Spieletest: Vengeful Guardian: Moonrider NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
12. Januar 2023

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
tolles 16Bit-Pixel-Design
fantastischer Retro-Sound
forderndes Platforming
Variation der Gegner und Bosse
Negativ:
dünne Storylinie
fixierter Schwierigkeitsgrad
überschaubarer Umfang

Mit Blazing Crome hat sich das brasilianische Entwicklerteam JoyMasher bereits einen Namen gemacht. Nun bringen sie den nächsten 90er Jahre Retro Arcader an den Start. Ob sich der vielversprechende Eindruck unserer Preview auf der Gamescom 2022 bewahrheitet hat, lest ihr in diesem Test.

Totalitäre Macht

In Vengeful Guardian: Moonrider sind düstere Zeiten über die Menschheit angebrochen. Ein totalitäres Regime erschafft Supersoldaten, um sich im Krieg gegen Widersacher zu rüsten. Dass sich jedoch die gefährlichste Maschine ihrer Schöpfungen gegen sie stellt, wird für sie zur größten Gefahr und gleichzeitig zur wichtigsten Hoffnung der Menschen.

Ihr entschlüpft einer Forschungskapsel und legt danach direkt den angrenzenden Raum in Schutt und Asche. Der Einrichtung zu entfliehen ist euch nur möglich, wenn ihr euch den diversen Supersoldaten und Kampftrupps des Regimes stellt. Dabei seid ihr auf unterschiedliche Fähigkeiten angewiesen, die sich mit der Zeit entwickeln und modifizieren lassen. Ihr verfügt über zwei Slots in eurem Kampf-Anzug, die beliebig ausgestattet werden können, sobald ihr einen Chip findet. Diese Modifikatorchips können euch maßgebliche Vorteile im Kampf bringen, etwa erhöhten Schaden, bessere Resistenz oder andere Kampftechniken.

Die Rache des Ninja-Kriegers

Auf eurem Feldzug gegen die Supermächte des totalitären Staates werdet ihr euch nach einer Introsequenz durch sieben verschiedene Level kämpfen müssen. Diese haben jeweils kleinere Zwischenbosse und am Ende einen Hauptboss. Bis es soweit ist, müsst ihr euch jedoch durch mehrere Abschnitte gekonnt bewegen. Platforming-Skills sind hier von großem Vorteil, da der Schwierigkeitsgrad des Spieles für JoyMasher gewohnt anspruchsvoll ist.

Ihr bewegt euch generell durch sehr düstere Level. Egal ob Wald, technische Anlagen oder Autobahnen bei Nacht, der Moonrider kommt in allen Umgebungen des 16Bit angelehnten Pixel-Abenteuers wunderbar zur Geltung. Auch wenn ihr mit eurem Katana diverse Gegner zerteilen werdet, spritzt das Blut nicht im Übermaß. Hier wurde der Fokus auf das Gameplay, weniger auf die Animation gelegt, was stimmig wirkt. Neben einer Nahkampfattacke hat der Moonrider eine Laserfähigkeit, die sich regelmäßig durch das Sammeln von Energiecontainern aufladen muss. Geht ihr hier zu verschwenderisch mit euren Ressourcen um, wird das grundsätzlich sehr dynamische Gameplay des 2D-Sidescrollers neben eurer schnell schwindenden Gesundheit deutlich reduziert.

Schafft ihr es nicht durch eine Gegnerschar hindurchzupflügen bzw. stellt das Platforming selbst eine Hürde für euch da, wird euch Stück für Stück Gesundheit abgezogen. Sinkt diese auf Null, verliert ihr ein Leben, von dem ihr in jedem Spiel 3 Stück habt, obgleich ihr Gesundheit in den Levels ebenfalls aufladen könnt. Könnt ihr dennoch nicht schnell genug beim Boss sein Kampf-Muster einprägen, um mit gezielten Hieben für sein Ende zu Sorgen, erwartet euch der Game Over Screen. Hier wird euch ein Spiel-erleichterndes Modifikationsmodul angeboten und die Option fortzufahren. So legt ihr in der Regel beim alten Checkpoint direkt wieder los. Eine klassische Bewertung eurer Leistung ist pro Level ebenfalls vorgesehen. Scheitert ihr am Anfang noch recht häufig, wird eure Bewertung schnell ein D oder E Score sein. Mit der Zeit und den passenden Modulen ist dies aber schnell ausbaufähig.

