Spieletest: Bomberman Land Touch! NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
32. März 2007

USK 0 WiFi unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
amüsantes Solo-Abenteuer
teils großartige Minispiele
unschlagbarer Mehrspielermodus
Online-Modus
Negativ:
einige schwächere Minispiele
Grafik und Sound eher Mittelmaß

Hudson Softs Bomberman ist fester Bestandteil der Videospielgeschichte. Leider hat sich der Sprengmeister über die Jahre nicht immer mit Ruhm bekleckert, und zwar gerade dann, wenn sich das Gameplay vom klassischen Prinzip, Mauern, Feinde und andere Bombenmänner auf zweidimensionalen Karten in die Luft zu jagen, entfernt hat. Eine Portion Skepsis ist also unweigerlich Begleiter, wenn man sich in den Solo-Abenteuermodus des neuesten Ablegers namens Bomberman Land Touch! begibt. Sofort fällt auf, dass „Touch!“ zurecht Teil des Titels ist: Im Gegensatz zum Mehrspieler-Modus wird der gesamte Solo-Part wird nämlich ausschließlich über den Touchscreen bedient. Ihr übernehmt die Rolle des weißen Bombenlegers Happy White, der mit seinen Freunden einen großen Piraten-Themenpark auf einer Insel besucht, der vor Attraktionen und Herausforderungen nur so strotzt. Bomberman Land Touch!, und das findet ihr schnell heraus, ist im Grunde genommen eine Minispielsammlung, die in einen Abenteuer-Kontext eingebettet ist.

Attraktionen-Explosionen

Das Eiland ist in fünf Gebiete unterteil, die Pik-, Herz, Karo-, Kreuz- und Burgzone. Mit dem Touchpen berührt ihr die Stelle auf dem unteren Screen, zu der sich Happy White bewegen soll. Was zunächst etwas umständlich erscheint, funktioniert aber nach ein wenig Übung wie aus dem Handgelenk. Ihr begebt euch von Attraktion zu Attraktion, um Spielkarten zu gewinnen, die wiederum Tore zu noch verschlossenen Arealen öffnen. Peu á peu schreitet ihr voran, vorausgesetzt ihr bewältigt die Minispiele, mit denen sich Hudson Soft ja schon durch die Mario-Party-Reihe einen Namen verschafft hat. Die Erfahrung scheint sich jedenfalls auszuzahlen: Ein Großteil der etwa vierzig Spielchen, die sich natürlich allesamt um das Thema „Bombe“ drehen, sind amüsant und motivierend. Es haben sogar ein paar echte Spielspaßkracher den Weg ins Potpourri gefunden. In der Burg der Kreuz-Zone wird beispielsweise euer musikalisches Taktgefühl unter Beweis gestellt: Noten regnen vom oberen Bildschirm herab und ihr müsst sie in Donkey-Konga-Manier dann berühren, wenn sie einen Lichtstrahl passieren, damit das Lied nicht aus dem Rhythmus gerät. Auch die in jeder Zone befindlichen Bombenhäuser bleiben im Gedächtnis: Mittels Touchpen müsst ihr möglichst schnell Bomben vom unteren Bildschirm nach oben ziehen. Der Gegner auf der gegenüberliegenden Seite hält dagegen und befördert die Dynamitkugeln wieder zu euch zurück. Jetzt kommt es darauf an, dass ihr die roten Bomben, die kurz vor der Explosion stehen, zuerst zurückschickt, damit sie eurem Widersacher ein Leben abziehen. Aus der Reihe ragen außerdem noch das Bomben-Bowling und Bungee-Springen und eigentlich all die Spiele heraus, die vielseitigen DS-Einsatz mit Action auf beiden Schirmen bieten. Leider haben sich auch ein paar Attraktionen unter die Menge gemischt, die nicht allzu viel Grips fordern und durch eintönige Touchpen-Bewegungen auffallen: Beim Spurt reibt ihr den Stylus wie wild von links nach rechts; was auf dem Schirm abläuft, wird zur Nebensache degradiert. Konntet ihr eine Karte in einem Minispiel einheimsen, dürft ihr im selben Spiel weiter auf Highscore-Jagd gehen. Eine weitere Belohnung erwartet euch, wenn ihr die Höchstpunktzahl knackt: eine goldene Münze. Bares ist doch grundsätzlich immer gut, zumal ihr sechs von den Talern gegen neue Bombenarten eintauschen könnt, die euch später den Weg zum Endgegner ebnen. Über ein PDA erhaltet ihr Mails, die nicht nur Tipps zum Lösen der kleineren Rätsel beinhalten, sondern euch auch über Herausforderung eurer Bomber-Kollegen informieren. Kid Blue, Cool Black oder die Süße Pink laden euch in eine bestimmte Zone zu einer Attraktion ein, um mit euch ein Duell zu bestreiten. Siegt ihr, verdient ihr euch ihren Respekt und damit ihre Hilfe. Immer wieder werdet ihr in Neben-Quests eingebunden, sodass ihr das Gefühl habt, dass es an jeder Ecke des Spiels etwas zu entdecken gibt. Nach und nach sammelt ihr euch hilfreiche Items zusammen, die ihr kombinieren müsst. Ein gutes Beispiel dafür die Aufgabe, die euch die Fledermaus Bart in der Karo-Zone stellt. Euch wird aufgetragen, ihn in den Karo-Höhlen zu suchen. Um dort überhaupt etwas sehen zu können, braucht ihr einen Helm samt Leuchte. Dazu sind aber noch Lichtbomben nötig, die eurer Sichtfeld vergrößern. Sobald ihr ihn zweimal aufgespürt habt, tretet ihr gegen ihn, wie gegen jeden Boss einer Zone, im Bombenhaus an. Um zum Beispiel den „Walking Act“ Sharky zum Wettkampf zu bewegen, müsst ihr euch im wahrsten Sinne des Wortes zum Clown machen, mit den passenden Kleidungsstücken, versteht sich. Ihr werdet merken, dass es wichtig ist, die Questenstränge und neu gefundenen Items im Hinterkopf zu behalten und hin und her zu reisen, um die neuen Gegenstände gleich anzuwenden. Die recht einfache Geschichte, die euch durchaus 15 Stunden bei Laune hält, wird durch besondere Ereignisse aufgepeppt: Mal ist eure zickige Bomber-Braut Pink entführt worden, dann müsst ihr einen Briefwechsel zwischen Vater und Sohn initiieren oder einen vermissten Piraten aus dem Kreuz-Dschungel-Labyrinth befreien. Der Solo-Modus von Bomberman Land Touch! ist ein lockeres, charmantes und stets motivierendes Abenteuer, dessen Minispiele größtenteils klasse auf die Features des Nintendo DS abgestimmt sind. Grafik und Sound sind zwar auf Super-Nintendo-Niveau, das schadet dem Spiel aber keinesfalls. Details gibt es in Hülle und Fülle und der leicht überzuckerte, bunte Stil erzeugt ein fröhliches Ambiente – was will man mehr auf einem Abenteuerspielplatz?

