Spieletest: Contra: Operation Galuga NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
12. März 2024

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Alles neu – (fast) alles gut
Wuchtige Action
Die Seele der 80er gut konserviert
Negativ:
Storymodus unnötig
Grafik stellenweise billig

Wuchtig kam sie, die Demo zu Contra: Operation Galuga und vor allem machte sie Lust auf mehr. Wie gut, dass Nintendofans.de das Game schon vor Release auf Herz und Nieren testen durfte und nun berichten kann: Konami liefert mehr, als der kurze Klappentext vermuten lässt. Aber wie steht es bei der Neuauflage des Klassiker um die Pro und (Achtung!) Contra-Liste? Ihr erfahrt es im Test zu Contra: Operation Galuga für die Nintendo Switch!

Ellenlange Contra-Liste

Das Contra-Franchise hat schon wirklich viele Spiele vorzuweisen und ist einfach nicht tot zu kriegen. Ebenso wie die Soldaten und Aliens, die es in den Games zu bekämpfen gilt. Wer hätte 1987 gedacht, dass dieses Run and Gun Spiel solche Wellen schlagen würde? In den Arcade-Hallen wurden große Augen gemacht, als die satte Baller-Action mit ihren testosteronschwangeren Helden über die Automaten flimmerte, die dabei gierig Münze um Münze der ambitionierten Spieler fraßen. Die Umsetzung für Heimkonsolen war für damalige Verhältnisse unglaublich gut gemacht und konnte den Spirit des Automaten-Originals perfekt einfangen. Mit seinem Coop-Modus war es zudem ein Spielspaßgarant der ganz besonderen Sorte. In Europa und Australien hatte man Angst vor den Zensurbehörden und verwandelte die menschlichen Übermänner kurzum in futuristische Roboter, änderte den Titel in Probotector. Interessanterweise waren die Spiele (auch für damalige Verhältnisse) nicht besonders brutal, aber man erschoss nun mal viele Gegner in menschlicher und außerirdischer Inkarnation. Was den Ausschlag für die freiwillige Zensur gegeben haben dürfte ist die geistige Vorlage des Spiels. Denn die Helden erinnerten sehr an Stallone und Schwarzenegger, die Settings der Spiele an Filme wie Rambo, Alien und Predator, allesamt bekannt für ihre Schwierigkeiten mit der Bundesprüfstelle. Beim Spielen kam man sich damals also wirklich vor, wie in einem dieser Filme und die Brutalität entstand im Kopf. Diese Zeiten sind glücklicherweise längst vorbei und die Spiele erscheinen weltweit einheitlich. So auch Operation Galuga, welches von Konami als eine „überarbeitete Fassung des klassischen Run & Gun Spiels aus den 80ern“ bezeichnet wird. Im Test waren wir erstaunt, wie viel tatsächlich überarbeitet wurde, aber Schritt für Schritt.

Updates!

Im Vorhinein hätte man annehmen können, dass das NES-, bzw. Arcadeoriginal 1:1 neu aufgesetzt worden ist, mit einem Grafikupdate und kleineren Neuerungen hier und da. Schon nach wenigen Augenblicken wird aber klar: weit gefehlt. Dem Spiel wurde so viel Neues hinzugefügt, dass man definitiv von einem Remake, wenn nicht gar Reboot der Reihe sprechen muss. Die Grafik ist dabei nur ein Punkt auf der wirklich langen Liste der Updates. Die Steuerung wurde heutigen Gewohnheiten angepasst, so ist es beispielsweise möglich, in alle Richtungen, inklusive nuancierter Ausrichtung, zu schießen. Das Dashen in der Luft und am Boden ist ebenso neu, wie das upgraden der Waffen durch doppeltes Einsammeln der entsprechenden Symbole. Auch von der Überladung der Gadgets und die dadurch ausgelösten Spezialmanöver hat man im Original nicht mal träumen dürfen! Die Wahl des Schwierigkeitsgrades in mehreren Facetten begeistert uns ebenso. Nicht nur gibt es die Wahl zwischen Leicht, Mittel und Schwer, sondern auch, ob man mit einer Energieleiste oder dem unbarmherzigen One-Hit-Death spielt. Letzteres belohnt zwar den tapferen Spieler schließlich ist aber auch eine schnell frustrierende Angelegenheit. Die Gegnerhorden wurden ebenfalls Updates unterzogen und so gibt es neue wie alte Bosse zu bestaunen und besiegen. Während man in den ersten Minuten des Spiels noch glaubt, dass immerhin das Leveldesign klassisch geblieben sei, fehlt man auch hier weit. Vieles aus den guten alten Contraspielen wurde genommen, neu verpackt, erweitert und mit völlig neuen Abschnitten veredelt. Einzig die kreativen und damals technisch unglaublich beeindruckenden Zwischenlevel, mit ihren Perspektivwechseln, sind unerklärlicherweise weggefallen. Dafür hat man neben dem klassischen 2-Spieler-Couch-Koop im Storymodus dem Arcademodus einen waschechten 4-Spieler-Modus spendiert, was dazu passt, dass es viele neue spielbare Charaktere gibt. Wir konnten diesen vorab leider nicht austesten, sind uns aber zweierlei Dinge sehr sicher: der Spaß wird hoch und die Übersicht umso niedriger sein! Der Bildschirm ist bei einem einzelnen Spieler schon randvoll mit Projektilen! Ein Update auf das wir sehr gerne verzichtet hätten ist die Story. Story? Ja, man hat sich, warum auch immer, die Mühe gemacht einem Contra-Spiel „Tiefe“ zu verleihen, indem man eine völlig generische und hanebüchene Geschichte andichtet. Die meisten Sequenzen zwischen den Leveln kann man überspringen, aber auch mitten im Getümmel wird teilweise unnötig gesprochen und der Spielflow aufgehalten. Das ist ärgerlich, weil die Contra-Reihe (und auch ihre filmischen Vorreiter) schon immer die Prämisse „erst schießen, dann denken“ vertrat!

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