Allgemein gibt euch das Spiel genügend Freiheit, euch auszuprobieren. Denn wie erwähnt steht euch nach dem Intro die Wahl der anknüpfenden Level frei. Alle sieben sind frei und unabhängig voneinander wählbar, da euch kleine Storyfetzen mit statischen Texten und Bildern erwarten, die jedoch nicht sonderlich viel Kontext benötigen oder herstellen. So haben wir nach unserer ersten Befreiungsaktion aus dem Labor direkt den Weg zu unserem japanischen Super-Bike gefunden. Der Moonrider reitet hier horizontal dem hell scheinenden Mond entgegen. Was für ein fantastisches Retro-Design die drei Talente von JoyMasher bauen, lässt sich an solchen Sequenzen par excellence ausmachen und genießen!

Retro Performance Fehlanzeige

Was die Leistung anbelangt, liefert Vengeful Guardian: Moonrider auf voller Linie ab. Lags, Freezes, Framerate Probleme oder Crashes werden hier vergeblich gesucht. Stattdessen erwartet euch ein fast so scharfes Gameplay, wie das Katana vom Moonrider Soldaten zerkleinert. Oft kommt es auf ein sekundenbruchteilgenaues Timing an, damit ihr die Sprung-Passagen schafft. Wandsprünge und Ausweichmanöver oder Kämpfe gegen fliegende KIs sind keine Seltenheit. Oftmals wird das intuitive Beherrschen und Wechseln aller Angriffsmanöver vorausgesetzt, damit ihr fließend vorankommt.

Pixel-Sounds vom Feinsten

Was gehört außerdem in einen 16Bit-Scroller? Richtig – der passende Sound. Von diesem bekommt ihr genauso viel geliefert, wie ihr euch an Retro-Designs sattsehen dürft. Wo sich ein typisches 90er Jahre Menü schließt, knüpft sich ein Bit Sound direkt an. Elektronisch, eindringlich, dynamisch, die Bandbreite ist angemessen-ansprechend.

Designentscheidungen

Was ohne Umschweife auffällt ist die Konsistenz, mit welcher das Entwicklerteam seiner Linie treu bleibt. Die Liebe zu klassischem Spieldesign vergangener Tage ohne Einbußen bei moderner Technik, Performance und spielerischer Verfeinerung trägt auch bei Vengeful Guardian: Moonrider Früchte. Die Details der Pixel-Soldaten sind fein ausgearbeitet und selbst der blutende Moonrider auf dem Game Over Screen versetzt euch einen heftigen Stich ins warmgespielte Retro-Herz. Begeistern kann auch die Vielfalt an Gegnern, die bereits Level-weise angenehm in Erscheinung tritt. So haben wir bei unserer Motorrad-Sequenz nicht nur andere Biker, sondern auch Flugobjekte unterschiedlicher Größe bekämpfen müssen, während wir regelmäßig-alternierenden Projektilen auswichen.

Die Väter des Moonriders

Kenner des Arcade Genres werden sagen, dass hier Züge großer Vorbilder zu sehen sind. Shinobi, Strider und viele weitere. Am Ende verschaffen diese Titel Inspiration, ohne dem Moonrider seine Identität abzusprechen. Gleichzeitig hätte letztere durch eine bessere Verzahnung von Level-Segmenten verdichtet werden können.

Fazit

Vengeful Guardian: Moonrider ist ein ansehnlicher 16Bit-Arcade Titel der Moderne. Wo Ninjas und Supersoldaten aufeinandertreffen, werden gesetzestreue Moonrider geboren. Über sieben abwechslungsreiche, aber Story-seichte Kapitel dürft ihr die Fertigkeiten eures Supersoldaten entwickeln und den Bossen das Fürchten lehren. Das herausfordernde Gameplay, der passende Retro-Sound und das erstklassige Design werden euch darin unterstützen, eure Gameplay-Loop möglichst lang aufrechtzuerhalten.

Grafik
8
Sound
9
Gesamt
8

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma The Arcade Crew für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 31.Januar.2023 - 09:41 Uhr