Spieletest: Deus Ex: Human Revolution - Director´s Cut WIIU
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Releasedate:25. Oktober 2013



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- viele Lösungswege
- tolles Setting
- starke Verbesserungen im DC
- viel Freiheiten für den Spieler
- Negativ:
- unbelebte Städte
- Kämpfe sehr statisch
- optisch nicht ganz up2date
Es gibt Spiele, die es den Nachfolgern schwer machen, in ihre Fußstapfen zu treten.
Dazu gehört auch Deus Ex, welches ursprünglich ein Shooter war und aus der Feder des prominenten Entwicklers Warren Spector stammt.
Schon der Nachfolger Invisible War wagte sich einige Schritte weg vom reinen Actiontitel hin zum Rollenspiel. Dieser Aspekt wurde im dritten Teil Human Revolution noch mehr hervorgehoben. So gilt es, den Protagonisten mit Hilfe von neuer Ausrüstung, Waffen und Verbesserungen auf das, was ihn erwartet, vorzubereiten.
Der dritte Teil von Deus Ex ist im Jahre 2027 angesiedelt – also vor dem zweiten Teil und für uns in nicht allzu ferner Zukunft. Zu dieser Zeit ist die Kybernetik weit vorangeschritten; fast jedes Körperteil kann durch ein künstliches Pendant ausgetauscht werden. Das Ganze ist zwar noch als solches erkennbar, aber in seiner Funktion und Leistung dem biologischen weit überlegen.
Dass diese technologische Errungenschaft natürlich auch für militärische Zwecke genutzt werden kann, ruft Widersacher ebenso auf den Plan wie die Tatsache, dass viele auch einen Verlust der Menschlichkeit befürchten.
Radikale Demonstrationen, Ausschreitungen und Anschläge sind die Folge. Einem solchen fällt unser Held Adam Jensen beinahe zum Opfer. Als Sicherheitschef bei Sarif Industries, einem der führenden Hersteller solcher Implantate, gerät er zwischen die Fronten und wird fast getötet.
Nur mit Hilfe zahlreicher Eingriffe kann sein Leben gerettet werden. Da wenig von seinem eigentlichen Körper gerettet werden kann, besteht Adam fortan aus einer Ansammlung von High-Tech-Prothesen und Implantaten.
Seine Freundin, eine hochrangige Wissenschaftlerin bei Sarif, hatte, ebenso wie zahllose Kollegen, nicht so viel Glück.
Nach nicht mal einem halben Jahr nimmt Adam die Arbeit für seinen Boss David Sarif wieder auf.
Euer erster Einsatz ist die Rückeroberung eines Labors, welches von sogenannten Puristen, die strikt gegen den Einsatz von Biomechanik sind, übernommen wurde. Im Laufe eurer Ermittlungen kommen immer mehr Fragen an den Motiven und Hintergründen einzelner Personen auf – vieles ist nicht, wie es zu sein scheint.
Director’s Cut
Es ist schon etwas ungewöhnlich, über zwei Jahre nach einem Release nochmals eine überarbeitete Version eines Spiels auf den Markt zu bringen. Grund hierfür dürfte unter anderem sein, dass sich der Titel zwar gut verkaufte, es aber dennoch einige Punkte gab in denen das Spiel übereinstimmend kritisiert wurde.
So wurden für den DC die verbesserte KI und Grafik aus der Erweiterung The Missing Link übernommen – diese ist im Übrigen, ebenso wie die Zusatzmission Tongs Rettung, enthalten. Die Bosskämpfe, welche ebenfalls in der Kritik standen, wurden auch überarbeitet.
Habt ihr das Spiel beendet, so steht euch der New Game+ Modus zur Verfügung, in dem ihr direkt zu Beginn eure Augmentierungen freigeschaltet habt; dadurch ergeben sich andere Lösungsmöglichkeiten und Strategien.
Außerdem besteht die Möglichkeit, Bilder aufzunehmen , diese mit Kommentaren zu versehen und via Miiverse zu teilen. Das GamePad dient hierbei als Kamera und Notizblock. Man kann auch eine kurze Audioaufnahme zu einem Bild zuordnen. Diese ist aber leider nur lokal verfügbar.
Obendrein beinhaltet der Director`s Cut noch einige Stunden an Entwicklerkommentaren. Diese können im Menü eingeschaltet werden. Sobald ihr einen Punkt erreicht an dem ein Entwickler einen Kommentar hinterlassen hat, kann dieser dann optional abgespielt werden.
Das verschlingt zwar zusätzlich Zeit und unterbricht den eigentlichen Spielfluss; es ist dennoch wirklich sehr interessant zu hören was den Entwicklern durch den Kopf gegangen ist, als sie die jeweilige Szene umgesetzt haben.
Die Entscheidung liegt bei dir
Das vom ursprünglichen Erfinder der Serie immer wieder angepriesene System der freien Entscheidung wird in Human Revolution gut durchgesetzt. So gibt es immer mehr als einen Weg, die Probleme anzugehen. Ob ihr nun den verbalen Konflikt, die direktere, gewalttätige und meist tödliche Auseinandersetzung sucht oder euch schlichtweg möglichst für alle unsichtbar zu eurem Ziel schleicht, bleibt euch überlassen.
Das Spiel stellt euch fortlaufend vor Entscheidungen, die auch ihre Konsequenzen haben.
Helfe ich jemanden oder lehne ich ab? Kann ich es mir leisten, die Anfrage abzulehnen, auch wenn sie nicht 100% moralisch ist? Schließlich brauche ich auch etwas von meinen Gegenüber!
Schmeichle ich mich ein? Oder drohe ich? Aber nicht nur in der Konversation werden Weichen gestellt, auch euer Kampfverhalten spielt eine wichtige Rolle. Wer plump alles und jeden niedermetzelt, muss mit Konsequenzen rechnen.
Oftmals ist es einfacher, unbemerkt einzubrechen, den Auftrag zu erledigen und unbemerkt wieder zu verschwinden. Manchmal ist es sogar von Vorteil, den Gegner erst auf sich aufmerksam zu machen und sich dann, zum Beispiel durch einen Lüftungsschacht, um ihn herum zu bewegen.
Es ist nicht immer von Nöten, dass ihre eure Gegner direkt tötet. Ihr könnt euch auch anschleichen und den Widersacher “sanft“ ins Reich der Träume befördern.
Gleichgültig, von welcher Natur euer Verhalten geprägt ist, werdet ihr bei guter Ausführung entsprechend besser belohnt. Allerdings wird der gewaltfreie und unauffällige Part etwas mehr honoriert.
Dennoch stehen euch nicht immer alle Lösungswege offen – vielmehr hängt es auch von euren Fähigkeiten ab, wie ihr ans Ziel gelangt. So muss für das Hacken mancher Türmechanismen ein gewisser Level erreicht werden, oder aber ihr müsst eure Arme genügend aufgelevelt haben um besonders schwere Gegenstände zu bewegen. Je nachdem, wie ihr euren Charakter also ausrichtet, könnt ihr gewisse Fähigkeiten auch verstärkt zum Lösen eurer Missionen einsetzen.