Spieletest: Children of Mana NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Januar 2007

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Liebevolle Grafik
Leicht zugänglich
Negativ:
Eintöniges Gameplay
Nur ein Dorf
Spielzeit zu kurz

Die Secret of Mana-Serie hat mittlerweile eine Reihe von Ablegern, die auf verschiedenen Systemen zuhause sind. Was liegt da näher als den durch anhaltenden Erfolg beflügelten Nintendo DS mit einem neuen Mana-Spiel zu versorgen? Passend zur Ankündigung von Square Enix sich in Zukunft stärker auf bereits vorhandene Serien, als auf Neuentwicklungen zu konzentrieren, erschien nun Children of Mana – obwohl der Titel schon lange vor jener Ankündigung in Japan auf dem Markt war.
Das wunderschöne Intro weiß durch eine stimmige FMV-Sequenz direkt das Interesse des Spielers zu wecken. Neben ersten Teilen der Geschichte, werden die vier frei wählbaren Charaktere vorgestellt, die anfangs zur Auswahl stehen. Rollenspiel-typisch gibt es neben dem Allrounder, eine Reihe anderer Kämpfer, die sich an verschiedene Spielertypen richten. Für dem weiteren Spielverlauf hat diese Auswahl jedoch keinen großen Einfluss, da sich die Hauptgeschichte nicht ändert.

Gameplay ohne Mut und Innovation

In Children of Mana werden alle Missionen vom zentral gelegenen Mana-Dorf aus gestartet. Die Oberweltkarte kann nicht frei erkundet werden, sondern man klickt nur auf den Punkt, zu dem man von Flammie gebracht werden möchte und landet so direkt in den verschiedenen Dungeons. So wiederholt sich das Gameplay überraschend schnell und wirkt unmotiviert. Wer an Secret of Mana mit Dörfern und einer richtigen Story denkt, wird bei Children of Mana bitter enttäuscht. Eigentlich ist es immer das gleiche Spiel: Man bekommt im Dorf das nächste Ziel genannt und begibt sich dorthin. Die Dungeons werden zu allem Überfluss jedes Mal neu generiert, so dass man sich auch gleich die Leveldesigner gespart hat. Also läuft der Spieler durch zwar abwechslungsreiche, aber schnell eintönige Settings. Ziel ist immer ein Stein, den man in eine Quelle legen muss, um zur nächsten Stufe zu gelangen. Freilich liegt besagter Stein mal unter Gras, mal muss ein bestimmtes Monster bezwungen werden, oder gleich mehrere von ihnen. Es läuft aber immer auf ein Hack’n’Slay-Gameplay hinaus, da alle Kämpfe in Echtzeit stattfinden. Wurde eines der rätselfreien Verließe „durchgetriggert“, warten Endgegner auf den Spieler. Spätestens hier gerät die Spielbalance völlig ins Wanken, da die ersten Gegner einiges an Können erfordern, aber später kein Gegner mehr als einige Sekunden überlebt. In der finalen Konfrontation keinen einzigen HP zu verlieren, kann auf kein besonders durchdachtes Gameplay schließen lassen. Das war übrigens möglich, ohne viele Stunden stumpf zu leveln, was uns direkt zu den Nebenmissionen bringt. Hat der Spieler genug von der wenig spannenden Geschichte, kann er Aufgaben der Bewohner annehmen, oder sich Aufträge von der Mausbär GmbH vermitteln lassen. Leider bieten auch diese Aufgaben immer nur eine Dimension: Gehe in die Levels, kämpfe und erhöhe deine Stufe.
Der Kampfaspekt steht also im Vordergrund, wobei das Kampfsystem kaum Innovationen bietet. Die bekannten Waffen, Schwert, Flegel, Bogen und Hammer, kennen die Mana-Fans sicher schon seit Jahren. Magie kommt ebenfalls sehr simpel zum Einsatz, da nur acht Elementar-Geister mit jeweils zwei Zaubern zur Verfügung stehen. Der Versuch das Spiel durch den Einsatz von Juwelen, die die Werte des Charakters aufwerten, zu heben, mag nett gemeint sein, aber das System ist zu leicht erlern- und durchschaubar. Nach etwa 16 Stunden flimmert der schwache Abspann über die Dual Screens, der Glanz des einleitenden Videos ist bereits nach wenigen Stunden abgeblättert. Als ob die Entwickler dies wussten, spendierten sie noch nicht einmal ein vergleichbares Ende.

