Spieletest: Bloody Roar: Primal Fury NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Mai 2002

USK 16 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: 11 Meinungen

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Specials: 60-Hz-Modus

Plus / Minus

Positiv:
Erweiterung des Spielprinzips durch Tier-Verwandlungen
Ansehnliche Grafik mit hübschen Lichteffekten
Gut gemachte Anime-Intros / Outros
Längere Motivation durch freispielbare Extras
Negativ:
Stellenweise unfaire Computergegner (kaum abwehrbare Combo-Serien)
Kein „echter“ Team-Battle-Modus
In-Game-Texte nur Englisch

Alice hat ein Geheimnis. In ihrer Freizeit verwandelt sich gerne in einen überdimensional großen Hasen und stürzt sich so in Prügeleien. Ungewöhnlich? Nicht in der Welt von Bloody Roar. Alice ist nämlich ein Zoanthrope – und für diese ist eine Verwandlung zum Tier nichts außergewöhnliches. In einem Kampfturnier messen sie ihre Kräfte um zu entscheiden, wer sich zu Recht den Titel „Zoanthropen-Champion“ verdient hat. Soweit zur Story des ersten GameCube-„Beat ´em up“s, die genre-typisch auch gar nicht mehr als rahmengebend sein will und dem Spieler in kurzen, aber hübschen, Anime-Videosequenzen näher gebracht wird.

Auch das Spielprinzip von Bloody Roar gibt sich nicht allzu komplex. Wie von anderen Titeln der Gattung „Prügelspiel“ gewohnt, übernehmt Ihr die Rolle eines Kämpfers, der sich in zahlreichen Zweikämpfen beweisen muss. Zum Zwecke des Angriffs stehen Euch Schläge (Punches), Tritte (Kicks) und Würfe (Throws) zur Verfügung, die durch Kombination und Controllstick-Akrobatik zu ausgefeilten und für den Gegner durchaus schmerzhaften Combos erweitert werden können. Zur Verteidigung bietet sich das Blocken an, das entweder durch dem Gegner entgegenlaufendes Drücken des Controllsticks oder durch das Betätigen des „Heavy Block“-Buttons erreicht werden kann. Desweiteren ist möglich mit den L- und R-Triggern Sidesteps zu vollführen, die den Gegner – richtig angewandt - ins Leere laufen lassen. Ziel ist es die Energieleiste des Opponenten innerhalb einer vorher festgelegten Zeit (Standardeinstellung 60 Sekunden) zu leeren oder – was eher seltener passiert, da dazu erst einmal die Ring-Begrenzung auseinandergenommen werden muss – diesen aus dem Ring zu befördern. Bis zu diesem Punkt, könnte die vorhergehende Beschreibung auf so gut wie jeden aktuellen „Beat ´em up“-Titel bezogen werden, denn die Besonderheit von Bloody Roar wurde noch nicht erwähnt: Während des Kampfes füllt sich eine Leiste am unteren Bildschirmrand. Ist diese voll, kann sich Euer Recke auf Tastendruck in seine Beast-Form verwandeln, wird also zum Riesen-Tier. Abgesehen von der visuellen Abwechslung, bietet die Beast-Form noch einige andere Vorzüge: Sämtliche Moves, die sich eher wenig von denen in menschlicher Form unterscheiden, verursachen mehr Schaden. Zusätzlich können spezielle Beast-Moves ausgeführt werden: So flattert Fledermaus-Dame Jenny mit Ihren Flügeln, das Katzen-Mädchen Uriko setzt Ihre Krallen ein oder verpasst dem Gegner einen kräftigen Kick von hinten. Außerdem bietet sich die Möglichkeit an einen Beast-Drive auszuführen. Dieser Move ist besonders kraftvoll und zehrt - begleitet von bildschirmfüllenden Lichteffekten – deutlich an der Energie des Opponenten. Schließlich sollte auch noch erwähnt werden, dass Euer Recke in geringem Umfang Lebensenergie wieder regenerieren kann. Dies geschieht in Beast-Form ebenfalls weitaus schneller.

