Spieletest: Coromon NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
21. Juli 2022

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
oller Gameboy Retro-Stil
neue Monster & Attacken
Customization-Modi
angemessener Spielumfang
Negativ:
hoher Puzzleanteil
mangelhafte Synchronisation
viele Missionen ohne Reiz

Seien wir ehrlich, die meisten Nintendofans werden schon einmal ein Pokémon gespielt haben und nicht wenige davon dieses Franchise seit Jahren lieben. Dass es diverse Spiele gibt, zumindest für den mobilen Gaming Markt, die auf diesen Zug aufzuspringen versuchen, ist darum weder verwunderlich, noch neu. Hier und da versuchen aber auch engagierte Entwickler die teils eingestaubten Pokémon-Konzepte weiterzudenken und ihre eigene Version des rundenbasierten Kampf- und Sammelspiels zu entwickeln. Ob dies im Falle von Coromon gelungen ist, lest ihr bei uns!

Der geborene Kampfforscher

Ihr beginnt euer Abenteuer am Lux Solis Institut, wo ihr den Grundstein legt ein Kampfforscher zu werden. Kurzum geht es nach einer kurzen Erklärung an die Auswahl eures ersten Coromons, auch hier habt ihr die Wahl aus drei, wie man es vom großen Vorbild gewohnt ist. Darüber hinaus werdet ihr in die Nutzung der Spinner eingeführt. Diese dienen in der Welt der Coromon zum Fangen eben dieser, von denen es sieben verschiedene Typen und insgesamt 114 verschiedene Arten gibt. Diese sind mit unterschiedlichen Fähigkeiten ausgestattet und können euch im Gras, in Höhlen oder anderen Landschaften wie Eis etc. begegnen.

Dass Coromon sich ganz bewusst die besten Assets des Vorbild-Franchises rausgepickt hat, ist an allen Ecken und Enden ersichtlich. Die Musikstücke haben diverse identische Passagen, die Monster sehen hier und da ähnlich aus und die Gestaltung der Ortschaften oder der Missionen ist zumindest in Teilen aus früheren Pokémon-Abenteuern bekannt. Ihr sprecht mit NPCs, helft dort gegen die Bedrohung durch Coromon aus und zähnt da das ein oder andere Wesen, um es in eure Riege aufzunehmen. Ihr könnt ebenfalls über sechs Coromon gleichzeitig verfügen, ein Wechsel ist natürlich auch regelmäßig möglich.

Bekanntes und Neues

Sicherlich werden euch einige Dinge mehr als vertraut vorkommen. Angefangen beim Retro 2D-Stil, der besonders an die Gameboy und Gamboy-Advance Pokémon-Abenteuer erinnert. Aber auch die Animationen gehören in ein Taschenmonster-Universum. So werden ihre Einwechselungen entsprechend inszeniert und ihre Angriffe untermalt. Hier wurde auf eigene Fähigkeiten, Attacken und Animationen geachtet. Spannend ist auch, dass ihr ein Monster 10 Mal fangen könnt und es wahrscheinlich 10 ganz unterschiedliche Kombinationen hinsichtlich seiner Seltenheit und Eigenschaften wie Stats und Fähigkeiten haben wird. Auf diese Weise ist die Motivation hochgehalten, das perfekte Coromon zu finden, es kann im Zweifelsfall aber auch wie ein sinnloser Grind erscheinen, der nötig wird, wenn man sich dem kompetitiven Online-Kampfmodus widmen möchte, in dem man selten auf schlecht ausgewählte Monster trifft.

Was in den Pokémon spielen nur sehr dosiert zum Einsatz kommt sind Rätsel. Hier haben sich die Entwickler deutlich mehr getraut und das Spiel an gewissen Stellen sogar mit Puzzles überfrachtet. Wer maximal auf Knobelspaß steht, wird hier aber glückselig unterwegs sein.

Ihr könnt in Kämpfen bis zu sechs Coromon einsetzen – soweit so bekannt. Coromon reagieren mit unterschiedlichen Typen und Effektivitäten der Attacken natürlich ganz unterschiedlich aufeinander, sodass der Strategieaspekt maximal ausgespielt werden kann. Ihr levelt zudem die Monster bis zu einem gewissen Punkt auf, ehe ihr weitere Levelpunkte individuell zuweisen und so spezifische Builds generieren könnt.

Modi & Customization

Darüber hinaus bietet Coromon euch mehr Modi, die den Anspruch des Spiels und damit die Attraktivität für Monster-Zähm-Veteranen erhöhen sollen. Ihr könnt euch im Hardcore-Modus versorgen, bei dem alle Soulslike-Spieler wissen, dass damit Schluss ist, sollte euren Monstern die Puste ausgehen. Wer hier nicht die richtigen Entscheidungen trifft oder rechtzeitig wechselt, wird seine Lieblingsmonster schnell erneut fangen müssen. Darüber hinaus gibt es Einstellungen, die für die zufällige Zuordnung von Effekten sorgen. Dies ist ebenso beim Fangen der Monster der Fall. Weiterhin könnt ihr individuelle Spiel- und Kampfparameter festlegen, z.B. wie viele Items in einem Kampf eingesetzt werden können. Auch das veränderte die Balance des Spiels und kann zusätzliche Anreize schaffen.

Schwachstellen

So viel Lob man auch für neue Ansätze verteilen kann, so sind auch Kritikpunkte anzubringen. Natürlich schaut das Pokémon-Universum auf ein deutlich reichhaltigeres Repertoire an Monstern und Entwicklungen zurück. Entsprechend hinkt der Vergleich der hier überschaubaren Monsterauswahl. Trotzdem leidet das Spielgeschehen so an einer tendenziell schnelleren Abnutzung der Mechaniken. Dies wird ebenso wenig durch sich wiederholende Aufgabenarten und eine mäßige Umgebungs- und Erkundungsvielfalt stimuliert. Auch bei Pokémon-Spielen hat man nie von einer tiefschürfenden oder emotionalen Story gesprochen, doch diese leidet inhaltlich als auch an der Ausführung. Die Synchronisation ins Deutsche ist schlecht gelungen und wirkt nicht authentisch. Dadurch geht gelegentlich der Sinn verloren oder es kommt keine situationsgerechte Stimmung auf. Insgesamt bleiben handelnde Charaktere bei Coromon so eher blass.

Fazit

Coromon ist eines der guten Pokémon Geschwister, die bisher entwickelt wurden. Auch wenn man ihn Klon nennen könnte, wäre es aufgrund der Kreativität, Hingabe und eigenen Ideen nicht gerechtfertigt. Eine dringende Empfehlung zur Nachbesserung besteht hingegen bei der Synchronisation, der Vielseitigkeit des Missionsdesigns und dem Ausbau von Monstertypen und -vielfalt.

Grafik
8
Sound
7
Multiplayer
7.5
Gesamt
7

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma Freedom Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 23.August.2022 - 16:53 Uhr