Vorschau: Prince of Persia 2 NGC

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Mit "The Sands of Time" hat die legendäre Prince of Persia-Serie im letzten Jahr (bzw. Anfang diesen Jahres am Gamecube) ein fulminantes Revival erlebt, welches nicht nur von der Presse hoch gelobt wurde, sondern auch bei den Verkaufszahlen laut Publisherangaben ein Erfolg gewesen ist. Es war also klar, dass wir den namenlosen Prinzen bald wieder zu Gesicht bekommen werden.
So soll diesen November mit Prince of Persia 2 (Arbeitstitel) der nächste Teil der Reihe erscheinen, welchen wir (zumimdest auf PS2 und XBox) auch auf der G|C anspielen konnten. Und nicht nur das - Bertrand Helias, seines Zeichens Entwickler bei Ubi Soft Montreal, hat uns die Neuerungen und Besonderheiten des Spiel an Hand der XBox-Version ausführlich vorgestellt.

Gleich auf den ersten Blick fällt auf, dass der Look des Spiels deutlich düsterer ausgefallen ist, als noch im letzten Teil. Und das ist von den Entwicklern auch durchaus beabsichtigt, denn der Prinz muss sich in diesem Spiel einer noch größeren Gefahr stellen: dem eigenen Tod. Durch die Zeitmanipulation in "The Sands of Time" hat er sein Schicksal, das bereits besiegelt war, noch einmal zum Guten wenden können. Dies passt dem Wächter der Zeit allerdings überhaupt nicht und so macht er sich auf den Weg, diesen Fehler in der Zeitlinie zu korrigieren.
"Es stellt sich nicht die Frage, ob der Prinz sterben wird, sondern nur wann", meinte Herr Helias bei der Vorführung. Allerdings meinte er auch, dass wir uns auf einige Überraschungen bei der Story gefasst machen können, und so sind wir überzeugt, dass unser Held vielleicht doch nicht das Zeitliche segnen muss. Einen derart berühmten Videospielcharakter lässt man schließlich doch nicht sterben. Alle PoP-Neulinge, die mit meinen Ausführungen bisher wenig anfangen konnten, sei gesagt, dass in der Einleitung zu Prince of Persia 2 die Geschehnisse des Prequels auch nochmal erläutert werden.

Aber kommen wir nun zu den Gameplay-Details. Zwei Abschnitte des Spiels waren zu sehen. Zum einen der imposante Schiffslevel und zum anderen ein Indoor-Level mit traditionellen Fallen, wie wir sie schon aus dem Vorgänger kennen.
Bei PoP2 steht der Action-Part eindeutig im Vordergrund, auch wenn die legendären Sprungpassagen dabei auch nicht zu kurz kommen sollen. Besonderes Augenmerk haben die Entwickler auf die Kampfsteuerung gelegt. Der Prinz hat nun viel mehr Möglichkeiten sich seiner Gegner zu entledigen. Ihr könnt nun zwei Waffen gleichzeitig tragen, ein Schwert nach euren Feinden werfen und während des Kampfes auch stärker mit der Umgebung interagieren. So kann der Prinz z.B. diesmal auch Säulen und Pfeiler benutzen, in dem er um diese herumschwingt, um dabei alle heran nahenden Gegner einen Kopf kürzer zu machen. Wenn ihr mal keine Lust auf einen nervigen Kampf habt, könnt ihr auch versuchen eure Gegenspieler in eine der unzähligen Fallen zu locken bzw. zu stoßen. Dann erledigen die Eisenspieße für euch die Drecksarbeit. Aber Vorsicht, eure Feinde können die Fallen auch gegen euch einsetzen!
Das ist aber noch lange nicht alles, was es zum Kampfsystem zu sagen gibt. Neben bekannten Moves, wie dem "Über-die-Schulter-springen" gibt es noch eine ganze Reihe neuer Bewegungsabläufe und Combos, die der Prinz auf dem Kasten hat. So könnt ihr Gegner auch wegschleudern und nach guter Metzger-Manier in ihre Einzelteile zerhacken. Und dabei wird nicht mit roten Pixeln gespart, denn eure Widersacher sind zwar keine Menschen, aber dennoch Kreaturen aus Fleisch und Blut, was man auch bei den Kampfanimationen deutlich zu sehen bekommt. Und da die USK sich bei einer derartigen Gewaltorgie wohl höchstens zu einem roten Sticker hinreißen ließe, wird die deutsche Version leider geschnitten werden. Wie Herr Helias uns mitteilte, werden für Deutschland wohl das Blut und einige brutale Tötungsanimationen dran glauben müssen. Er versicherte uns aber, dass die Schnitte nicht so drastisch würden, dass man nicht mehr mitbekommen könnte, was man da mit seinem Feind angestellt hat.

