Spieletest: Wii Fit WII
Weitere Infos
Releasedate:25. April 2008





Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: Der Software liegt das Wii Balance Board bei.
Plus / Minus
- Positiv:
- starke Präsentation und Erklärungen
- motivierende Übungen
- tolles Eingabegerät "Wii Balance Board"
- sehr einsteigerfreundlich
- Negativ:
- zu wenig Spiele
- Bedienung mit Wii-Fernbedienung und Balance Board umständlich
Zugegeben: Videospielen gilt nicht gerade als die gesündeste und sportlichste Freizeitbeschäftigung unter der Sonne. Bei den meisten Sportspielen lasst ihr die virtuellen Sportler für euch sprinten, grätschen, schwimmen, schlagen oder springen, während ihr es euch auf dem weichen Sofa mit Bier, Cola und fettig-süßen Knabbereien gemütlich macht. Für den einen oder anderen, der vielleicht mit Übergewicht oder Haltungsproblemen zu kämpfen hat oder einfach ein bisschen körperbewusster leben möchte, kann Wii Fit der nötige Ansporn sein, den Allerwertesten in Bewegung zu setzen. Aber aufgepasst: Wii Fit will und kann keinen richtigen Sport ersetzen – mit einem spielerischen Ansatz, der euer Fitness-Engagement stets belohnt, wird jedoch ein Anreiz geboten, euren Body auch abseits der Wii zu trimmen.
Mann-o-meter, du bist aufgegangen wie ein Hefeteilchen…
Wii Fit liegt das so genannte „Wii Balance Board“ bei, eine sehr präzise Waage, die neben eurem Gewicht auch euren Körperschwerpunkt nachvollziehen kann. Für etwa 90 € erhaltet ihr die Software und ein wirklich hochwertig verarbeitetes Eingabegerät, das mit zwei 1,5-A-Standard-Batterien den Betrieb aufnimmt. Bis zu 150 Kilogramm hält das gute Stück aus, das sicher und stabil auf dem Boden liegt und euren Füßen durch seine Noppenstruktur genügend Halt bietet. Ihr solltet auch gleich genügend Platz im Raum schaffen, denn ihr werdet nicht bloß stramm auf dem Balance Board stehen, sondern zum Beispiel auch Liegestütze ausführen. Gerade bei sehr kleinen Zimmern kann es daher zu Platzproblemen kommen. Schon nach kurzer Übungsdauer fällt zudem störend auf, dass ihr neben dem Board immer wieder auf die Wii-Fernbedienung (und manchmal auf den Nunchuk) zurückgreifen müsst, die ihr bei vielen Übungen gar nicht braucht und zur Seite legt. Eine Steuerung ganz über Balance Board wäre hier wünschenswert gewesen. Bei Donkey Konga für den GameCube und den beigelegten Bongos konnte man schließlich auch bequem mit den Trommeln durch das Menü navigieren.
Ich leide an Eingeweideverfettung. Bitte… sagt meiner… Mutter, dass ich… sie liebe.
Das Programm greift auf den etablierten Body Mass Index (kurz: BMI) zurück, der aus einem Verhältnis eures Gewichts und eurer Körpergröße ermittelt wird und idealerweise zwischen den Werten 20 und 25 liegen sollte. Dem metabolischen Syndrom oder auch Eingeweideverfettung (was für ein grässliches Wort) soll der Kampf angesagt werden. All diejenigen, die sowieso schon rank, schlank und trainiert sind, werden motiviert, ihr Gewicht zu halten. Ob dick oder dünn: Jeder kann sich ein eigenes Gewichtsziel setzen, das er oder sie in einer bestimmten Zeit zu erreichen versucht. Wer vielleicht zu ehrgeizig ist oder sich unterschätzt, kann alle zwei Wochen ein neues Ziel einstellen. Anhand der Körpertests, die ihr am besten täglich absolviert, wird nach einigen Balance-Prüfungen und der BMI-Bestandsaufnahme ähnlich wie Dr. Kawashimas Gehirn-Alter ein Wii-Fit-Alter errechnet. Lasst euch anfangs durch ein zu hohes Alter nicht aus der Ruhe bringen. Gerade zu Beginn muss man sich erst einmal mit dem Balance Board vertraut machen – ein Effekt, den die Software leider übergeht. Umso mehr freut ihr euch aber dann über die Fortschritte bei den nächsten Testläufen.
Wie Wii Fit beweist, versteht es Nintendo gut, den Nutzer sanft in die Software einzuführen. Der „human touch“ ist an vielen Stellen zu verorten und belebt die ansonsten recht sterilen, wenn auch sehr übersichtlichen Menüs. Die Einrichtung des Balance Boards wird von einem personifizierten Comic-Board im Programm selbst vorgenommen, in ein sprechendes „Schweinchen Fit“ wird für jede absolvierte Übungsminute eine Münze eingezahlt, die euch später neue Inhalte freigeben. Ganz hervorragend passen auch die Miis in das sportliche Szenario. Ihr erstellt ein Profil mit eurer virtuellen Karikatur, die sich auch vom Aussehen eurer Gewichtsstufe angleicht, was für den einen oder anderen Lacher gut ist. Aus der Wii Fit Lobby, einer Art Aufenthaltsraum für alle registrierten Miis, wählt ihr eures aus und startet in euer Fitness-Programm. Mithilfe einiger Diagramme lässt sich von hier aus stets einsehen, wie ihr euch im besten Fall Tag für Tag und längerfristig entwickelt. Wenn ihr eure Körperdaten und euren Fitness-Stand für Privatsache haltet, könnt ihr diese ganz einfach mit einem Passwort verschlüsseln.