Spieletest: Ultimate Spider-Man NGC

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Releasedate:
32. Oktober 2005

USK 12 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Gute Synchronisation
Kurze aber spannende Story
Negativ:
Nebenmissionen auf Dauer öde
Grafisch enttäuschend

Spider-Man ist wohl einer der populärsten Marvel-Helden, was durch die beiden Blockbuster zum Thema Spinnenmann wohl weiter angeheizt wurde. Mit Ultimate Spider-Man veröffentlicht Activision allerdings eine etwas andere Geschichte, da im Ultimate-Universum die Marvel-Charaktere nebeneinander existieren und es nicht nur einen bestimmten Helden gibt. So kann man neben Spider-Mans alten Bekannten beispielsweise auch Wolverine von den X-Men bekämpfen oder eine Anspielung auf Daredevil von Peter Parker hören. Eine weitere gravierende Änderung hat die Grafik erfahren, die nach dem realistischen Spider-Man 2 nun New York im Cel-Shading-Look darstellt.

Spinnen-Samariter

Aber der Reihe nach: Beginnt man ein neues Spiel, erklärt das Tutorial Schritt für Schritt die Steuerungsmöglichkeiten, danach kann man sich ähnlich wie in „Simpsons: Hit & Run“ frei im Big Apple bewegen. Um die Story voranzutreiben, müssen immer bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: Es gilt in den Stadtaufgaben Leuten aus der Patsche zu helfen oder Gegner zu vertrimmen. Dann muss man sich Rennaufgaben stellen, wobei hier die möglichst perfekte Steuerung des Schwingens gefragt ist. Zudem gibt es noch Kampftouren, bei denen ein bestimmtes Gebiet von Gangs gesäubert werden muss. Eher nebenbei sammelt man dann noch die vielen versteckten Symbole auf, die sich überall tummeln. Hat man also die erforderliche Zahl der beschriebenen Aufgaben geschafft, wird immer eine neue Storymission verfügbar. In diesen steuert man zu fast gleichen Teilen Spider-Man und seinen Gegenspieler Venom – dass die beiden und ihr Schicksal in gewisser Weise verknüpft sind, bedarf keiner klebrigen Fäden, sondern ist eine logische Schlussfolgerung. Die Storymissionen sind leider allzu oft nach ein und demselben Schema gestrickt: Der Feind flieht und man versucht möglichst ihm auf den Fersen zu bleiben. Ist der Gegner zu weit entfernt, gilt die Mission als gescheitert. Ist der Gegenspieler gestellt, beginnt ein Kampf. Mit sechs Stunden Spielzeit, bis man die gesamte Geschichte erfährt, ist der Umfang auf den ersten Blick sehr mager ausgefallen. Allerdings kann man noch viele Stunden in New York verbringen, wenn man alle Secrets freispielen will. Egal ob Rennen, Kampftouren, Stadtevents oder Symbolsuche – nach dem ersten Durchspielen hat man davon nur einen ersten Vorgeschmack bekommen. Trotzdem können diese Aufgaben die Hauptmissionen nicht wirklich ersetzen, sind sie doch zu variantenarm und nur ganz große Spidey-Fans werden Lust haben, wirklich alles zu holen.

Unfreiwilliges Gedächtnistraining

Das Gameplay ist anfangs nicht intuitiv zugänglich, es vergeht schon einige Zeit, bevor man elegant mit Spider-Man durch die Häuserschluchten schwingt, oder in Venoms Gestalt ganze Wolkenkratzer spielend überspringt. Insbesondere die Rennsequenzen müssen allzu oft neu begonnen werden, weil der Gegner auf einmal einen Haken schlägt, oder zur Spitze eines Daches jagt. Hier hilft dann nur noch das stumpfe Auswendiglernen der Route des Gegners – Spielspaß ist in diesen Momenten gleich null, da nicht wirklich das Können des Spielers zählt, sondern nur dessen Durchhaltevermögen. Dafür sind die Endgegnerkämpfe abwechslungsreich gelungen, auch wenn die simple Kampfsteuerung kaum ein strategisches Vorgehen zulässt. Ein bisschen getriggert und für die meisten Bosse war es das. Trotzdem macht es Spaß, sich durch das große New York zu bewegen, ob als helfender Spider-Man oder demolierender Venom.

Dong, Zisch, Pling...

Die Cel-Shading-Darstellung wird wieder die Geister scheiden – war der Vorgängerteil doch in realistischem 3D gehalten, spielt man bei Ultimate Spider-Man wirklich in einem Comic mit. Wirklich genial sind die Zwischensequenzen, die rasant geschnitten echtes Flair aufkommen lassen. Hier wird man wirklich in ein Comic hineinversetzt. New York selbst sieht leider nicht so brillant aus, wie man es sich wünschen würde. Nicht nur die immer gleichen Haustexturen, wenn man an einer Wand hinaufklettert, wirken langweilig, auch wurde zu wenig aus Manhattan und Queens geholt – der Times Square wirkt zum Beispiel nie wirklich belebt und andere Wahrzeichen der Stadt sind recht unspektakulär ausgefallen. Zudem kämpft die Engine mit erheblichen Problemen bei der Darstellung: Überall ploppen die Gebäude aus dem Boden oder die Textur wird erst im letzten Moment geladen. Kleinere Clipping-Fehler sind auch zu beobachten. So bleibt ein wirklich zwiespältiger Eindruck zurück: Die Zwischensequenzen sind äußerst gelungen, aber die restliche Grafik des Spiels entspricht nicht dem aktuellen Stand der Technik.

Kleines Plappermäulchen

Die Musikstücke tragen die Stimmung des Spiels recht wenig. Oberflächlicher Pseudo-Techno begleitet die meisten Handlungen des Spielers. Wesentlich gelungener sind die Soundeffekte, bei denen man tatsächlich glaubt, gerade durch eine pulsierende Metropole zu schwingen. Vor allem die deutsche Sprachausgabe ist sehr gelungen. Nicht nur in den vielen Sequenzen wird permanent gesprochen, auch bei vielen Aktionen in den Missionen gibt Peter Parkers alter ego Spider-Man geniale Kommentare von sich. Insbesondere die Variationsvielfalt weiß zu begeistern, da es meistens mehrere Kommentare zu einer Situation gibt.

Fazit

Ultimate Spider-Man ist für Comicfans wohl unumgänglich. Die restlichen Spieler erwartet ein durchschnittliches Spielerlebnis. Insbesondere grafisch wäre mehr drin gewesen und hundert und mehr Miniaufgaben täuschen doch nicht über ein kurzes Hauptspiel hinweg. Man kann definitiv mehr aus dem Franchise machen!

Grafik
7
Sound
7.5
Gesamt
7

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Vielen Dank an die Firma Activision für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 10.November.2005 - 12:51 Uhr