Für den Einzelspielergebrauch ist Western Heroes leider etwas zu knapp geraten. Den Story-Modus hat man in ein bis zwei Stunden beendet. Hier wäre mehr Umfang wünschenswert gewesen. Auch in Sachen Grafik, Sound und Aufmachung fehlt dem Spiel einiges zu einem echten Toptitel. Der Mehrspielermodus hingegen sorgt für gute Laune, und ist ein Spaßgarant auf jeder Feier. Fans des Genres machen hier sicherlich nichts falsch, ansonsten sollten sich eher Wii-Party-Gamer an den Titel halten.
Spieletest: Western Heroes WII
Weitere Infos
Releasedate:29. Oktober 2010





Anzahl der Spieler: 1-4
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: Beiliegendes Gewehr
Plus / Minus
- Positiv:
- Western Setting
- super Mehrspielermodus
- inklusive Gewehr
- Negativ:
- optisch mangelhaft
- sehr kurzer Einzelspielermodus
Einsamer Cowboy?
Welcher kleiner Junge hat noch nicht davon geträumt im Wilden Westen für Recht und Ordnung zu sorgen? Ob das Vorbild nun Clint Eastwood oder Lucky Luke war, spielt dabei eigentlich keine Rolle. Im Prinzip ging es darum für Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfen und nach erledigtem Tageswerk in den Sonnenuntergang zu reiten. Je nach Vorstellung als einsamer Held alleine, oder eben im dreckigen Dutzend.
Seit Wild Gunman für das NES hat sich die Technik um einiges weiterentwickelt und die Wii bietet durch ihre Pointerfunktion natürlich eine ideale Plattform für Spiele bei denen schnell gezielt werden muss. Kombiniert mit der Möglichkeit mit bis zu vier Spielern an einer Konsole zu spielen war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis ein Titel wie Western Heroes veröffentlicht wird, der den Cowboys unter uns die Gelegenheit gibt die Kindheitsträume auszuleben.
Damit sich der Spieler ganz darauf konzentrieren kann schneller zu ziehen als sein Gegner, ist das Spiel als Rail-Shooter konzipiert. Sprich der Charakter bewegt sich von alleine im Spiel vorwärts. Anders als zum Beispiel bei Dead Space Extraction habt ihr hier auch keinerlei alternative Wege aus denen ihr wählen könnt. Alles läuft von alleine ab.
Die Geschichte
ist schnell erzählt. Der verrückte Professor Molina, welcher das Land mit seinem SteamBane-Zug heimsucht, hat die mächtigste Waffe der Welt erfunden, die sogenannte Doomshell, eine Bombe mit unvorstellbarer Zerstörungskraft.
Eure Aufgabe ist es zu verhindern, dass die Bombe zu Ende gebaut wird und den irren Gesetzlosen zur Strecke zu bringen.
Ihr könnt dabei wahlweise in die Rolle von Sheriff Jesse, Indianer Qaletaga, Corporal Jake oder Pistolera Chava schlüpfen.
Auch wenn diese unterschiedlich bewaffnet sind, gibt es spielechnisch keinerlei Unterschiede zwischen den Charakteren. Lediglich der Pointer hat eine andere Forum und Farbe.
Auf eurer Jagd nach Molina bewegt ihr euch viel mit der Kutsche und bekämpft von dort aus alle möglichen Sorten von Feinden. Vom muskelbepackten Nahkämpfer über den Outlaw bis hin zum Indianer und Kampftaucher stellen sich allerlei Schergen in euren Weg.
Genie und Wahnsinn liegen bekanntlich ja sehr nahe beieinander. Dementsprechend hat der durchgedrehte Professor seine Untergebenen auch mit allerlei technischen Hilfsmitteln ausgestattet. So gibt es diverse Arten von dampfbetriebenen Fortbewegungsmitteln wie Autos, Boote und Zeppeline. Da diese Technologie aber noch sehr anfällig ist, erledigt ihr die Fahrzeuge samt Insassen am schnellsten durch gezielte Schüsse auf die Schwachstellen.
Wenn euer Charakter nicht gerade mit der Kutsche unterwegs ist oder auf einem Floss einen reißenden Fluss hinabfährt, so bewegt ihr euch durch Städte und Bars auf der Suche nach Molina.
Auch wenn das Spiel alleine problemlos spielbar ist, so ist der Titel doch eigentlich klar auf Mehrspielerspaß ausgelegt.
Neben der Option die Geschichte zusammen durchzuspielen bietet das Spiel noch einige Modi in denen ihr alleine oder mit Freunden eure Fähigkeiten als Westernheld erproben könnt.
Zum Ersten wäre da natürlich der obligatorische Überleben-Modus in dem es gilt, so lange dem gegnerischen Ansturm standzuhalten wie nur irgendwie möglich.
