Spieletest: Aliens: Infestation NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
30. September 2011

USK 12 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
einzigartige Alien-Atmosphäre
gute Steuerung
16-Bit-Feeling
Negativ:
Gegner schlecht platziert
viel Leerlauf

Ein Videospiel das die Handlung eines Films aufnimmt, ohne dass eine Neuverfilmung oder gar eine Fortsetzung der Serie in Planung ist? Klingt zwar ungewöhnlich, aber die Atmosphäre und die Themen mancher Filme eignen sich immer wieder um sie spielerisch neu zu verpacken und auszuleben. Anders als ihre Kollegen die pünktlich zum Filmstart in den Regalen stehen müssen, haben diese Spiele den Vorteil, dass die Entwickler nicht ganz so sehr unter Zeitdruck stehen, was die Wahrscheinlichkeit, dass ein unausgegorenes Produkt herauskommt deutlich senkt.
Eine Thematik die von Videospielen immer wieder aufgegriffen wird, ist der Kampf zwischen Menschen und Außerirdischen. Und welche Filme würden diesen verzweifelten Kampf in den Weiten des Weltalls besser darstellen, als die der Alien-Serie?
Das beklemmende Gefühl, kombiniert mit der düstere Umgebung welche Ridley Scott in seinen Werken gezeichnet hat, sind ideale Grundlagen für Spiele. Dementsprechend gibt es unzählige Umsetzungen auf so ziemlich jeder Plattform die der Markt je hervorgebracht hat.
Fans der Xenomorphe dürfen sich nun mit dem kommenden Alien: Colonial Marines für die Wii U und Aliens Infestation für den DS über Nachschub im Gamingsektor freuen.
Ob die bereits im Handel erhältliche Handheld-Fassung die klaustrophobische Stimmung der Filme transportieren kann, wollen wir im folgenden beleuchten.

Wir sind nicht alleine...

Einem Notrufsignal folgend betritt ihr Team von Colonial Marines das Raumschiff Sulaco. Obwohl es noch Lebenszeichen an Bord gibt, ist keinerlei Kommunikation möglich. Bewaffnet aber unwissend was für eine Bedrohung die Elitekämpfer erwartet, beginnen sie in bester 2D- Sidescrollingmanier die Untersuchung des Schiffes. Schon bald stellt sich heraus, dass selbiges von den feindseligen Aliens heimgesucht wurde. Aus der Rettungsmission wird so schnell eine Überlebensmission.
Im Spiel befehligt ihr eine maximal vier Mann/Frau starke Truppe von Marines. Insgesamt stehen 20 verschiedene Soldaten mit eigenem Charakter zur Verfügung. Diese unterscheiden sich allerdings nur in der Optik und nicht in der Ausrüstung. Standardmäßig stehen den Marines Pulsgewehre und Pistolen zur Verfügung.
Im weiteren Spielverlauf findet man noch verschiedene Formen von Granaten und Sprengladungen, sowie andere Waffen wie die Schrotflinte und den Flammenwerfer. Durch in den Leveln verteilte Bausätze lassen sich diese Waffen weiter verstärken um für mehr Durchschlagkraft zu sorgen.
Da pure Gewalt nicht immer die Lösung ist, findet ihr in den unterschiedlichen Leveln auch Zugangskarten oder Werkzeuge wie Schneidbrenner und Schraubenschlüssel um euer Missionsziel zu erreichen. Nach den ersten Erkundungen im Missionsbereich erhält man Kartendaten und kann somit die eigene Position und die der Gegner im Sektor ausfindig machen.
Das Wissen alleine, das sich im kommenden Raum ein Feind verbirgt, schützt nicht vor kleinen Schreckmomenten. Schließlich kann dort einfach nur ein feindlicher Soldat patroullieren oder aber ein Alien aus einer der Schlafkojen im Hintergrund hervorspringen. Manchmal ist es aber auch nur die Katze eines Besatzungsmitglied die unvermittelt aus ihrem Versteck hervorschießt. Und nicht alle Xenomorphe erscheinen auf eurem Schirm.... Also stets das Gewehr im Anschlag halten.
Aufgrund des Spielaufbaus kommt es leider schon mal vor, dass ihr viel hin und her laufen müsst um den richtige Weg ausfindig zu machen. Auf der anderen Seite trägt das Auskundschaften von Wartungstunneln und entlegenen Ecken in Gebäudekomplexen auch zur Atmosphäre bei.
Für etwas Abwechslung sorgen Sequenzen bei denen ihr mit einem bewaffneten Transporter über die Planetenoberfläche fahrt und euch Aliens mit dem schwenkbaren Bordgeschützes vom Leib halten müsst.
Fans der Serie wird es freuen, dass auch der Laderoboter im späteren Spielverlauf zum Einsatz kommt.
Als kleine Hommage an den Film gibt es den Messertrick nach einiger Zeit als Bonusspiel. Hierbei gilt es mithilfe des Stylus/Fingers ein virtuelles Messer zwischen den Fingern eures Marines wandern zu lassen, ohne sich selbige abzuhacken. Das Ganze ist arcademäßig aufgemacht und die Highscores halten natürlich Ripley und Bishop.