Die klare Stärke von Children of Mana ist die Grafik

Die technische Seite sieht entgegen des bisherigen Eindrucks deutlich besser aus. Besonders die grafische Seite kommt auf dem Nintendo DS schön zur Geltung. Die liebevoll gezeichneten Sprites und die klassische 2D-Ansicht erinnern an die Tage des Super Nintendo und die parallele Hochphase qualitativ hochwertiger Action-Adventures. Die verschiedenen Dungeons orientieren sich an den klassischen Settings Eis, Feuer, Wald, Höhlen und transportieren die jeweilige Stimmung sehr schön. Durch die per Zufall generierten Karten entstehen aber tote Winkel in denen es kaum Gegner gibt, während an anderer Stelle ein riesen Pulk auf den Spieler wartet. Die Endgegner hätten noch etwas beeindruckender ausfallen können, aber durch das permanent eingeblendete Menü auf dem untere Screen sind die mittlerweile beliebten Megagegner, die auf beiden Bildschirmen dargestellt werden, unmöglich. Hier kann das kürzlich erschienene Magical Starsign punkten; unser Test folgt. Positiv ist auch die farbenfrohe Darstellung des Mana-Dorfs zu erwähnen. Man merkt dem Örtchen an, dass die Designer sich hier ausgetobt haben, was kleine Details angeht, da es sonst wie erwähnt nur die Dungeons gibt. Die kleinen Videosequenzen runden den sehr guten Eindruck ab.

Hört sich ein Schwertschlag zum millionsten Mal besser oder schlechter an?

Bei der Musik fällt die Bewertung schon schwerer, da es zwar einige schöne Stücke gibt, aber diese leider sehr schnell totgehört sind. Jedes Verließ hat nur ein solches Lied, aber gerade dort muss sich der Spieler oftmals lange aufhalten, erst recht, wenn einige der zahlreichen Zusatzmissionen erfüllt werden sollen. Das Dorf hat ein heiteres und friedliches Thema, das schnell ins Ohr geht. Von Sprachausgabe wurde komplett abgesehen, hier hätten zumindest die FMV-Zwischensequenzen danach verlangt. Die Soundeffekte sind solide, erfüllen aber letztlich nur ihren Zweck und nicht mehr.

Wer Children of Mana ohne Vorwissen kauft, wird wahrscheinlich nicht komplett enttäuscht sein, schließlich erhält er ein Spiel mit guter Technik und einem (zu) simplen Gameplay. Kenner der Serie und ganz allgemein Liebhaber von Action-Adventures werden aber herb enttäuscht. Vielleicht auch weil man langsam bei Square Enix-Spielen das Gefühl nicht los wird, permanent in der zweiten Reihe zu sitzen, während die richtig guten Spiele bei der Konkurrenz erscheinen. Letztlich tut sich die Edelschmiede so aber keinen Gefallen, denn Children of Mana ist ein Rückschritt in Zeiten vor dem Super Nintendo-Original und dahin wollen wir höchstens noch per Virtual Console zurück, um in Nostalgie zu schwelgen.

Fazit

Children of Mann leidet an einem einfallslosen, faden Gameplay. Der Name weckt Hoffnungen, die eigentlich nur von der technischen Seite erfüllt werden. Aber auch die schönste Grafik, das beste FMV-Video und die eingängigsten Klänge sind nichts wert, wenn bereits nach zwei Stunden Spielzeit das Spiel seine ganze Tiefe und Komplexität offenbart hat. Wie wäre es mal wieder mit einem Meilenstein für ein Nintendo-System, Square?

Grafik
8.5
Sound
7
Multiplayer
7
Gesamt
6.5

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 24.Februar.2007 - 11:27 Uhr