Humorvolle Dämonenjagd trifft auf Slice of Life, in diesem teuflischen JRPG! Das ist es wohl, was Bloomtown: A Different Story im Kern ausmacht. Wer auf dämonischen Content, teuflisch schwarzen Humor und JRPG steht, dem bietet Bloomtown jede Menge zu erledigen. Aber vergiss nicht, deinen Squad zusammenzutrommeln, um auf Dämonenjagd zu gehen.
Spieletest: Bloomtown: A Different Story NSW
Weitere Infos
Releasedate:24. September 2024
Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Schön erzählte Story
- Wunderschöne, detailverliebte Pixelgrafik
- Design und Sound schaffen eine wunderbare Atmosphäre
- Negativ:
- Der Tagesrhythmus ist manchmal nervig
- Deutsche Übersetzung ist verbesserungswürdig
- Gelegentliche Mikro-Rukler auf der Switch
Willkommen in Bloomtown, ein ruhiges Örtchen auf dem Lande, das nur das Nötigste zu bieten hat. Es gibt keinen Großstadt-Stress, dafür ein überschaubares Angebot an Geschäften und Nachbarn. In Bloomtown finden wir allerlei Geschäfte der Grundversorgung, wie ein Lebensmittelgeschäft, eine Wäscherei und ein Fitnesszentrum. Aber auch eine Dämonen-geführte Bücherei, ein Pfandhaus, in dem Waffen verkauft werden und ein Baumhaus, in dem sich ein Tor zur "Unterseite" - dem Vorort zur Hölle befindet.
Wir begleiten Emily und ihren jüngeren Bruder Chester, zwei Chicago Großstadt-Kinder, welche über die Sommerferien ihren Großvater in Bloomtown besuchen fahren. Dort werden sie unmittelbar mit merkwürdigen Ereignissen konfrontiert! Albträume manifestieren sich und Kinder verschwinden, als hätte der Boden sie verschluckt. Letzteres ist wörtlich zu nehmen, denn in Bloomtown treiben Dämonen ihr Unwesen. Von den Ereignissen überrumpelt, bleibt Emily nichts weiter übrig, als einen Vertrag mit niemand Geringerem, als Luzifer einzugehen. Dieser gewährt Emily verschiedene Fähigkeiten, u.a. das Bändigen von Dämonen, was Emily und ihre Freunde in die Lage versetzt, mit Schwert und Magie gegen die Dämonen zu kämpfen.
Bloomtown ist ein narratives JRPG, als Spieler sollte man sich entsprechend auf lange, ausschweifende Dialoge einstellen. Die Story wird einem sehr umfangreich erzählt, dies hat sie aber auch verdient! Denn neben dem klassischen "Weltenretten", haben die Entwickler von Lazy Bear Games und Different Sense Games eine gehörige Portion von Slice of Life Elementen eingebaut. Neben der Pflege unserer Erfahrungspunkte und Beziehungen steigern wir auch Emilys Social Skills, was weitere Möglichkeiten im Spiel eröffnet. Und wenn das noch nicht genug ist, es reicht nicht einfach nur Gegner zu verkloppen, um stärker zu werden. Ja, unsere Charaktere und gezähmten Dämonen steigern ihre Lebenspunkte und Fähigkeiten mit jedem neuen Level, aber um mehr Schaden anzurichten, benötigen wir vor allem neue Waffen. Und die kosten natürlich Geld, welches wir hauptsächlich durch Nebenjobs in den Geschäften verdienen können.
Und wem das immer noch nicht realitätsnah genug ist, der muss seinen Tagesablauf genau planen. Denn alle Tätigkeiten, ob Kochen, Putzen, Bücher lesen, Trainieren, Nachbarn bei ihren Problemen helfen und der Arbeit nachgehen, kostet Zeit und davon haben wir nicht unendlich viel - oder zumindest nicht an einem Tag. Tatsächlich müssen wir unseren Alltag planen, um 9 Uhr geht es aus dem Bett und ab 20 Uhr müssen wir wieder zu Hause sein - so will es Großvater. Zeitintensive Heimarbeiten wie Kochen, Putzen und Werken sind dann nicht mehr möglich - wir brauchen schließlich unseren Schlaf! Und auch die Geschäfte haben nicht zu jeder Zeit offen, also heißt es, den Tag gut durchplanen - und morgens nicht vergessen, das Gemüsebeet zu gießen! Haben wir unsere täglichen Arbeiten verrichtet, geht es dann noch in die Unterwelt, Dämonen verkloppen und die Welt retten!
Bloomtown kombiniert Slice of Life, Lebenssimulation und klassisches JRPG mit rundenbasierten Kämpfen in einer wunderschönen Pixelgrafik. Das Design ist doch sehr modern und erinnert ein wenig an den HD-2D-Grafikstil, allerdings ohne die 3D-Elemente. Besonders auf die Animationen wurde sehr viel Wert gelegt und nur sehr wenige Tätigkeiten sind mit generischen Animationen abgebildet. Für nahezu jede Aktion gibt es auch eine passende Animation, was nicht nur wunderschön anzusehen ist, sondern auch die Immersion erhöht. Die Detailverliebtheit findet sich auch in der gesamten Umgebung und den Unterweltgebieten wieder, die einfach wunderschön anzuschauen sind und zum Erkunden einladen. Gleiches gilt für die Kämpfe, die nicht nur mit detailreichen Umgebungen und Dämonen aufwarten, sondern auch mit wunderbaren Kampfanimationen, die individuell auf jeden Kämpfer zugeschnitten sind. Das Ganze wird von einer perfekt zugeschnittenen Soundzusammenstellung begleitet, die dem ganzen Spiel eine wunderbare Atmosphäre gibt. So werden unsere Ohren in Ober- und Unterwelt mit passenden Melodien verwöhnt, die das Setting abrunden. Und in besonders gefährlichen Situationen unseren Blutdruck steigen lassen. Nicht zuletzt die Kampfmelodie lädt einfach zum Zuhören ein - es ist selten, in-Game Musik mit Gesang zu hören, aber hier bekommen wir genau das und es passt einfach perfekt!
Technisch verfehlt Bloomtown nur marginal den "Perfect!" Hit.
Die Steuerung ist flüssig, die Menüführung übersichtlich. Bei den Ladezeiten zwischen den Zonen muss man ein wenig Geduld mitbringen. Gelegentliche Mikro-Rukler schmeißen uns dann doch aus der Immersion, haben aber sonst keinen negativen Einfluss auf das Spielgeschehen.
Einzig die teils merkwürdige deutsche Übersetzung wirft Fragen auf. Manche Begriffe sind schlicht falsch übersetzt. Auch springen manche Dialogtexte plötzlich in eine "Sie"-Form über, was recht verwirrend ist. Man könnte meinen, die Übersetzung könnte einer KI entsprungen sein. Auch wenn es verwirrend ist, schadet auch dies dem Spielspaß und dem Storytelling glücklicherweise nicht wesentlich.
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Vielen Dank an die Firma Twin Sails für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 23.September.2024 - 16:29 Uhr