Spieletest: Battalion Wars 2 WII

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Weitere Infos

Releasedate:


USK 16 WiFi Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Guter Online-Modus
Abwechslungsreiche Kampagne
Negativ:
Grafisch durchschnittlich
Zeitweise sehr hektisch

Während der Nintendo DS eher mit rundenbasierten Kriegsspielen à la Advance Wars versorgt wird, bekommen Nintendos „große“ Konsolen die stärker action-orientierte Variante: Die Serie Battalion Wars feierte ihr Debüt auf dem GameCube und nun ist der Nachfolger für die Wii erschienen. Obwohl es weiterhin durchaus eine taktische Komponente gibt, muss der Spieler die Entscheidungen in Echtzeit treffen und genießt nicht den Vorteil des rundenbasierten Spiels, bei dem jeder Zug genau abgewägt werden kann. Battalion Wars 2 wurde erneut von Kuju in London entwickelt und in der Tat: Auf den ersten Blick lassen sich kaum Veränderungen zum GameCube-Teil erkennen. Vor allem grafisch ist die Evolution nahezu unsichtbar geblieben. Das Gameplay geht trotz neuer Steuerung via Wii-Fernbedienung und Nunchuk erfreulich schnell von der Hand. Also alles beim alten an der Front? Nicht ganz, aber lest selbst!

Taktik und Holzhammer wechseln sich in Battalion Wars 2 ab

Herzstück von Battalion Wars 2 ist die Kampagne, die die ersten Neuerungen aufzeigt. Diesmal schlüpft der Spieler nämlich in die Rolle verschiedener Nationen, um deren Geschicke in Kriegszeiten zu lenken. Interessant ist hier der Aspekt, dass durchaus auch vormalige Gegner spielbar sind. Auf fünf Kapitel mit insgesamt 19 Missionen verteilt sich der Einspielermodus. Ein zusätzlicher Prolog führt den Spieler an die grundlegende Steuerung heran, die sich aber wie gesagt wenig geändert hat. Vielmehr geht es um die beiden neuen Controller, die eine kurze Eingewöhnungsphase erfordern: Mit Z visiert man Gegner an, um sie dann mit B zu beschießen. Ein Druck auf A gibt entweder bestimmten oder allen Einheiten den Angriffsbefehl. Mit dem Steuerkreuz lassen sich die einzelnen Militär-Einheiten einfach auswählen. Laufen, Fahren oder Fliegen geschieht mit dem Analog-Stick. Die Pointer-Funktion der Wii-FB dient zum Zielen und bei Flugeinheiten auch dazu, deren Höhe zu kontrollieren. Wie beim Vorgänger ist es jederzeit möglich die Einheiten zu wechseln und somit ganz unterschiedliche Sichtweisen einzunehmen. Oftmals bieten die Lufteinheiten eine überlegene Weitsicht, sind aber anfällig gegen Luftabwehreinheiten, so dass Infanterie und Panzer diese ausschalten müssen, bevor ein Aufklärungsflug unternommen werden kann. Zur Not kann man natürlich auch auf die Karte zurückgreifen, die genau alle feindlichen Einheiten aufzeigt. Den berühmten Fog of War gibt es glücklicherweise nicht.
Der Schwierigkeitsgrad steigt langsam an und bleibt letztlich unter dem des ersten Teils. Trotzdem gibt es auch hier einige Missionen, die mehrfach absolviert werden müssen, um einen Überblick über die gestellten Aufgaben zu erhalten. Die meisten Missionen sind allerdings direkt im ersten Anlauf zu erledigen, wenn man langsam vorrückt und die individuellen Stärken und Schwächen seiner Einheiten kennt. Das Fehlen verschiedener Schwierigkeitsstufen wird durch ein Bewertungssystem kompensiert, das spielerische Leistungen nach Kraft (wie viele Gegner wurden vernichtet), Technik (wie viele eigene Einheiten wurden zerstört) und Tempo unterteilt misst. Sofern man alle Missionen eines Kapitels mit einem A-Rang beendet, spielt man Missions-Dossiers frei, die die unterschiedlichen Einheiten jeder Nationen anzeigen. Wer sogar den begehrten S-Rang in allen Missionen schafft, schaltet nach und nach Concept Art frei. Trotz dieser Zugaben, ist die Spielzeit von Battalion Wars 2 alleine nicht sehr hoch – die Kampagne dürfte man nach maximal 15 Stunden beendet haben.

