Spieletest: Bau-Simulator 4 NSW

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
28. Mai 2024

. unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport.

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Viele Baufahrzeuge
Abwechslungsreiche Aufgaben
Negativ:
Einige Bugs
Grafisch schwach
Unnötig langsam

Großes Gerät, Erde, Schweiß. So stellt man sich das Leben auf der Baustelle vor. Was mancher schon als Kind zu seinem Lebenstraum erklärt, bleibt den meisten von uns dann doch verwehrt.

Zum Glück kann man heut zu Tage so ziemlich jeden Job auch remote aus dem „Homeoffice erledigen“. Ob Bus- oder Truckfahrer, ob Automechaniker, Profi-Hochdruckreiniger oder Landwirt, für alles gibt es einen Simulator. So auch den Bau-Simulator 4, der Simulator für Tief- und Hochbau. Vom LKW über die Dampfwalze, bis zum Bagger, alles darf hier bewegt werden. Doch macht das digital eigentlich Spaß? Simulatoren sind ja so eine Sache, der eine liebt, es der andere kann es überhaupt nicht verstehen. Fakt ist, Simulatoren sind aus der Gamingwelt nicht mehr wegzudenken.

Simulatoren auf allen Plattformen

Den Construction Simulator kenn man doch von PC und Playstation, und dann auch auf der Switch? Pustekuchen, hier zeigt sich ein erster Wehrmutstropfen. Es handelt sich um eine eigene Version für Android und iOS, also diesmal kein Downgrade eines großen Spiels, aber leider auch kein Upgrade. Die Grafik erinnert an GameCube-Zeiten und das Interface zeigt deutlich das es für Mobilegeräte ausgelegt ist und nimmt große Teile des Bildschirms ein. Das bei den Groben Texturen und Modellen dennoch ständig Popups auftauchen zeigt, dass hier keine besondere Anpassung stattgefunden haben kann. Das ist sehr schade, weil die grundsätzlich gute Idee des kanadischen Settings und der durchaus großen Map unter dem wenig gelungen Äußeren klar erkennbar ist.

Nun erstmal ran an den Bagger!

Doch halt zuerst muss ja ein Arbeiter und ein Firmenname gewählt werden. Leider gibt es keinen Charakter-Editor, sondern nur Portraitfotos von Personen, die durchaus Diversität ausstrahlen. Schade nur, dass es bei den Männern vier unterschiedliche Herkunftstypen gibt und bei den weiblichen Charakteren dann nach nur zwei Varianten scheinbar das Entwicklungs-Budget für andere Dinge genutzt wurde. Aber egal, wo ist der Bagger? Halt halt, nicht so schnell. Erstmal die Story, die ist natürlich jetzt nicht besonders komplex, aber sie ist da. Unternehmen im Familienbesitz braucht deine Hilfe, also ran. Das wird einem in Standbildern mit Textboxen erzählt. Sogleich sitzt ihr im LKW und dürft fahren üben. Auf den Bagger müsst ihr noch einen Moment warten. Nach der Fahrstunde darf dann erstmal das Firmengelände mit dem Kran eures LKWs aufgeräumt werde, wobei zwischen drei verschiedenen Steuerungsmethoden in den Optionen gewählt werden kann. Diese scheinen sich aber nur im Detail zu unterscheiden. Habt ihr die ersten Aufgaben erledigt, dürft ihr zum Fahrzeughändler und euch weitere Fahrzeuge kaufen oder mieten. So kommt man zum ersten kleinen Bagger. Die Fahrzeugauswahl kann sich sehen lassen. Hier findet ihr einiges an offiziell lizensierten LKWs, sowohl Pritsche als auch Zugmaschinen, Dampfwalzen, Bagger, Kräne, Raupen, Tieflader, eben alles, was das Baumaschinen-Herz begehrt. Auch das Aufgabenspektrum reicht von "transportiere Dinge", über "baggere das Rohr aus" und "wechsle es zu ...", Straßenarbeiten und Gebäudebauaufträgen uvm. So ist durchaus Abwechslung geboten. Die durchaus realistische Steuerung macht die Aufgaben dabei durchaus herausfordernd, ohne aber überfordernd zu werden.

Wie realistisch darf es denn sein?

Realismus ist bei einem Simulator essenziell und natürlich versucht auch der Bau-Simulator die Rechnung zu tragen. Gerade die Steuerung eines Kran- oder Baggerarms macht dies auch sehr gut. Andere Dinge nehmen den Realismus nicht ganz so genau. Warum muss ich an einer Stelle Kies genau in einem vorgegebenen Bereich abladen, aber dann reicht es, wenn ich mit einer Ladung Teer neben dem Loch parke? Warum muss ich meinen Kran präzise steuern, um ein Objekt anhängen zu können, brauche fürs Aufladen aber nur grob über der Ladefläche zu sein? Das sind berechtigte fragen. Dafür muss der Kran an meinem LKW aber genau auf der richtigen Position sein damit ich den Wagen wieder fahrbereit machen kann. Das Problem? Ich muss erstmal erkennen können, dass er noch nicht korrekt sitzt. So wird das Simulator-Erlebnis von kleinen Unsauberkeiten getrübt. Eine Baggerschaufel, die an ein bisschen Erde hängen bleibt. Ein Kranarm, der sich nicht mehr bewegt und man nicht erkennen kann warum. Wenn dann noch durch einen Bug die Map nach einem Fahrzeugwechsel unsichtbar wird, leidet die Immersion schon gewaltig. Dazu kommt dann noch, dass einfach-hilfreiche Funktionen wie das Schiebeschild des Baggers hier einfach keinerlei Funktion haben und sich die Geräte teils noch langsamer bewegen als ihre originalen Vorbilder. Somit kommt dann doch ein Realismus auf, es fühlt sich wie Arbeit an.

Baustellen Krach

Wo es nichts zu meckern gibt, ist am Sound. Die Geräusche der Geräte klingen glaubwürdig und eine unaufdringliche musikalische Untermalung wirkt dabei beinahe schon meditativ.

Fazit

Der Bau-Simulator 4 ist ein grundsätzlich solides Erlebnis, lässt aber durch Fehler auf der technischen Seite einfach zu viel Potential liegen. Die Idee des Spiels ruft förmlich danach gemocht zu werden, die schwerfällige Umsetzung sorgt letztlich jedoch dafür, dass sich ein "Gefühl von Arbeit" einstellt. Wer allerdings über diese Schwächen hinwegsehen kann, darf auf eine interessante Fahrzeugauswahl zurückgreifen und rauf auf die Baustelle.

Grafik
4
Sound
7
Gesamt
5

verfasst von „ Marcel“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma astragon für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 28.Mai.2024 - 15:26 Uhr