Ein paar Freunde sprengen.

Bomberman war schon seit jeher ein klassisches Party-Spiel. Und Hudson Soft hat sich glücklicherweise an den Wurzeln der Reihe orientiert. Keine dreidimensionalen Leveldesign-Ergüsse, wenig Schnickschnack: So muss Bomberman im Mehrspielermodus sein. Neben dem lokalen Netzwerk mit bis zu acht Spielern und – genial – nur einer Cardridge, wird ebenfalls die Nintendo Wi-Fi Connection unterstützt mit bis zu – auch genial – acht Spielern gleichzeitig! Ähnlich wie im Bomberman-Ableger „Bomberman Generations“ für den GameCube hat man die Möglichkeit, zahlreiche Parameter einzustellen. Wie lange soll gespielt werden? Kann man sich revanchieren und wieder in die Arena katapultieren? Die Mehrspielergefechte werden auf dem oberen und unteren Bildschirm ausgetragen, was bei acht Spielern auch bitter nötig ist. Wieder geht es darum, die menschlichen oder vom Computer gesteuerten Mitstreiter aus dem Spiel zu bomben, wobei euch Items zur Verfügung stehen, die beispielsweise eure Feuerkraft erhöhen oder euch schneller laufen lassen. Alle positiven Aspekte der Bomberman-Mehrspieler-Erfahrung finden sich sozusagen kristallisiert in Bomberman Land Touch! wieder. Es ist beruhigend zu wissen, dass Hudson Soft ganz genau weiß, wo Bombermans Stärken liegen. Eine sinnige Rückbesinnung!

Fazit

Bomberman Land Touch! ist ein Hit. Der Solo-Modus mit den vielen lustigen Minispielen und dem locker-leichten Ambiente weiß schon zu gefallen, aber im klassischen Mehrspielermodus - offline und online - läuft Bomberman Land Touch! zur Hochform auf. Eines der besten Party-Spiele für den Nintendo DS!

Grafik
7
Sound
7
Multiplayer
9.5
Gesamt
8.5

verfasst von „Mana Drache“

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Vielen Dank an die Firma Rising Star Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 19.Mai.2007 - 13:35 Uhr