Gekämpft wird in Bloody Roar in einer von 9 Arenen. Die Szenarien sind sehr unterschiedlich und reichen von einem chinesischem Tempel über ein Hochhaus-Dach bis zu einem Labor Marke Akte X. Teilweise sind die Arenen grafisch spektakulär, beweisen Einfallsreichtum – so bricht man zum Beispiel in einem Hinterhof-Szenario mitten im Kampf durch die Decke -, teilweise eher langweilig, einfallslos. Ähnlich verhält es sich mit der Musik-Untermalung. Die überwiegend rockigen Melodien schaltet man manchmal gerne lauter, manchmal lieber leise. Im großen und Ganzen können die Themen aber durchaus überzeugen und bieten überdurchschnittliche Qualität.

Wer in Bloody Roar ein „Kämpfchen“ wagen will, hat gleich die Auswahl zwischen mehreren Modi. Zentral ist der „Arcade-Modus“, in dem Ihr mit einem der 16 Kämpfer 8 Runden hintereinander gewinnen müsst. Während dies am Anfang noch durch heftiges Hämmern auf einen Button nach Wahl zu erreichen ist, steigt der Schwierigkeitsgrad von Runde zu Runde deutlich an. Bei den letzten Kämpfen, bei denen Euch Euer Gegner mit Pech binnen weniger Sekunden durch Special-Move-Combos auf den Boden befördert, bedarf es manchmal schon etlicher Versuche um den Kampf zu gewinnen. Diese sind Euch zum Glück erlaubt, denn es gibt bei den Continues keine Beschränkung. Die Mühe wird zum Glück belohnt, denn nach dem Endboss in Stage 8 erwartet Euch für jeden Kämpfer eine eigene Anime-Abschlusssequenz. Außerdem werden so – wenn bestimmte Vorgaben erfüllt wurden – am Anfang noch nicht wählbare Kämpfer und Arenen freigeschaltet. Auch Cheat- und weitere Spiel-Modi können auf diese Weise erworben werden.
Andere erwähnenswerte Spielmodi sind Survival – hier geht es darum möglichst viele Runden ohne KO zu überstehen - , Time Attack – stellt einen neuen Zeitrekord im Durchspielen auf – oder Team Battle. Letzterer Modus erlaubt Euch mehrere Recken auszuwählen und diese zu wechseln, sobald der Erste KO gegangen ist. Im Gegensatz zu Spielen wie „Tekken Tag Tournament“ ist allerdings kein Wechsel während des Kampfes möglich. Ein Trainingsmodus mit Anzeige der Eingaben ermöglicht gezieltes Trainieren der Combos um im „Ernstfall“ schnell genug reagieren zu können.

Natürlich bietet Bloody Roar auch die Möglichkeit sich mit Freunden zu messen. Die meisten Single-Player-Modi können auch zu zweit gespielt werden. Ein Knopfdruck genügt um einen Freund die Kontrolle über den bisher vom Computer gespielten Gegner übernehmen zu lassen. Im Statistik Menü könnt Ihr Euch dann anschließend ansehen wie Ihr gegen Computer und menschliche Gegner abgeschnitten habt.

Fazit

Bloody Roar erfüllt die meisten Ansprüche, die „Beat em Up“-Ausgehungerte an einen ersten „echten“ GameCube-Prügler stellen können. Das Spiel setzt nicht unbedingt neue Akzente im Genre und bietet auch nicht gerade ein nie vorher gesehenes Ausmaß an Arenen, Kämpfern und Moves. Wer allerdings zu N64-Zeiten ein Prügelspiel stets vermisst hat, kann bei Bloody Roar unbesorgt zugreifen.

Grafik
8
Sound
7
Multiplayer
8
Gesamt
8

verfasst von „ThE CaPtAiN“

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Vielen Dank an die Firma Activision für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 18.Mai.2002 - 18:28 Uhr