In der Ballfalle Variante müsst ihr in der vorgegeben Zeit so viele Ziele wie machbar treffen. Achtet dabei auf den Multiplikator um durch Kombo-Treffer um eure Punktzahl zu maximieren.
Wählt man Kooperation so können zwei oder mehr Spieler jeden Level nochmals spielen. Allerdings muss jeder die Gegner seiner eigenen Farbe abschießen.
Um das Ganze noch zu verschärfen, gibt es für Abschüsse andersfarbiger Ziele im Wettbewerb-Modus Punktabzüge. Sollte ein Spieler alle Punkte verlieren, so scheidet er aus der aktuellen Runde aus.
Überholte Technik?
Dafür, dass man sich in dem Spiel nicht selber bewegen kann, und somit nichts neu berechnet werden muss, fällt die Grafik vergleichsweise schlecht aus.
An manchen Stellen, beispielsweise beim Wasser, merkt man, dass da deutlich mehr machbar gewesen wäre. Das bei den Zuglevels erst kurz vor knapp Kakteen und ähnliches aus dem Nichts aufploppen, ist einfach heutzutage selbst auf der Wii nicht mehr vertretbar.
Die Charaktere sind so gestaltet, dass für jeden etwas dabei sein sollte. Durch die nicht vorhandene Sprachausgabe und die fehlende Mimik wirken sie allerdings sehr leblos und verhindern so jegliche Identifikation mit ihnen.
Zwischen den einzelnen Abschnitten und zum Ende des Spiels werden kleine Videosequenzen gezeigt, die allerdings ebenso emotionslos sind wie ihre Protagonisten.
Der Sound passt zwar gut zum Themengebiet, aber durch die ständigen Wiederholungen langweilt es doch ziemlich schnell. Zum Aufpeppen des Ganzen wäre also eine Sprachausgabe mehr als wünschenswert gewesen.
Durch den automatischen Spielablauf gibt es bei Western Heroes nicht viel zu steuern. Das Zielen, Schießen und Nachladen funktioniert reibungslos.Von daher gibt es hier nichts zu beanstanden.
Falls ihr im Eifer des Gefechts mal vergessen solltet nachzuladen, so geschieht dies nach einigen Sekunden von alleine.
Leider scheint das Spiel im letzten Level ein Problem zu haben. Dieses verursacht unter bestimmten, nicht bekannten, Umständen einen Absturz der Konsole.
Zu den Waffen!
Um das Western-Feeling zu verstärken, liegt dem Spiel ein exklusiver Waffenaufsatz bei. Während die meisten dieser Aufsätze eher schmal und leicht sind, handelt es sich bei Western Heroes stilgerecht um eine abgesägte Flinte.
Auch wenn das Teil auf den ersten Blick unhandlich und schwer aussieht, so ist es doch erstaunlich leicht und gut ausbalanciert.
Als Besonderheit verfügt das Gewehr über einen Nachlademechanismus, der nicht nur für mehr Authentizität, sondern auch für ein angenehmeres Nachladen sorgt, sobald man sich daran gewöhnt hat. Beim Abzug wurde das Ganze leider etwas zu realistisch gestaltet. Da dieser ziemlich schwergängig ist, strengt es auf Dauer sehr an ihn zu betätigen. Gerade in hitzigen Gefechten kann dies sehr unangenehm sein. Man neigt dann dazu mit dem Finger weiter nach unten zu rutschen. Leider ist das Ende des Abzugs nicht abgerundet, und so drückt sich dort die Kante in den Finger.
Allgemein ist es etwas Aufwand die Remote und das Nunchuck unterzubringen. Dafür verschwinden die beiden, bis auf die Schlaufe für das Handgelenk, aber auch restlos im Schaft
Das Gewehr, welches komplett aus Plastik besteht, ist ziemlich solide verarbeitet. Der Hebel zum Nachladen ist etwas lasch zu den Seiten hin, aber da man diesen eigentlich nur vor und zurück bewegt stellt dies kein Problem dar.
Fazit
Für den Einzelspielergebrauch ist Western Heroes leider etwas zu knapp geraten. Den Story-Modus hat man in ein bis zwei Stunden beendet. Hier wäre mehr Umfang wünschenswert gewesen.
Auch in Sachen Grafik, Sound und Aufmachung fehlt dem Spiel einiges zu einem echten Toptitel.
Der Mehrspielermodus hingegen sorgt für gute Laune, und ist ein Spaßgarant auf jeder Feier.
Fans des Genres machen hier sicherlich nichts falsch, ansonsten sollten sich eher Wii-Party-Gamer an den Titel halten.
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Vielen Dank an die Firma Bigben Interactive für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 18.November.2010 - 17:44 Uhr