Spieletest: Cloudberry Kingdom WES

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Weitere Infos

Releasedate:
1. August 2013

USK 6 keine Onlinefunktion Gamepad Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Toller Levelgenerator
Abwechslungsreiches Gameplay...
Negativ:
...dafür eintöniges Leveldesign
Mieser Soundtrack
Zäher Mehrspielermodus

Mit New Super Mario Bros. U inkl. Mega DLC und dem bald erscheinenden Rayman Legends hat die Wii U schon ein vergleichsweise gutes Software-Angebot von den hochkarätigen Spieleschmieden im zweidimensionalen Jump n Run-Genre zu bieten. Unterdessen hat sich das Indie-Entwicklerteam Pwnee Studios dazu entschieden, einen ganz speziellen Plattformer auf den Markt zu bringen. Anfangs als Kickstarter-Projekt ins Leben gerufen, hat sich Ubisoft dem Spiel Cloudberry Kingdom schließlich als Publisher angenommen. Ob die 10 Euro teure eShop-Software einen Kauf wert ist und inwiefern sich der Titel von Mario & Co. unterscheidet, erfahrt ihr in folgendem Test.

Ein Held und seine Verwandlungen

Grundlegend bietet der Titel 3 verschiedene Modi: Abenteuer, freies Spiel und Arcade, was unerklärlicherweise mit „Minispiele“ übersetzt wurde. Sie alle folgen jedoch demselben Schema: Zuvor kann der eigene Held im Aussehen noch individuell angepasst werden, um ihm einen persönlichen Touch zu verleihen; gefolgt vom Hüpfen durch fallengespickte, etwa 20-sekündige Levels. Der Abenteuermodus lädt dazu ein, sich in das Spiel besser einzuleben und bietet 7 Kapitel mit je 40 Levels. Eine Besonderheit stellen die verschiedenen Formen eures Protagonisten dar – neben dem klassischen „Bob“ erwarten euch auch spezielle Inkarnationen des Helden. Mit dabei: Doppelsprung-Bob, Jetpack-Bob oder auch ausgefallenere Varianten wie „Bob in the Box“. Diese Beispiele stellen aber nur einen Bruchteil des Kontigents dar, welches ich euch natürlich nicht vorwegnehmen will. Soviel sei aber gesagt: Die „Verwandlungen“ – manchmal übrigens auch interessante Kombinationen – tragen wesentlich zur Abwechslung bei und haben entsprechend angepasste Level. Im Abenteuermodus wechselt euer Zustand etwa alle 5-10 Level.

In der Rahmenhandlung müsst ihr die Festung des Oberfieslings König Kobbler stürmen, welcher Macht sowie die Prinzessin an sich gerissen hat. Dafür, dass die Story ungefähr so viel Tiefgang wie die eines Mario-Titels hat, warten immerhin ein paar witzige, nett gestaltete Zwischensequenzen nach jedem Kapitel auf den Spieler. Der Schwierigkeitsgrad nimmt übrigens rasch zu – spätestens ab Level 200 dürften auch erfahrene Spieler viele Leben lassen. Aufgrund der recht kurzen Stages tritt nur wenig Frustration auf; man kommt mit jedem Versuch ein kleines Stück weiter und lernt die Fallen und ihre Bewegungsmuster schnell auswendig. Ein Leben- oder Zeitlimit gibt es im Abenteuermodus nicht.

Der Leveleditor-Bot

Cloudberry Kingdom prangt mit einer ganz besonderen Eigenschaft: Vollkommen individuell auf den Benutzer angepasste Level. Eine künstliche Intelligenz im Programmcode nimmt hierfür diverse Kennzahlen wie die Anzahl der Tode oder die Komplettierungszeit der abgeschlossenen Levels, passt den Schwierigkeitsgrad auf euer Können an und platziert dementsprechend die Fallen und Gegner in darauffolgenden Stages. Das Entwicklerteam verspricht mit diesem Algorithmus, dem Spieler einen ideal angepassten Schwierigkeitsgrad zu liefern und dabei die Levels – wie viele Hindernisse auch vorhanden sein mögen – immer komplettierbar zu machen. Das ist sicherlich keine einfache Aufgabe, aber eine, die hervorragend von der KI erledigt wird. Das System wird den Erwartungen vollkommen gerecht und funktioniert ohne jegliche Komplikationen.

Wo es bei Mario Münzen gibt, können hier Kristalle eingesammelt werden. Sie werden nach dem Vervollständigen eines Levels auf ein Gesamtkonto übertragen und bringen zusätzlich Punkte ein. Steht ihr kurz vorm Aufgeben, weil der Frust den Ehrgeiz nach unzähligen Toden herausfordert, dann wird es Zeit, jene Kristalle auszugeben. Ihr dürft damit verschiedene Hilfestellungen erwerben, die euch das Weiterkommen erleichtern sollen: Einerseits könnt ihr euch entweder nur die vorgesehene Komplettierungslinie anzeigen lassen oder euch direkt die angedachten Bewegungen des Helden ansehen; andererseits kann die Zeit verlangsamt werden, wodurch das Timing von Sprüngen vereinfacht wird. Eine Art Super-Assistent hat das Spiel aber keinen – hier muss sich jeder wohl oder übel auf eigene Faust durchbeißen. Je nach Art der Hilfe müssen verschiedene, mit steigendem Einsatz inflationäre Mengen an Kristallen geblecht werden. Zudem hat man die Möglichkeit, ein Level bei Gefallen abzuspeichern, um es später wieder aufzurufen – diese Option kostet euch natürlich nichts.

Man muss sich natürlich im Klaren darüber sein, dass bei einer Stage, wo man den Helden vor lauter Hindernissen kaum noch sieht, oft sofort den vorgesehen Weg erkennt – wirklich einfacher wird es dadurch glücklicherweise aber auch nicht. Blutigen Jump ‚n‘ Run-Anfängern sei der Titel trotz des einzigartiges Systems aber nicht angeraten, da er sich einfach merkbar auf die hartgesottenen Genre-Veteranen spezialisiert; denn auch der individuelle Schwierigkeitsgrad steigt von Level zu Level sehr rasch und wird bei Neueinsteigern sicherlich bald für eine große Portion Frust sorgen.

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