Sinnvoller Einsatz von Ressourcen

Allgemein ist ein stures Vorpreschen selten die beste Lösung. Da man immer nur mit einem Marine unterwegs ist, sollte mit Bedacht vorgegangen werden. Denn stirbt euer Charakter ist er auf ganz unvideospieltypsiche Art wirklich tot. Statt ihm übernimmt dann ein Kamerad aus dem Viererteam seinen Platz. Man sollte sich also nicht zu sehr mit einem der einzigartigen Charaktere anfreunden. Speicherpunkte, welche auch gleichzeitig als Regenerationsort und Waffenkammer dienen sind zwar sinnvoll platziert aber dennoch rar gesät. Dementsprechend kann es schneller vorkommen als man denkt, dass ihr im Kampf den ein oder anderen Soldaten verliert.
Dass die Gegner sobald man einen Bildabschnitt verlassen hat sofort wieder auftauchen, trägt nicht gerade zur Verlängerung der Lebensspanne der Marines bei. Zum Glück findet ihr immer wieder Marines die den Anschluss zur eigenen Truppe verloren haben, oder deren Zug ausgelöscht wurde. Für gewöhnlich schließen sich diese Einzelgänger eurer Mission an und sorgen somit sozusagen für “Extraleben“.
Neben der übrigen Munition und der verbleibenden Gesundheit, zeigt euch ein weiterer Balken die Ausdauer eures Soldaten an. Denn anstrengende Aktionen wie Abrollen oder Rennen verbrauchen Kondition, welche sich langsam von alleine regeneriert. Dauerhaft wegrennen ist zwar selten nötig, aber dadurch auch nicht wirklich möglich.

Interstellare Technik

Während im Spiel manches defekte Schott mit Gewalt geöffnet werden muss, funktioniert das Gameplay einwandfrei. Die Steuerung geht gut von der Hand und die Einbindung des Touchscreens zur Verwaltung der Waffen und dem Einsatz des Werkzeugs funktioniert reibungslos.
Manchmal gestaltet es sich etwas schwierig, eure Gegner richtig zu treffen. Gerade wenn sie hinter Kisten in Deckung gehen, kann es nervtötend werden sie zu erledigen. Stehen sie zwischen zwei Kisten wird es sogar fast ein Glücksspiel. Denn steht man zu nah am Gegner kann es sein, dass die eignen Schüsse ihn nicht treffen.
Leider erweist sich das Werfen von Granaten oft als Geduldspiel. Zum Glück gibt es den Granatenaufsatz für das Pulsgewehr, welcher wesentlich präziser ist. Da man leider nicht aus dem Sprung nach unten oder von Leitern aus feuern kann, funktioniert diese Alternative nicht immer.
Optisch erinnert das Spiel stark an die guten alten SNES-Zeiten. Die Animation Marines und deren Widersacher wirken leicht hölzern, da der Spielfluss aber extrem schnell ist, fällt dies nicht weiter negativ ins Gewicht. Die dunkel gehaltenen Level und deren Aufbau sind den Szenarien des Films sehr gut nachempfunden und sorgt zusammen mit der gut angepassten Musik für ideales Aliens-Feeling.
Alleine das Rattern des Pulsgewehrs und der Ping eures Bewegungsmelders sollten das Herz jeden Fans höher schlagen lassen.

Fazit

Auch wenn der Titel nicht ganz an die Höhepunkte der Castlevania-, oder Metroidserie heranreicht, handelt es sich bei Aliens Infestation doch um einen sehr gelungenen Genrevertreter.
Sowohl optisch als auch akustisch weiß der Titel die Aliens-Atmosphäre zu transportieren. Die Grafik wirkt zwar auf den ersten Blick veraltet, trägt aber gekonnt zum 16-Bit-Charme des Spiels bei.
Von der Tatsache der stellenweise seltsamen Gegnerplatzierung und dem schnellen Respawn selbiger abgesehen, zieht der Titel einen absolut in seinen Bann. Schließlich möchte man die Geschichte seines Marinetrupps weiterverfolgen.
Bei diesem Titel sollten Liebhaber des Genres, Alienfans und Freunde leicht retroangehauchter Actionspiele unbedingt zugreifen.

Grafik
7.5
Sound
8
Gesamt
8

verfasst von „David“

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Vielen Dank an die Firma SEGA für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 15.Oktober.2011 - 11:26 Uhr