Ben 10: Protector of Earth ist, wie erwartet, ein ein wenig uninspirierter Lizenzklopper ohne jede Innovation geworden. Trotzdem weiß der Titel durch flüssige, unkomplizierte Action und einer ansprechenden Präsentation zu gefallen. Fans des morphenden Prügelknaben können bei günstiger Gelegenheit zuschlagen... und dann selbst zuschlagen!
Spieletest: Ben 10: Protector of Earth WII
Weitere Infos
Releasedate:25. Januar 2008





Anzahl der Spieler: 1-2
Leser-Meinungen: Noch keine
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- charmante Aufmachung und eine gute Priese Humor
- unkompliziertes Hau-Drauf
- Negativ:
- stupides, altbackenes Gameplay
- kurze Spielzeit
- nur englische Sprachausgabe
Ben Tennyson ist anders als Jungs in seinem Alter. Jungs in seinem Alter träumen nämlich von Abenteuern von und mit ihren Superhelden. Da wären Superman, Spiderman, Batman und... Ben - hab’ doch gesagt, dass er anders ist! Unter dem gereimten Namen Ben 10, sprich Ben Ten, hält er selbst die Welt frei von feindseligem Ungetier. Dazu benutzt er ein spezielles Gerät an seinem Handgelenk, das ihn in die unterschiedlichsten Kreaturen verwandelt. Doch wer seine Zeichentrick-Serie im Fernsehen kennt, weiß, wovon ich rede. Ben 10: Protector of Earth auf Wii ist quasi der Interaktiv-Cartoon: humorig, actionreich, aber irgendwie Standard. Ring frei für einen weiteren Lizenztitel...
Informative Verpackungsrückseite
‘Begleite Ben, Gwen und Max auf ihrer Suche nach den verlorenen Teilen der Omnitrix und rette die Welt!’... klasse, wie die Rückseite der Diskhülle einem die Arbeit erleichtern kann. Eigentlich gibt es storytechnisch nicht viel hinzuzufügen: Ben, seine Schwester Gwen und Opa Max reisen durch die USA, um etlichen Schurken das Handwerk zu legen - Fans werden Namen wie Lord Enoch und Kevin 11 ein Begriff sein. Dazu streift unser wandlungsfähiger Held durch verschiedenste Locations und nimmt es nimmt es mit allerlei dummen Gegnern auf. Roboter, Krokodile, fliegende Drohnen und Co. unterziehen sich vor Kampfbeginn einer akribischen Analyse durch Opa - die bei euch leidlich wenig Beachtung finden wird. Denn mit Weisheit gesegnet sind die Unholde nicht. Spoiler:Einfach nur den B-Button drücken! ;-) So geht es mit button-smashiger Leichtigkeit von Abschnitt zu Abschnitt - oder auch nicht. Dann benötigt Ben die Fähigkeiten der Kreaturen, in der sich verwandeln kann. Die pummelige “Kanonenkugel” überwindet Abgründe via Abschussrampe, Krake ist zuständig für kleine Schiebeschalter-Einlagen, Flashfire absorbiert Flammen, XLR8 ist einfach nur schnell und und und...
’Komm, ein Level machste noch...’
Nur durch geschickte Kombination der Kreaturen erreicht Ben auch geheime Stellen, die etliche Extra-Items birgen - manchmal müsst ihr für diese ein Level ein zweites Mal aufsuchen oder es in Rekordzeit absolvieren. Genug davon, schalten diese Boni wie etwa Filmschnipsel und frei beschaubare Figurenmodelle frei. Im Allgemeinen bietet Ben 10: Protector of Earth - Lizentitel-typisch - nichts Neues: Eine recht monotone Klopperei, die auf den schlauen Einsatz der Bewegungssensoren pfeift - alternativ kann anstatt eines Knopfdrucks auch Remote-Fuchtler einen Schlag auslösen, ‘wow’. Auch die Endgegner offenbaren sich nicht als wirklich ‘endgegnerisch’. Einziger Unterschied zu den kleinen Schergen ist ein Finishing Move, der wie ein Quicktime Event aufgebaut ist. Mal müsst ihr per Pointer-Funktion Symbole anvisieren, mal Fernbedienung und Nunchuk schütteln - das war’s dann aber auch schon.
Und trotzdem scheint die Fließbandaction irgendwie Spaß zu machen (ich habe länger daran gesessen als an jedem anderen Lizenzopfer). Grund dafür ist die klasse Aufmachung: Zwar geizt die Comic-Optik mit Details und wäre auch auf GameCube machbar gewesen, dafür kommt sie aber charmant-bunt herüber. Zudem gibt’s keine Ruckler, auch beim spaßigen 2-Spieler-Modus nicht. Die hübsch designten Levels - es geht durch Städte, Canyons, Wälder etc. - strotzen vor unnützem, zerstörbarem Inventar. Dies kredenzt euch nicht nur Sammelgegenstände, die eure Energien auffrischen, sondern auch noch klasse Effekte beim Zerstören. Funken und Splitter sprühen und werden von krachend-voluminöser Akustik synchronisiert, dazu gibt’s einen stimmigen, wenn auch nicht allzu spektakulären Soundtrack.
In nicht mehr als vier Stunden habt ihr mit allem Bösen abgerechnet und euch durch fleißiges Sammeln kleiner gelber Kugeln unzähliger Special Moves freigeschalten - die jedoch, wenn ihr den Spoiler gelesen habt, kaum in euer Interesse rücken werden. Sie kurze Spielzeit wird durch zwei weitere mehr schlecht als rechtSchwierigkeitsgrade kompensiert. Außerdem wird der Humor des charmant-frechen, leider nur englisch sprechenden, Ben besonders die Kleinen (man darf hierbei über das USK-Rating streiten) und Cartoon-Fans ansprechen - aber ob man über seine Witze noch ein zweites Mal schmunzeln kann?...
Diesen Artikel teilen:
Vielen Dank an die Firma Koch Media für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 24.Mai.2008 - 16:22 Uhr