Spieletest: Advance Wars 1+2: Re-Boot Camp NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
21. April 2022

USK 6 Online spielbar Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
2 Klassiker in neuem Gewand
Gameplay noch immer mit taktischer Tiefe
saubere Verarbeitung
deutsche Synchro
Negativ:
nur wenige Neuerungen
kein Online-Modus

Nintendo belebt die Advance Wars”-Reihe neu und lässt die alten GameBoy Advance-Titel in neuem Glanz erstrahlen. Wie sich die Titel spielen und ob sich ein neuerlicher Kauf lohnt, das erfahrt ihr in unserem Test.

Taktik vom Feinsten

Advance Wars ist sicherlich nicht mehr jedem hier bekannt. Es handelte sich dabei um zwei Spieleklassiker aus der Game Boy Advance – Ära. Der erste Teil erschien 2001 – Advance Wars - und der zweite 2003 – Advance Wars 2: Black Hole Rising. Das Entwicklerstudio WayForward hat nun beide Games als Remake neu veröffentlicht. Euch erwartet ein knallbuntes Taktik-Adventure, welches sich auch an Genre-Profis richtet. Das Spiel mag zwar spielerisch bunt aussehen, liefert aber genug Herausforderungen, so dass auch Taktikpros auf ihre Kosten kommen.

Ähnlich der Fire Emblem-Spiele handelt es sich bei Advance Wars um ein rundenbasiertes Spiel. Ihr bewegt euch auf einem in Quadrate gerasterten Spielfeld mit dem Ziel, die Einheiten des Gegners zu besiegen oder dessen Basis zu erobern. Bis zu 10 verschiedene Truppen können dabei kommandiert werden. Diese lassen sich am Wasser oder an Land fortbewegen. Jede dieser Einheiten verfügt über spezielle Fähigkeiten. So ist es wichtig, auf eine gute Balance zu achten. Es braucht starke Kämpfer, um andere Soldaten und Fahrzeuge zu schützen, außerdem können nur Bodentruppen Gebäude besetzen oder nur Schiffe Wasser befahren.

Ihr kommandiert dabei die gesamte Infanterie. Panzer sind im Bodenkampf eine starke Waffe, sie können aber gegen fliegende Bomber nichts ausrichten. Diese haben wiederum gegen Abfangjäger keine Chance usw. Wenn das noch nicht genug wäre. Ihr solltet dabei jederzeit eure Tank- und Munitionsanzeige im Auge behalten und diese durch geschickte Züge neu befüllen. Ihr seht also, während in anderen Taktik-Spielen immer stärkere Truppen freigeschaltet werden, macht es in Advance Wars gleich zu Beginn der gekonnte Mix aus allem aus. Richtig spitze ist, dass man sich nicht erst in die verschiedensten Klassen einarbeiten muss, sondern das Gameplay führt euch durch ein kurzes Tutorial und dann geht es recht rasch von der Hand – was jetzt nicht heißt, dass es immer einfach ist.

Verschiedenste Geländetypen bringen einen weiteren Punkt ins Spiel. Jedes Feld hat einen durch Sterne angegebenen Deckungswert. Im Gebirge beispielsweise ist dieser höher als im flachen Grünland. Dieser Wert reduziert euren Schaden je nach Anzahl, sorgt aber zeitgleich für eine verringerte Bewegungsreichweite. Was für deinen Kampftrupp gilt, gilt natürlich genauso für den Gegner und so entwickelt sich ein spannender Kampf vor allem mit dem Ziel, dem Feind immer einen Schritt voraus zu sein.

Die Kampagne

Die Handlung beider Teile ist recht witzig, man darf aber jetzt keine große Story erwarten. Es geht vor allem darum, dass sich immer wieder verschiedene Kommandanten bei euch melden und Missionen bereitstellen. Als Dank helfen sie euch mit Spezialfähigkeiten – auch Gaben genannt - aus. Motivierend ist nach jeder Runde das Rang-System. Man muss sich schon anstrengen, um das höchste S-Ranking zu erhalten. Am Ende der Kämpfe bekommt ihr zudem Münzen, die in neue Kommandanten und Karten investiert werden können.

