Spieletest: Ys Memoire: The Oath in Felghana NSW

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
7. Januar 2025

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
überarbeitetes Boost-System
grandios vielseitiger Soundtrack
eindrucksvolle Bosskämpfe
kurze Ladezeiten
Negativ:
leichte Framerateeinbrüche bei Volllast

Die Ys-Reihe ist in Deutschland eher ein Geheimtipp unter Fans japanischer Rollenspiele. Zwar erschienen einige Ableger auf Konsolen, wie dem Master System, SNES oder Mega Drive, das Hauptaugenmerk lag aber auf dem Computer als Releaseplattform. Seit Ys VIII genießt die Reihe aber immer mehr Aufmerksamkeit und NIHON FALCOM widmet sich auch dem Re-Release vergangener Hits. So auch im vorliegenden Ys Memoire: Oath in Felghana. Ob sich das simple, aber unheimlich motivierende Action-RPG heute noch genauso gut spielt, wie damals, zeigen wir in diesem Nintendofans.de-Test!

Auf das Wesentliche konzentrieren!

Die Ys-Reihe hat gegenüber seinen Genre-Vorbildern wie der Dragon Quest oder der Final Fantasy Reihe einen signifikanten Nachteil. Die zur Verfügung stehenden Budgets betragen nur einen Bruchteil dessen, was man für gängige AAA Produktionen bräuchte. NIHON FALCOM sieht es aber gar nicht ein sich davon entmutigen zu lassen. Stattdessen konzentriert man sich auf den Kern des Ganzen, die Spielbarkeit. Oath in Felghana macht hier keine Ausnahme. Die Story ist der lose Kleister, der die einzelnen Spielabschnitte zusammenhält und gerade intensiv genug, um uns die Spielfiguren ans Herz wachsen zu lassen. Adol reist zusammen mit seinem besten Freund Dogi in dessen Heimat Felghana, wo sie auf ein dunkles Geheimnis stoßen. Was folgt, ist eine spannende Mischung aus heroischen Abenteuern, tragischen Charaktergeschichten und einer Prise epischem Fantasy-Drama. An einigen Stellen hebt sich die Charakterentwicklung für einen älteren Titel angenehm ab. Figuren wie Elena und Chester haben genug Tiefe, um die emotionalen Momente glaubhaft zu machen. Dennoch bleibt die Story eher einfach gestrickt, ohne größere Überraschungen. Kurz gesagt handelt es sich um ein sehr kurzweiliges Vergnügen, mit überschaubarer Spielstundenzahl, vollgepackt mit Spielspaß und Replayvalue.

Die Optik muss man mögen

Für ein Remaster eines Spiels, das ursprünglich aus dem Jahr 2005 stammt (Ys: The Oath in Felghana basiert auf dem PC-Titel, der wiederum ein Remake von Ys III: Wanderers from Ys ist), liefert die Grafik solide Arbeit. Die Retro-Grafik, welche nicht von ungefähr an andere NIHON FALCOM-Hits aus der Trails-Serie erinnert, gewinnt keinen Innovationspreis, ist aber dennoch mal knuddelig-sympathisch, in anderen Momenten actiongeladen-imposant. Als Ausgangsmaterial wurde anscheinend das PSP-Remake verwendet. Die neu überarbeiteten Charakterporträts und die feinere Texturarbeit auf Umgebungen und Gegnern bringen jedoch nostalgischen Charme mit modernem Flair zusammen. Besonders die farbenfrohe und stilisierte Optik glänzt auf dem OLED-Bildschirm der Switch – denn am meisten Spaß macht das Game tatsächlich im Handheld-Modus. Allerdings wird man gelegentlich daran erinnert, dass es sich um ein älteres Spiel handelt: Die Level-Architektur ist recht simpel, und einige Modelle wirken etwas kantig. Das stört aber kaum, denn der Retro-Look passt perfekt zur Ästhetik von Ys. Fans des Genres werden dem Look eh viel abgewinnen können, Neulinge müssen selbst entscheiden.

Action-RPG vom Feinsten!

Im Gameplay zeigt Ys Memoire seine größte Stärke: Ein wirklich rasantes Action-RPG, das sich durch sein dynamisches und leicht zugängliches Kampfsystem auszeichnet. Adol Christin bewegt sich flüssig durch die Levels, und die Kämpfe gegen Monster und Bosse sind herausfordernd, aber fair. Anstelle rundenbasierter Kämpfe setzt das Spiel auf Echtzeit-Action, bei der Adol Gegner mit schnellen Schwertkombos, magischen Fähigkeiten und einem cleveren Boost-System niederstreckt. Ausweichmanöver, präzise Bewegungen und Timing sind der Schlüssel zum Erfolg, besonders bei den herausfordernden Bosskämpfen. Kombiniert mit einer Welt voller Dungeons, Geheimnisse und Upgrades sorgt das Gameplay für eine perfekte Mischung aus Action und Erkundung. Besonders hervorzuheben ist das überarbeitete Boost-System, das temporäre Schadensboni bietet und das ohnehin rasante Tempo der Kämpfe noch weiter anheizt. Die klassische Ys-Formel – einfach zu lernen, aber schwer zu meistern – funktioniert hervorragend. Auch die Implementierung unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade sorgt dafür, dass sowohl Einsteiger als auch Veteranen auf ihre Kosten kommen.

Ein Kritikpunkt ist jedoch die geringe Varianz in den Gegnern, die besonders in späteren Levels etwas eintönig wird. Das Dungeon-Design bleibt dafür abwechslungsreich und bietet genügend Anreiz, weiterzuspielen. Bei den Sprungpassagen muss man ein wenig Geduld mitbringen, denn hier ist die Steuerung nicht immer ganz einfach.

Grandioser Soundtrack!

Der Soundtrack ist schlichtweg grandios. Von treibenden Kampfmelodien bis hin zu ruhigen, melancholischen Tracks ist jede Komposition ein Genuss. Die Musik bleibt auch lange nach dem Spielen im Kopf und ist einer der stärksten Aspekte des Spiels – ganz typisch für die Ys-Serie. Neu in dieser Version ist die Option, zwischen dem klassischen und einem neu arrangierten Soundtrack zu wechseln. Beide Versionen klingen fantastisch, und es ist schön, dass die Spieler die Wahl haben. Die Soundeffekte sind ebenfalls solide, auch wenn sie im Vergleich zur Musik etwas in den Hintergrund treten.

Performance

Das Spiel läuft im Grunde solide, besticht durch sehr kurze Ladezeiten und ein schwungvolles Kampfgeschehen. Die Bosskämpfe machen Eindruck. Wenn es auf dem Bildschirm aber etwas zu viel wird kann die Framerate kurz einbrechen. Das stört aber wirklich null beim Spielen und ist schon fast das Haar in der Suppe.

Fazit

Rasante Action, epische Musik, zeitloser Charme – so rockt Ys Memoire: The Oath in Felghana die Switch! Es ist ein großartiges Remaster, das mit schnellem Gameplay, einem fantastischen Soundtrack und stabiler Performance überzeugt. Die Grafik und Story zeigen zwar das Alter des Originals, doch der nostalgische Charme macht es für die, die sich einlassen können, wieder gut. Perfekt für Fans und ein spannender Einstieg für Neulinge – ein echter Klassiker, der auch heute noch begeistert.

Grafik
7.5
Sound
10
Gesamt
8

verfasst von „ Mateusz“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma Marvelous Europe für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 17.Januar.2025 - 11:30 Uhr