Videospiele und der 3D-Effekt - Teil 3: Gamecube und GBA SP

Videospiele und der 3D-Effekt - Teil 3: Gamecube und GBA SP

Im heutigen Part dieses fünfteiligen Specials kommen wir auf Konsolen zurück, die uns allen bekannt sein dürften – Dem Gamecube und Game Boy Advance SP. Denjenigen, die schon die Interviews der Iwata fragt-Serie zum Thema 3DS gelesen haben, wird bereits klar sein, warum ich die beiden Geräte hier einbinde. Ursprünglich sollten der Spielewürfel und das damals neue Game Boy Advance-Modell nämlich auch mit integriertem 3D auf den Markt kommen…

Mit dem Gamecube in die dritte Dimension

Der Gamecube war mit integrierter 3D-Technologie geplant und hatte vor dem Release auch schon das nötige Potential für die Umsetzung dieser Funktion. Allerdings ist dies schon 10 Jahre her und damals waren die Kosten dafür einfach viel zu hoch. Der benötigte Flüssigkristall war ziemlich teuer. Einfach gesagt: Der Nintendo GameCube könnte 3D-Bilder anzeigen, wenn man ein entsprechendes LCD anschließt. Aber wir prüften den Kostenfaktor für das spezielle Display, und es war einfach zu teuer. Es gab keinen Markt dafür. , verkündete Saturo Iwata. Auch ohne spezielle Brille! Das 3D sah wirklich gut aus., fügte später noch hinzu. Er erwähnte zudem noch, dass der Preis des Gamecubes mehr als doppelt so hoch gewesen wäre, was in Deutschland mindestens üppige 500 Euronen ausgemacht hätte. Sicherlich war es also eine gute Entscheidung, die Konsole doch billiger auf den Markt zu bringen und dafür auf den 3D-Effekt zu verzichten. Apropos: Wo wir schon beim teuren Preis des Spielewürfels sind, stellt sich die Frage, ob der damals von der Firma Panasonic produzierte Gamecube Panasonic Q, der ja ein DVD-Laufwerk besitzt, auch dafür gedacht war, 3D-Filme abzuspielen…

Ein weiterer interessanter Aspekt sind dabei die Launch-Spiele. Saturo Iwata verriet im Interview: Wir hatten sogar ein passendes Spiel: Luigi's Mansion. Es kam gleichzeitig mit dem Nintendo GameCube auf den Markt. Es gab eine funktionsfähige Version davon in 3D. Wie gerne ich das doch gesehen hätte! Luigis Mansion ist zwar ein relativ kurzer, aber dennoch wahnsinnig fantastischer Titel, der nun bei erneutem Spielen zeigt, dass der 3D-Effekt wirklich grandios eingebunden werden könnte. Luigis Taschenlampe allein würde dabei schon toll wirken, was aber von den vielen einzusaugenden Geistern, die auf den Spieler zukommen würden, gnadenlos übertroffen wird. Viele weitere Gründe würden die Geistersuche mit dem 3D-Effekt noch interessanter machen – Womöglich erwartet uns ja noch ein Remake oder – noch besser – ein umfangreicheres Sequel zu dem Klassiker für den 3DS.

GBA SP 3D – Der potentielle Vorgänger des 3DS

Wenn man den als Handheld angekündigten Virtual Boy ausschließt, hätte es vielleicht noch eine portable Videospielkonsole vor dem Nintendo 3DS gegeben. Ein Bildschirm, der dem des 3DS ähnlich ist, war nämlich für die kompakte Version des Game Boy Advance, dem GBA SP, geplant. Dennoch wurde auch aus diesem Vorhaben nichts, da die Technik noch nicht ausgereift genug war, wie Iwata im Interview erklärt: Um dreidimensionale Bilder mit bloßem Auge sichtbar zu machen, benötigt man einen speziellen Flüssigkristall. Den haben wir im Game Boy Advance SP getestet. Damals war die LCD-Auflösung aber so gering, dass es nicht besonders toll aussah und es deshalb nie zum Produktstatus geschafft hat.

Anstatt Bilder ohne Spezialbrille dreidimensional abzubilden, wurden die Bilder für das rechte und das linke Auge einzeln abgebildet und abgespielt. Dazu benötigt man eine hohe Auflösung und Präzisionstechnik. Dies konnten wir zu diesem Zeitpunkt nicht in ausreichender Qualität abbilden, weshalb der Stereoeffekt recht unscharf war. Ob auch hier deutlich höhere Kosten eine Rolle gespielt hatten, wurde nicht erwähnt. Aber eine Konsole mit schlechter Auflösung bzw. unscharfem 3D-Effekt rauszubringen, wäre so oder so eine Schnapsidee gewesen. Des Weiteren ist die Grafik von Game Boy Advance-Spielen auch nicht so weit ausgereift, um einen großartigen 3D-Effekt rauskitzeln zu können.

verfasst von „Benjamin F.“

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Letzte Aktualisierung: 24.03.2011, 19:35 Uhr