Der erste Teil bietet, wie bereits kurz erwähnt, ein Einsteigertutorial, welches in 3 Missionen gegliedert ist. Anfangs stehen euch natürlich nicht alle Einheitentypen zur Verfügung, das würde zu Beginn etwas überfordern. So ist es vor allem die angenehme Lernkurve, die euch Stück für Stück zum Taktikgeneral befördert. Ihr werdet außerdem feststellen, dass selbst in Computerspielen die Kriegsindustrie wichtig ist und die Kasse klingeln muss. Die Anzahl eurer Beute hängt vom erspielten Rang ab. Dieser verbessert sich beispielsweise durch das Einnehmen von Städten oder der Produktion von Kriegsgeräten.

Die Kampagne im zweiten Teil schließt nahtlos an den Vorgänger an. Wir wollen jetzt nicht zu viel spoilern, also erlebt einfach selbst die Geschichte rund um Andy, Nell, Mex und vielen anderen Charakteren. Die Handlung wird in einer liebevollen Comic-Grafik präsentiert, mit einigen Sequenzen und einer teilweisen deutschen Synchronisierung. In Advance Wars: Black Hole Rising gibt es außerdem noch eine neue Einheit, sowie neue Gebäude- und Geländetypen. Klingt jetzt nicht viel, macht aber durchaus Spaß.

Der Kriegsraum und Karten-Editor

Die Karten, die ihr mit euren Münzen erstanden habt, spielen eine entscheidende Rolle im Kriegsraum. Dies ist ein Modus, der eine vorgefertigte Map bietet und wo ihr euch gegen übermächtige Feinde beweisen müsst. Häufig ist es so, dass ihr dabei aus einer aussichtslosen Position startet und durch taktisch kluge Entscheidungen den Sieg holen müsst.

Während ihr mit Kampagne und Kriegsraum bereits einige Stunden beschäftigt seid, liefert das Game noch einen Karten-Editor. Dort könnt ihr eigene Maps erstellen und testen. Auch die Karten anderer Spieler könnt ihr dort auf die eigene Konsole laden. Dies ist aber sehr umständlich, da ihr dazu den Code mit der anderen Person tauschen müsst. Ein eigenes Menü, wie beispielsweise in Super Mario Maker, wo euch die Kreationen von anderen Spielern angezeigt werden, fehlt. Und wenn wir schon bei den Onlinefunktionen sind: Ein Multiplayerspiel ist nur gegen lokale Freunde (auf selbiger Konsole oder drahtlos) oder jene aus eurer Freundesliste möglich. Ein Spiel gegen fremde Spieler aus aller Welt ist leider nicht möglich.

Grafisch wurde der Titel rundum erneuert. Die pixelige GameBoy-Advance Optik wurde gegen einen bunten comicartigen Look getauscht. Ob das gefällt, ist natürlich Geschmackssache. Wie zu Beginn dieses Tests erwähnt, darf man sich aber vom verspielten Design nicht täuschen lassen. Die Charaktere haben alle ihren eigenen Charme, die Animationen sind flüssig und euch erwartet knallharte Strategieaction. Die audiovisuelle Umsetzung trägt ebenfalls zu einem tollen Spielerlebnis bei. Sie erweckt die Charaktere wie nie zuvor zum Leben.

Ansonsten hat sich eher wenig zu den ursprünglichen Titeln geändert. Einzig könnt ihr momentane Züge zurücksetzen oder das Spielgeschehen beschleunigen.

Fazit

Advance Wars 1+2: Re-Boot Camp ist auch heute noch ein richtiger Taktikknaller. Fans der Serie oder dieses Genres werden auf alle Fälle auf ihre Kosten kommen. Für all jene, die bereits die Klassiker kennen oder sie sogar zuhause haben, für die wird sich - bis auf die bunte Optik - kaum etwas geändert haben. Dennoch ist es noch immer ein Spiel, welches „Möchtegern-Kommandanten“ an die Konsole fesseln wird – auch wenn wir einen Online-Modus sehr vermissen. Wer die Serie noch nicht kennt und ein besonders anspruchsvolles Taktik-Strategie-Game sucht, der wird bei Advance Wars 1+2: Re-Boot Camp definitiv richtig sein.

Grafik
8
Sound
8.5
Multiplayer
7.5
Gesamt
8.5

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 29.April.2023 - 11:34 Uhr