Doch kommen wir nun wieder zu den erfreulichen Dingen. Es wird in PoP2 drei Schwierigkeitsstufen geben, um sowohl Neulingen als auch Profis ein optimales Spielvergnügen zu bereiten. Freunde knallharter Bossfights werden sich freuen, dass es im Spiel einige riesige Endgegner geben wird. Diese mögen zwar auf den ersten Blick unverwundbar aussehen, aber jeder dieser Brocken hat eine Schwachstelle, die ihr aber erst selbst finden musst. Dem riesigen Monster, das wir zu sehen bekamen und das an einen Höhlentroll aus "Herr der Ringe" erinnerte, musste man ordentlich auf die Ferse hauen, bis er zu Boden ging. Mit einem beherzten Sprung auf den Rücken und vielen gezielten Schlägen auf den Hinterkopf konnte man das Biest entgültig niederringen. Das sich die Kreatur dabei gewaltig zu Wehr setzt, sollte jedem klar sein. So auch bei einem weiteren Bossfight, der auf dem Schiff spielt. Bei dieser weiblichen Schwertkämpferin solltet ihr schon eure gesamte Kampfkunst anbringen, um die elendslange Energieleiste dieser Frau entgültig zu leeren.

Und wenn wir gerade bei Frauen sind. Der Prinz soll während des Abenteuers auch wieder eine Gefährtin bekommen, die ihn - ähnlich wie Farah im letzten Teil - bei seiner Reise unterstützt. Mehr wollte man uns darüber aber noch nicht verraten. Was wir allerdings sehen konnten, ist, dass die "Sands of Time" auch diesmal wieder mit dabei sind und von einigen Gegnern nach dem Kampf zurückgelassen werden. Warum der Sand nach der Rückgabe des Zeit-Dolches im ersten Gamecube-Abenteuer mit dem Prinzen nun immer noch verwendet werden kann und warum unser Held den Sand zudem noch ohne Dolch an sich nehmen kann, konnte uns nicht einmal der Entwickler selbst verständlich machen. Aber egal, das "Zeit-zurückdreh-Feature" möchte ich auf keinen Fall mehr missen, sowie auch die Funktion, in der man die Zeit um einen herum verlangsamen kann.

Bei der Optik gibt es im Grunde nichts zu meckern. Zwar können veröffentlichte HiRes-Screenshots nicht ganz das überhöhte Niveau halten, das sie versprechen, die düstere Atmosphäre des Spiels wurde mit der Grafik jedoch optimal eingefangen und vor allem der Schiffslevel strotzt nur so vor bewegten Hintergrunddetails. Auch die Animationen des Hauptcharakters und seiner Feinde sehen einfach blendend aus. Leider war die vorgestellte Demo-Version besonders bei Sequenzen noch durch einige Ruckler getrübt. Uns wurde aber versichert, dass das Spiel zum Release auf allen Plattformen flüssig laufen wird. Da die Videos am Nintendostand auf dem GameCube bereits flüssig liefen, würde ich keine Sekunde an dieser Aussage zweifeln. Bei all dem, was Ubi Soft Montreal in den letzten Jahren geleistet hat, sowieso nicht.

Nach den bisherigen Eindrücken könnte "Prince of Persia 2" tatsächlich noch besser werden als sein bereits ausgezeichneter Vorgänger werden. Hier erwartet uns wohl einer der Weihnachtsblockbuster dieses Jahres.

Voraussichtliche Veröffentlichung: November 2004
Hitprognose: 5 / 5

verfasst von „S.T.E.G.I.“

Letzte Aktualisierung: 23.8.04 16:29 Uhr