Kujus Kriegserklärung an die ganze Welt

Nachdem die Kampagne abgeschlossen ist, bietet sich der umfangreiche Online-Modus an. Selbstverständlich steht dieser aber auch von Anfang an zur Verfügung, allerdings dürften die Gegner dann sehr leichtes Spiel mit Neulingen haben. Zumindest stellten sich erst in meinem Fall die Erfolge ein, nachdem die Story beendet war!
Es gibt drei Möglichkeiten, wie man mit Freunden (hier wieder das übliche Spiel mit den Freundes-Codes), oder auch Fremden rund um die Welt spielen kann: Im Koop-Modus stürmt man zusammen auf CPU-Gegner, um diese zu besiegen. Vielleicht ist der Beginn hier am sinnvollsten, um erstmal nicht in der Hektik des Online-Spiels unterzugehen. Die beiden anderen Modi machen zwei menschliche Spieler zu Kontrahenten. Einmal geht es darum in einem Zeitlimit möglichst viel gegnerisches Militär zu vernichten. Für jeden Abschuss gibt es Punkte. Dies dürfte lediglich für schießwütige Puristen von Interesse sein. Deutlich besser ist die Variante, bei der kleine Missionen gelöst werden müssen, die für einen Online-Modus recht aufwendig eingeführt werden. Neben kleinen Sequenzen, gibt es auch recht viel Sprachausgabe. Nach einem Match haben beide Spieler die Möglichkeit sofort wieder gegeneinander zu spielen, wobei dann die Rollen von Angreifer und Verteidiger getauscht werden. Weitere Online-Missionen werden freigespielt, sobald man eine gewisse Anzahl an Siegen errungen hat. Mit dem nötigen Ehrgeiz entfaltet Battalion Wars 2 hier eine ungeahnte Stärke. Gegner lassen sich übrigens immer recht schnell finden, wer mit Freunden spielt, umgeht dieses Problem sowieso.

Qualitativ mäßige Quantität – die Grafik von Battalion Wars 2

Technisch gesehen ist der neue Ausflug ins Kriegsgebiet von Kuju leider nur Durchschnitt auf der Wii. Obwohl die comichafte Grafik sehr stimmungsvoll die verschiedenen Gebiete einfängt, sei es Wüste, Schnee oder das Meer mit genialen Reflektionen, bleibt doch ein eher nüchternes Bild: Die Einheiten sehen nett aus, überzeugen aber wenig durch viele Polygone oder ausgefeilte Texturen. Schlimmer wird es noch, wenn die starren Landschaften in Augenschein genommen werden. Animierte Bäume wären sicherlich machbar gewesen, aber bis auf das militärische Arsenal wirken die Schauplätze leblos. Trotzdem steckt eine Menge Arbeit hinter dem Spiel, denn jede Nation hat andere Einheiten, die sich nicht nur farblich, sondern auch vom Aufbau grundlegend unterscheiden können.
Die Musik passt perfekt zum Geschehen und verbindet militärische Marschmusik mit lässigen Tönen, die zur Gesamtpräsentation passen. Gerade wegen der abgeschwächten Dramatik erreicht der Soundtrack aber nicht die Qualitäten der Medal of Honor-Serie. Allerdings war dies sicher auch nicht das Ziel der Programmierer! Die zufrieden stellende, englische Sprachausgabe führt nicht nur in die Missionen ein und kommt in den vorgerenderten Videos zum Einsatz, sondern begleitet den Spieler nahezu permanent, indem neue Ziele bekannt gegeben werden, oder die Gegner ihre nächsten Attacken ankündigen.

Fazit

Battalion Wars 2 ist ein würdiger Nachfolger geworden: Obwohl grafisch sicher die Wii kaum gereizt wird, macht das Spiel eine Menge Spaß. Der leicht zugängliche Online-Modus tröstet über die recht schnell abgeschlossene Kampagne hinweg. Trotzdem ist der Spielablauf manchmal ein wenig hektisch und es ist schwer den Überblick zu behalten. Multitasking-Fähigkeiten sind von Vorteil – eine eher schlechte Nachricht für die männliche Zielgruppe.

Grafik
7
Sound
7.5
Multiplayer
8
Gesamt
7.5

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 07.März.2008 - 17:40 Uhr