E3-Reisetagebuch: Donnerstag 19.05.2005 | Freitag 20.05.2005

E3-Reisetagebuch: Donnerstag 19.05.2005 | Freitag 20.05.2005

Eigentlich hatten wir uns heute auf die Rückreise eingestellt, aber es kam ein wenig anders: Durch die Kontakte unserer Gastgeber, bekamen wir die einmalige Gelegenheit die Walt Disney Studios zu besuchen. Nach den üblichen Sicherheitschecks, bekamen wir Ausweise, und staunten nicht schlecht, ob der angenehmen Arbeitsatmosphäre: Hier standen ein paar Tischtennisplatten, dort war eine große Terrasse, die Mitarbeiter waren gut gelaunt – alles in allem ein toller Eindruck Wir trafen dann eine Zeichnerin, die bereits für „Der Herr der Ringe“ gearbeitet hatte. Zur Zeit ist sie allerdings bei Disney unter Vertrag, wo sie an dem Film „Chicken Little“ arbeitet, der im November in den USA anlaufen wird. Der Film ist eine Mischung aus digitalen Elementen à la „Findet Nemo“, aber auch klassischen, aufwendigen Zeichnungen. Es war wirklich interessant zu sehen, wie Sets am Computer bearbeitet werden, sieht aber auch nach einer Sisyphus-Arbeit aus! Zum Abschluss durften Sascha und ich noch das Büro von Walt Disneys Bruder betreten, das nach seinem Tod nahezu unverändert erhalten wurde. Der Clou: Es ist im Zauberhut von Micky Maus untergebracht, ein hoher Raum mit interessanter Architektur, bei der man seekrank werden kann, da es nahezu keine Symmetrie gibt.

Mediengewitter – Tag zwei

Wir bekamen dann die Möglichkeit noch mal kurz auf die E3 zu gehen. Da bereits unsere Koffer gepackt waren, liehen wir uns kurzerhand die Digicam von Lynn. Damit machten wir dann noch einige Fotos, da wir am Vortag eher wenig fotografiert haben – so was kann man schlicht und einfach vergessen, wenn man gerade im Wunderland E3 herumläuft. Heute haben wir uns verstärkt mit den Third-Party-Ständen befasst, da Ubi Soft, Electronic Arts oder Sega auch interessante Titel für Nintendos Konsolen zeigten. Sascha blieb standhaft und seiner seriösen Rolle treu, aber ich ließ mich dann doch noch zu zwei „E3-Babes und ich“-Fotos hinreißen. In Wahrheit war dies auch der wahre Grund meiner Reise, da ich mit Videospielen an sich nichts zu tun habe, aber unbedingt mal die Mädels von Prince of Persia 3 kennenlernen wollte - hat sich gelohnt...
Okay, es war aber wirklich noch mal eine schöne Sache, sich die Messe anzuschauen, obwohl man bereits das Wichtigste gesehen hat. Microsoft lud dann zum Abschluss zu Hotdogs und Softdrinks in ein Zelt vor der Messe ein. Wir sagten nicht nein, da wir bis zum Flug noch eine Menge Zeit hatten. Direkt von der Messe ging es dann wieder zum LAX, wo wir uns von Lynn verabschiedeten. Gastfreundschaft hat für uns wohl jetzt eine neue Bedeutung erreicht – besser konnte es nicht werden!

Sensation: Air India – Hotelzimmer und Urlaubsverlängerung ohne Aufpreis

Was für eine reißerische Überschrift, aber Du liest noch? Gut, dann hat es sich wenigstens gelohnt! Unsere Euphorie fand plötzlich ein jähes Ende, als wir am Air India-Schalter erfuhren, dass der Flug nicht mehr geht. Den Grund haben wir nicht so wirklich erfahren, dafür entstanden aber die wildesten Spekulationen unter den Reisenden. Die harmlose Variante war die der verschleppten Verspätung, bei der seit einer Woche die Maschinen immer erst am nächsten Morgen fliegen konnten. Die andere Version besagte, dass das Flugzeug in Bombay schon gar nicht mehr vom Boden gekommen sei, aber sie jetzt dran arbeiten würden. Welch toller Gedanke, aber letztlich kann man ja nichts daran ändern. Abstürzen wollten wir aber dann doch eher ungern, da wäre es schon stylisher gewesen in den Straßen von LA in einen Bandenkrieg zu geraten... Egal, denn letztlich haben wir es wieder heim geschafft. Vorher mussten wir aber - nur noch mit dem Handgepäck ausgestattet - in ein Hotel gebracht werden. Hier schlug auch schon wieder unser Glück zu, denn wir landeten im Mariott-Hotel. Schon alleine der Blick auf den angeschlossenen Golfplatz machte klar, dass wir es gut getroffen hatten. Trotzdem standen die Zeichen auf Abreise – wir haben also nicht mehr viel gemacht. Am Freitag ging es dann mit dem Shuttle zurück zum LAX, an dem wir noch fünf Stunden rumhängen mussten. Allerdings scheuten wir nicht davor zurück, auf den Bänken zu schlafen, was letztlich eine gute Idee war, da die Zeit wirklich rasch verging. Der Flug an sich war dann problemlos. Wieder einmal gab es das scharfe indische Essen, was uns gut geschmeckt hat. In Frankfurt trennten sich dann die Wege der Nfans-Redakteure, und ICEs fuhren mehr oder weniger schnell in unsere Heimatstädte.

Kalifornien oder Bottrop? Wir kennen die Antwort!

Wir hatten ja anfangs „nur“ mit der E3 gerechnet. Letztlich war für uns aber das Highlight in einer Familie vor Ort zu leben, die sich sehr viel Mühe gab, uns den Aufenthalt schön zu gestalten. Zudem sieht man einfach mehr von der Stadt, wenn man einen Einheimischen bei sich hat. Die E3 und die Nintendo-Pressekonferenz gerieten so zwar nicht ins Abseits, waren aber letztlich nur eines der vielen Highlights. Ob wir im nächsten Jahr wieder dabei sein werden? Nun, schließen wir mit einem Filmzitat, passend zur Filmstadt Nummer Eins: „Sag niemals nie!“

  • E3 2005 - Bildergalerie
  • verfasst von „Shiek Katzenwald“

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    Letzte Aktualisierung: 04.06.2005, 11:53 Uhr