Cloudberry Kingdom ist ein solider 2D-Plattformer. Der automatische Levelgenerator erledigt seine Aufgabe mit Bravour und sorgt so für individuell auf die Spieler abgestimmte Schwierigkeitsgrade. Die mangelnde Abwechslung an Hindernissen und Fallen wird durch die verschiedenen Verwandlungsformen und das daraus resultierende variierende Gameplay ausgeglichen. Jump ‚n‘ Run-Fans können bedenkenlos zugreifen, vor allem hartgesottene Genre-Veteranen kommen voll auf ihre Kosten. Bei Neulingen könnte der stark zunehmende Schwierigkeitsgrad (trotz der KI) aber schnell für Frust sorgen.
Spieletest: Cloudberry Kingdom WES
Weitere Infos
Releasedate:1. August 2013






Anzahl der Spieler: 1-4
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Toller Levelgenerator
- Abwechslungsreiches Gameplay...
- Negativ:
- ...dafür eintöniges Leveldesign
- Mieser Soundtrack
- Zäher Mehrspielermodus
Arcade, soweit das Auge reicht
Arcadetechnisch bietet der Titel ebenfalls ein umfangreiches Potpourri an Kombinationen und Modi. So wird etwa gegen die Zeit gelaufen und gesprungen oder ein strenges Limit an Toden festgelegt. Je nach Wunsch geschieht das in einer beliebigen Verwandlungsform oder sogar in irrsinnig schneller Aufeinanderfolgung diverser Bob-Inkarnationen. Die Auswahlmöglichkeiten werden nacheinander freigeschalten und geben im Gesamtbild eine ordentlichen Umfang ab, der eigentlich alles abdeckt, was mit den vorhandenen Mittel eben möglich ist.
Wünsch dir was!
Im „freien Spiel“ kann hat der Spieler vollkommene Freiheit bei der Gestaltung der Level. Umgebung (rein optische Sache), Verwandlungsform sowie Schwierigkeitsgrad können problemlos angepasst werden. Bei letzterem gibt es neben vorkonfigurierten Variationen wie „Missbräuchlich“ oder „Hardcore“ auch die vollkommen eigene Definition, wo ihr mit zahlreichen Schiebereglern die Häufigkeit einer jeden einzelnen Art von Fallen und Gegnern und sonstigen Levelelementen wie Aufzügen bestimmen könnt. Sogar das Sprungverhalten des Helden lässt sich umkonfigurieren und passt sich schließlich ebenso wie die anderen Einstellungen ideal auf die resultierenden Stages an.
Bob mal vier
Alle Modi können alleine sowie mit bis zu 3 Freunden gespielt werden. Im (kooperativen) Mehrspielermodus laufen alle Helden gleichzeitig durch den Level. Der Spielbildschirm zoomt hierbei nicht heraus, langsamere Spieler werden wohl oder übel hinter den linken Rand des Bildschirms verbannt. Stirbt ein Spieler, kann er bis zum Tod aller Kollegen bzw. bis ein Kollege den Level abgeschlossen hat nicht weitermachen.
Der Mehrspielermodus mag zwar ganz witzig klingen, erweist sich bei näherer Untersuchung aber eher als redundante Ergänzung zu einem Einzelspielermodus. Die KI erstellt auch hier Levels, die oft nur mit einem Protagonisten schaffbar sind – etwa das Nutzen von fliegenden Feinden als Sprungbrett. Wer zuerst kommt, mahlt also auch zuerst; da nur ein Spieler das Ziel erreichen muss, ist dieser Aspekt für das Voranschreiten zwar eher unwesentlich, aber auch alles andere als schön.
Solide Technik
Grafisch macht das Spiel einen guten Eindruck, reißt mit seiner typischen Flash-Optik jedoch keine Wurzeln aus. Der Look wirkt aber auch auf dem HD-Bildschirm wertig und erfüllt seinen Zweck vollkommen. Trotz zahlreicher verschiedener Umgebungen im Spiel verändern sich die Hindernisse und Witterungsbedingungen nie. So gibt’s in der Winterwelt Eisfontänen, die mit den Lavafontänen des Schlosses ident sind und der Schnee ist beispielsweise nicht rutschig, wie man es von Mario-Spielen her kennt. Wahlweise kann Cloudberry Kingdom auch mit dem Gamepad alleine gespielt werden, da jeglicher Bildschirminhalt gespiegelt wird.
Musikalisch ist der Titel „stark gewöhnungsbedürftig“. Es werden ein paar Techno- und Rock-Melodien geboten, deren allgemeine Qualität einerseits zu wünschen übrig lässt und andererseits nicht unbedingt zum Genre des Spiels passt. Abgesehen davon sind es verhältnismäßig wenige Lieder (etwa 5-7), die vollkommen nach dem Zufallsprinzip ausgewählt werden und somit nicht die verschiedenen Umgebungen individuell untermalen. Ist ein Track zu Ende, folgt eine unangenehm lange Pause, bis der nächste Titel ausgewählt wird und das weitere Spiel untermalt.
Ein äußerst wichtiger Aspekt ist – besonders bei Kursen mit hoher Schwierigkeit – natürlich auch die Steuerung, bei der es absolut nichts zu beanstanden gibt: Sie ist simpel, sehr schnell erlernt und arbeitet schön präzise. Wahlweise können Wii U Gamepad, Pro Controller oder auch die Wii-Fernbedienung verwendet werden, wodurch es auch im Mehrspielermodus nicht zur Controllerknappheit kommen sollte. Alle Eingabeelemente funktionieren gleichermaßen gut; die Wii-FB bietet allerdings weniger Komfort, da sie nur ein kleines Steuerkreuz und keinen Analog-Stick bietet, weiterführend besteht hier die Möglichkeit eines schnellen Level-Neustarts nicht.
Mario vs. Bob
Cloudberry Kingdom ist eigentlich kein Spiel, das man mit Mario & Co. vergleichen kann. Als Plattformer mit kurzen aufeinanderfolgenden Levels, die sich optisch kaum voneinander unterscheiden, könnte man den Titel von Pwnee Studios durchaus als Arcade-Spiel bezeichnen. Trotzdem verbirgt sich viel mehr dahinter: Die für die Schwierigkeit zuständige KI ist etwas völlig einzigartiges und die Verwandlungsformen von Bob sorgen für die nötige Abwechslung. Im Vergleich dazu ist New Super Mario Bros. U im Leveldesign viel abwechslungsreicher und bietet immer wieder neue Überraschungen. Aus diesem Grund kann es oft auch mehrere Stunden am Stück gezockt werden, was bei Bobs Abenteuer trotz dem Noch-1-Level-Gefühl schnell mal eintönig werden kann. Ganz abgesehen davon merkt man auch an Grafik und Sound, dass es sich um einen hochkarätigen First Party-Vollpreistitel handelt. So haben beide Franchise ihre Vorzüge, weshalb das jeweils andere Spiel keine wirkliche Alternative, sondern eher eine – in beiden Fällen gelungene – Ergänzung darstellt.
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Vielen Dank an die Firma Ubisoft für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 15.August.2013 - 20:09 Uhr