Spieletest: Crush3D 3DS

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Weitere Infos

Releasedate:
13. Januar 2012

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
tolles Konzept
anspruchsvoll
gute Kameraführung
Negativ:
kein Leveleditor
stellenweise trial and error
keine Sprachausgabe

Genremixes sind ein zweischneidiges Schwert. Oftmals geht der Versuch die guten Eigenschaften der verschiedenen Spielearten sinnvoll zu vermischen nach hinten los. Kein Grund für Entwickler es nicht immer wieder zu versuchen. Auch Crush3D versucht sich in diesem Unterfangen, welches ihm bereits mit einer PSP- Version gut gelungen ist. Einer der Gründe dafür dürfte der Fokus auf ausgewogenes Gameplay anstatt auf modernste Grafik oder unnötigen Schnick-Schnack sein. So punktet der Titel mit einem simplen aber genialen Mix aus Platformer und Rätselspiel. Ihr übernehmt dabei die Rolle von Danny, dem besten Freund von Dr. “Doc“ Doccerson, welcher bekannt für unorthodoxe Praktiken im Bereich der psychiatrischen Forschungen ist. Dessen neuste Erfindung ist C.R.U.S.H. Ein Gerät welches dem Subjekt bei der Selbstfindung helfen soll. Dazu wird die Person in einer Art Hypnose in sein eigenes Unterbewusstsein versetzt.
Zum Leidwesen Dannys, welcher in seinem Geist mit einem Morgenmantel bekleidet ist, entwickelt C.R.U.S.H. ein gewisses Eigenleben und lässt unseren Protagonisten nach dem vom Doc gestarteten ersten Test nicht so einfach wieder ziehen.

Dimensionsverschiebung

Das Konzept könnte einigen aus Paper Mario bekannt sein. Sollte euer Weg versperrt sein, so wechselt ihr zwischen der 2D- in die 3D-Sicht um voran zu kommen.
Dabei gilt es allerdings nicht das Ende eines langen Levels zu erreichen, sondern innerhalb eines obskuren Levelkonstrukts in Dannys Gedankenwelt eine gewisse Anzahl von Murmeln zu sammeln um den Ausgang zu öffnen.
Dazu wechselt ihr wie erwähnt die Perspektive, um zuvor unerreichbare Bereiche zu erreichen. Dies geschieht mit Hilfe des so genannten crushens. Zuerst wählt durch die Wahl des Kamerawinkels die Richtung, in die sich das Level zusammenziehen oder entfalteten soll, und löst dann den Crush aus.
Um ein Level erfolgreich zu beenden, muss Danny mindestens 50% der im Abschnitt befindlichen Murmeln einsammeln. Diese gibt es in drei Farben welche unterschiedlich wertvoll und dementsprechend schwerer oder leichter zu erreichen sind. Neben den Murmeln könnt ihr Erinnerungen und Trophäen einsammeln welche Galeriebilder respektive das Level für den Trophäenmodus freischalten.
Die über 50 Level die es zu bestreiten gilt, verteilen sich auf vier Welten: Stadt, Meer, Kirmes und Kindergarten. Im Verlauf des Spiels wird nicht nur die Levelstruktur komplexer, es werden auch immer neue Elemente wie verschiebbare Dosen und Kugeln, Schalter und Zahnräder implementiert. Zu allem Überfluss gesellen sich auch noch eure Albträume in die Gedankenwelt und machen euch in Form von Schnecken, Kakerlaken und Blockwandlern das Leben schwer.
Macht euch einer dieser fiesen Gestalten den Garaus oder fallt ihr in einen Abgrund, so ist dies durch die großzügig gesetzten Checkpoints kein wirklicher Beinbruch.
Solltet ihr gar nicht weiterkommen, so gibt es eine Hilfe innerhalb jedes Abschnitts, welche euch bis zu zwei spezifische Hinweise gibt. Aber Vorsicht, diese Hilfestellung kostet euch wertvolle Murmeln!
Beendet ihr ein Level besonders erfolgreich, so bekommt ihr neue Morgenmäntel mit denen ihr Danny bekleiden könnt. Insgesamt gibt es 97 dieser legeren Bekleidungsstücke.
Neben der Option der Freischaltung im Spiel, können die Mäntel auch durch Geschenkpunkte erworben werden. Diese wiederum erhaltet ihr entweder im Tausch mit 3DS-Spielmünzen oder durch das Aufsammeln von Geschenken, die ihr via StreetPass erhalten könnt.
Sobald Danny eine Murmel in einem Abschnitt aufgesammelt hat, kann er ein Geschenk platzieren. Trefft ihr via StreetPass einen Spieler, so hat dieser die Möglichkeit das Präsent in eben diesem Abschnitt abzuholen. Je mehr Murmeln ihr gesammelt habt bevor ihr das Paket deponiert, umso mehr Geschenkpunkte erhält der Finder. Um es zu bekommen muss dieser allerdings mindestens die Anzahl von Murmel in dem spezifischen Level gesammelt haben, die ihr in das Geschenk investiert habt.

Verschobene Technik?

Auch wenn Crush3D optisch kein Meisterwerk ist, so passt die Grafik einfach zu der Art des Spiels. Die Qualitäten liegen nicht in irgendeiner gezwungenen Komplexität, sondern in seiner genialen Einfachheit. Auch die etwas träge Steuerung, welche sicherlich nicht jedem zusagt, versetzt gerade ältere Spieler in Retrofeeling.
Der 3D-Effekt ist trotz dem Dimensionswechsel kein Muss im Spiel, hübscht das Ganze aber angenehm auf.
Die musikalische Untermalung stammt wohl aus der persönlichen Sammlung von Doc Doccerson. Am ehesten könnte man es als jazziges Psychedelium bezeichnen. Es dürfte nicht jedermanns Geschmack treffen, unterstreicht aber den Aufenthalt in einer nicht realen Umgebung und lockert das Ganze gut auf.
Leider verfügt das Spiel über keine Sprachausgabe. Dieser wäre mehr als wünschenswert gewesen um den Humor des Titels besser transportieren zu können. Auch wenn es ein I-Tüpfelchen gewesen wäre, ein Leveleditor hätte einem Spiel dieser Art besonders gut gestanden.

Fazit

Auf den ersten Blick wirkt das Spiel leicht konfus und durch den Gafikstil auch nicht unbedingt einladend. Wer allerdings Fan von Puzzlespielen ist, der wird schnell feststellen, dass Crush3D ein wirklich fesselndes Spiel mit stetig ansteigendem Schwierigkeitsgrad ist.
Schade, dass es keine Option gibt eigene Level zu erstellen und diese via StreetPass oder Freundesliste zu versenden.
Gepaart mit einigen Schönheitsfehlern, wie der nicht ganz gelungenen Steuerung, der fehlenden Sprachausgabe und der Tatsache, dass manche Level in wilden ausprobier-crush-Orgien ausarten, da die Lösung schwer zu erkennen ist, reicht es dadurch nicht zum absoluten Topspiel.
Nichts desto trotz, ist der Titel eine gelungene Mischung aus Platformer und Rätselspiel und jeder der diesem Genre etwas abgewinnen kann, sollte sich die Abenteuer von Morgenmantelfan Danny nicht entgehen lassen.

Grafik
7
Sound
7
Gesamt
7.5

verfasst von „David“

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Vielen Dank an die Firma SEGA für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 21.Januar.2012 - 23:21 Uhr