New York in Aufruhr. Verdächtigungen und Anschuldigungen sind in der ganzen Stadt gang und gäbe, während sich eine heimtückische Droge namens „Shard“ in der Unterwelt verbreitet. Da die Zukunft der Stadt ungewiss ist, erheben sich drei hartgesottene Bürger, um die Wahrheit herauszufinden und eine Verschwörung aufzudecken, die das Schicksal der Stadt zu verändern droht. Frank ist ein ehemaliger Polizist, der mittlerweile als Privatdetektiv arbeitet. Joe ist ein Veteran, der nun als Boxer sein Geld verdient und die Schuldigen für den Tod seiner Tochter finden will. Dann gibt es noch die Hackerin „Spider“, die Tochter eines ehemaligen Mafiabosses ist. Über Umwege kreuzen sich die verschiedenen Geschichten, mit demselben Ziel, die Stadt zu retten.

Die gesamte Story ist dabei sehr tiefgründig, mit vielen Details und sehr umfangreich aufgearbeitet. Da könnte sich so manch anderes Entwicklerstudio einiges abschauen. Die gesamte Geschichte wird euch über Dialogboxen erzählt, in denen ihr via Infoboxen noch zusätzliche Infos einholen könntet. Jedenfalls bietet euch das Spiel mehrere Enden, da sich die gesamte Handlung aufgrund eurer getroffenen Entscheidungen orientiert.

Stealth-Action-RPG

Disjunction, inspiriert von Tech-Noir-Klassikern, ist ein intensives atmosphärisches Stealth-Action-RPG. Das Spiel gestaltet sich durchaus sehr geradlinig und ihr steuert euren Charakter aus isometrischer Ansicht. In den diversen Gebäuden müsst ihr verschiedenste Gegenstände oder Schriftstücke finden. Euren Weg kreuzen immer wieder Wachen, die ihr entweder umgehen, betäuben oder erschießen könnt. Letzteres macht natürlich auch euch aufmerksam und zieht weitere Feinde an. Daher sollte man so lautlos wie möglich vorgehen.

Via Knopfdruck schaltet ihr in den Stealth-Modus um. So könnt ihr euch langsam und leise durch die Areale bewegen und außerdem wird euch das Sichtfenster der Wachen angezeigt. Verschiedenste Möbel und Wände dienen euch immer wieder als Deckung um von A nach B zu gelangen. Neben den drei genannten Aktionen verfügt jeder Charakter auch noch über individuelle, aktivierbare Spezialfertigkeiten. Diese kosten Energie, die euch nur begrenzt zur Verfügung steht. Diese kann aber durch Batterien, welche die besiegten Gegner liegen lassen, wieder aufgefüllt werden.

Gameplay

Der Schwierigkeitsgrad ist gut gewählt, also nicht zu schwer und nicht zu einfach. Zum Glück gibt es immer wieder Speicherpunkte im Spiel. Versäumt man diesen, so muss man nach dem Spieltod das Stockwerk von neuem beginnen. Die meisten Welten bestehen aus zwei Ebenen und habt ihr diese gemeistert, so erhält euer Charakter Erfahrungspunkte. Diese könnt ihr bei einem Talentebaum zum Verbessern der Charaktereigenschaften benutzen. Sehr nützlich sind dabei auch Upgrade-Packs, die ebenfalls die Werte eures Helden verbessern. Zwar merkt man anhand der jeweiligen Skills nicht, dass der Talentebaum riesigen Einfluss auf das Spiel hat, aber es motiviert und ist ein nettes Feature.

Wie bereits erwähnt entscheiden eure Entscheidungen den Spielverlauf. So müsst ihr beispielsweise in Dialogen auswählen, ob ihr Leute freilassen, verhaften oder direkt töten wollt. Je nach Spielstil werdet ihr, um das entsprechende Ende zu sehen, 10 bis 12 Stunden an Spielzeit rechnen müssen. Da sich aber die Charaktere sehr ähnlich sind, trotz Spezialfähigkeiten, gibt es kaum einen Wiederspielwert, außer man will wirklich alle Enden sehen. Jedenfalls steckt hier noch etwas Potential seitens der Entwickler.

Technik

Disjunction wird in feinster Pixeloptik präsentiert. Das Setting ist gut gewählt, doch tlw. scheinen sich die Level optisch etwas zu wiederholen. Das könnte jetzt ein kleiner Kritikpunkt sein, stört aber im Großen und Ganzen kaum.

Der Sound kommt, wie bei Spielen dieser Art üblich, aus dem Synthesizer. Der Soundtrack ist dabei wirklich klasse und könnte so manchen Tracks aus Filmen wie „Blade Runner“ Konkurrenz machen. Eine Vertonung der Dialogtexte gibt es nicht, dafür könnt ihr Übersetzungen in sehr vielen Sprachen auswählen, unter anderem eben auch Deutsch.

Die Steuerung ist sehr simpel und man wird gut in das Gameplay eingeführt. Leider läuft auf der Switch nicht immer alles flüssig. Hier kann man hoffen, dass mit einem Patch nachgebessert wird.

Fazit

Ape Tribe Games hat sich, wie schon einige Entwicklerstudios davor, dem Thema einer utopischen Zukunft angekommen. Die Handlung und das Setting wurden dabei gut durchdacht und könnten auch aus einer Romanvorlage stammen. Soundtrack und Grafikstil sind richtig klasse gewählt und sorgen für eine gewisse Grundstimmung. Diese sorgt auch bei gelegentlicher Eintönigkeit, dass man motiviert bleibt. Rundherum also ein klasse Spiel, auf das man auf alle Fälle ein Auge werfen kann.

Grafik
7
Sound
8
Gesamt
7.5

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma SoldOut für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 11.Februar.2021 - 16:24 Uhr