Spieletest: Zombie Rollerz NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
3. Februar 2022

USK 6 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Verrücktes Spielkonzept
Schöne, einfache Action
Zombies!
Negativ:
Über lange Strecken zu einfach
Handygame Grafik
Keine gute Performance

Es gibt so viele verschiedene Spiele und fast ebenso viele Genres. Und diese Zahl erhöht sich um um ein Vielfaches durch die vielen Subgenres, Spinoffs und Crossovers. Wer da etwas Neues erfinden möchte, muss schon tief in die Trickkiste greifen. So geschehen beim hier vorliegenden Zombie Rollerz - immerhin eine wilde Mischung aus Pinballgame, Rogue-Like, Tower Defense und Zombiespiel mit einem Hauch RPG. Kann das gut gehen? Lest den Test zu Zombie Rollerz für Nintendo Switch!

Wild!

Diese Einleitung dürfte viele Spieler ansprechen. Logisch, wo doch so viele grundlegend verschiedene Genres bedient werden sollen. Es erscheint schon vor dem Start unwahrscheinlich, dass für knapp 14€ eShop Guthaben alle diese Sparten würdig umgesetzt werden können. Aber Wunder soll es ja immer wieder geben und so startet man Zombie Rollerz frohen Mutes und ist tatsächlich zunächst positiv überrascht. Der erste und vorerst einzige Held, Brennjamin, zieht ins Feld, um der Zombieinvasion entgegenzutreten und ihr mysteriöses Entstehen aufzudecken. Die Handlung als rudimentär zu bezeichnen wäre noch ein Lob, aber bei einem solchen Game braucht es ja auch nicht wirklich mehr, als ein paar witzige Dialoge, skurrile Figuren und ordentlich Action. Tatsächlich hat jeder der zehn freischaltbaren Charaktere eine eigene (dünne) Handlung, was eine Replay-Value suggerieren soll, aber dazu später mehr. Die geforderte Action bekommt der Spieler jedenfalls prompt geliefert. Nachdem man sich auf der Oberwelt wiederfindet, startet man seinen Weg über die hexagonalen Felder und beginnt die ersten Zufallskämpfe. In diesen soll der Spieler die Monsterhorden - logischerweise - mit Hilfe eines Pinballs vernichten. Dazu steuert man die automatentypischen Finger, die hier aber auch mal die Optik eines Abwehrzauns oder Scheunentors haben können. Im Gegensatz zu echten Pinballtischen landet der Ball bei Zombie Rollerz aber nur sehr selten in der Lücke zwischen den Fingern, sodass konstantes Attackieren angesagt ist. Vor allem mit den im Laufe des Spiels erlernten Spezialmoves macht das richtig Laune. Um dem Rogue-Like bzw. Tower Defense Anspruch gerecht zu werden, gibt es natürlich die ein oder andere taktische Finesse. Erreichen die Zombiehorden die Pinballfinger, verliert man Energie. Stärkere Gegner verstecken sich aber gerne hinter einem Wall aus Kanonenfutter, so dass schnell entschieden werden muss, wie man diese Klopper erledigen möchte. Dafür erhält der Spieler Erfahrung, die er ins Leveln und in neue Fähigkeiten investieren kann. Da hört das RPG Element allerdings auch schon auf.

Die Pest

Auf der bereits erwähnten Oberwelt läuft man von Feld zu Feld auf der Suche nach dem Ausgang und dem randomisiert generierten Endboss. Dabei trifft man auf Gegner, Schatztruhen und Items. Die Erkundung ist ein wichtiger Bestandteil des Auflevelns, wer aber zu lange braucht wird bestraft. Denn nach einiger Zeit breitet sich eine lila Pest hinter dem Spieler aus und wenn sie ihn erreicht, verliert er Energie. So kann es passieren, dass man den Endboss zwar noch erreicht, aber deutlich geschwächt. Es gilt also die Balance zu halten zwischen Explorieren und Absolvieren. Dieses Feature bringt endlich so etwas wie Schwierigkeit ins Spiel, denn die ersten Stunden wird man durch die Zombies metzeln, wie durch Butter. Anspruchsvoller wird es erst später, aber ehrlich gesagt, werden viele Spieler an diesem Punkt bereits gelangweilt zum nächsten Spiel gegriffen haben.

Weder Fisch noch Fleisch

So weit, so lustig, ABER! Das Spiel war ursprünglich ein Spiel aus dem Apple Store und das merkt man ihm in jeder Sekunde an. Die Optik und der Zeichenstil sind zwar durchaus nett, aber für ein Konsolengame viel zu detailarm und simpel. Der Sound ist allenfalls zweckhaft und das Gameplay zwar rasant, aber wenig einfallsreich. Und was ist eigentlich mit der Physik? Was lieben Menschen denn an echten Pinballtischen? Die schwere Kugel, die heftig klackert und unweigerlich den Gesetzen der Physik folgt. Landet die Kugel im Aus, ist niemand Schuld außer man selbst. Das in ein Videospiel umzusetzen ist schwer, aber einige haben es schon geschafft. Zombie Rollerz jedoch nicht. Der Ball fliegt zwar hin, wo man ihn hinsteuert, aber danach ist alles andere eine Frage der absoluten Willkür. Es gilt den Ball permanent im Spiel zu halten, aber so etwas wie eine Strategie oder Voraussicht ist völlig unmöglich. Wenn die Framerate im Eifer des Gefechts einbricht, fragt man sich schon tatsächlich, ob man gerade seine geliebte Switch oder das 5 Jahre alte Smartphone in Händen hält.

Fazit

Schlussendlich bleibt festzuhalten, dass Zombie Rollerz kein besonders gutes Pinballgame und schon recht kein herausragendes Rogue-Like darstellt. Natürlich gilt es den absolut wilden Genremix zu würdigen, nur leider macht das nicht gleich ein gutes Spiel. Es kann für ein paar Stunden fesseln und hat definitiv seine Momente, aber will man diese wirklich suchen oder gleich zu einem richtigen Pinball oder Rogue-Like greifen?

Grafik
5
Sound
4
Gesamt
5.5

verfasst von „MatEusZ“

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Vielen Dank an die Firma Daedalic Entertainment für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 13.März.2022 - 07:54 Uhr