Typoman ist ein toller Titel, der einen gut unterhält und Spannung, Innovation und Spaß mit sich bringt. Dennoch wäre mehr drin gewesen. Der Mix aus Jump-N-Run und dem Prinzip, Wörter zu mixen um ihnen eine andere Bedeutung zu geben, ist klasse. Leider sorgen eine etwas träge Steuerung, lange Ladezeiten und Ruckel-Aussetzer während des Spielens für so manch faden Beigeschmack. „Typoman“ ist auf alle Fälle eine feine Indie-Perle, die in keiner Bibliothek fehlen sollte. Schon alleine das Spielprinzip und die Atmosphäre sind spitze. Dennoch reicht es aufgrund der Unfeinheiten nicht zu einer Bestwertung, aber mit etwas Glück wird ja bald ein Update nachgereicht. (Preis bei Test: 13,99 Euro)
Spieletest: Typoman WES
Weitere Infos
Releasedate:19. November 2015





Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- geniale Worträtsel
- abwechslungsreich
- tolle Atmosphäre
- Negativ:
- lange Ladezeiten
- einige Bugs
- Story zu sehr im Hintergrund
Indie-Games erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Immer wieder tauchen Überraschungshits auf, die zu überzeugen wissen. Dazu zählt wohl auch das kreative Experiment aus dem Hause „Brainseed Factory“. Das Bonner Unternehmen entwickelte das Spiel „Typoman“, welches ein cleverer Mix aus Jump-N-Run und dem Spiel Scrabble ist. Ob sich ein Blick lohnt, erfahrt ihr hier.

Wortpuzzles...
Zu Beginn startet ihr als O, rollte durch die Gegend und sammelt ein paar Buchstaben ein, die euch schlussendlich zu einem richtigen Typoman machen. Ab diesem Zeitpunkt könnt ihr nun auch Laufen, Hüpfen, auf Seilen schwingen und Dinge bewegen. Die Welt in der ihr euch bewegt ist düster, dunkel und überall sind Buchstaben und Wörter verstreut. Eine Menge "A" bilden am Boden Stacheln, die euch bei einem falschen Tritt ins Nirvana schicken. Aus gestapelten "H" wurden Leiter errichtet um höhere Etagen erreichen zu können. Auch Worträtsel werden in Typoman ganz groß geschrieben. So verwandelt sich das Wort „Part“ blitzschnell in „Trap“, es klappt auf und ist plötzlich eine tödliche Falle. Schalter lassen sich durch „ON“ aktivieren, aber oft müssen die Buchstaben erst gefunden oder zur richtigen Stelle gerollt werden. So müssen das Timing und der richtige Abstand oftmals stimmen, um an gewissen Stelle weiterzukommen. Im ersten Kapitel werden beispielsweise aus dem Wort „Chapter One“ die Buchstaben P, O, N, E am Anfang des Levels verteilt. Diese müssen an die richtige Stelle gebracht und zu OPEN formiert werden um eine Maschine zu öffnen, die ein Weiterkommen garantiert. Rollen und Werfen könnt ihr die Letter übrigens via ZR und A. Wollt ihr es euch ein bisschen erleichtern, so könnt ihr die Wörter auch über den Textmischer bilden, welcher am GamePad erscheint, wenn ihr euch einer Sammlung aus Buchstaben nähert.
Oftmals sind die Rätsel und Mechanismen gar nicht so einfach zu lösen. Vor allem MUSS man der englischen Sprache mächtig sein, da es sonst ziemlich schwer ist die richtigen Begriffe zu erraten und zu bilden. Gegen Rätselfrust hilf ein zweistufiges Hilfesystem. Beim ersten Druck auf ein Fragezeichen am GamePad wird auf dem Touchscreen ein Hinweis in Form eines Gedichtverses angezeigt. Beim zweiten Klick wird das Lösungswort im Text hervorgehoben. Es kann aber auch vorkommen, dass einem zwar dieses Wort als Hilfe beim Rätsel dient, aber vorher noch etwas anderes erledigt werden muss. Trotz Hilfe ist es also nicht immer ganz so einfach.
In einigen Sequenzen unterstützt euch oftmals ein mysteriöses schwebendes Mädchen, welche euch so manch Unheil vom Rücken fernhält. Manchmal kommen bei diesen kleinen Clips atmosphärische "Gefühle" hoch, wie man sie beispielsweise aus „Ori And The Blind Forest“ kennen könnte. Leider hält sich die Geschichte sehr im Hintergrund und will einfach nicht richtig in Fahrt kommen, obwohl man von Beginn an eigentlich immer mehr über das Geschehen wissen möchte.

...mit (Rechtschreib)schwächen
Das Artdesign der verschiedensten Welten ist den Entwicklern äußerst gut gelungen. Die Level sprühen vor Atmosphäre und der Einsatz der verschiedensten Buchstaben und Wörter ist einfach grandios. Selbst die Monster wurden aus Lettern zusammengebastelt. So kämpft ihr euch über Abgründe, gasversäuchte Abschnitte, Wäldern, wo Gegner euch mit fiesen Spritzen an den Kragen gehen usw. Der Soundtrack sorgt nebenbei für das passende Ambiente, lebt er doch eher von Effekten, als musikalischen Tracks. So bietet das Spiel eine angenehm düstere Stimmung mit einem sehr innovativen Gameplay.
Obwohl das Spiel des Bonner Unternehmens beim Deutschen Entwicklerpreis 2015 in fünf Kategorien nominiert wurde, hat es doch einige Makel, die an manchen Stellen den Spielespaß etwas trüben. Sprungpassagen gehen nicht immer leicht von der Hand, da Typoman oft doch nicht so genau reagiert, wie man es sich wünschen würde. Vor allem bei Zeitdruckpassagen oder bei Sprüngen über schmale Felssäulen ist man des Öfteren auch auf etwas Glück angewiesen.
Immer wieder kam es auch zu Ladefreezern während des Spieles, also beispielsweise während man von einer Kante absprang, was doch sehr oft zu unverschuldeten Abstürzen führte. Manche Spieler klagen auch darüber, dass das Spiel öfters abstürzte und sie das Game neu starten mussten. Während unseres Test ist es aber bei den Aussetzern und ewig langen Ladezeiten zwischen den Kapiteln geblieben. Zum Glück haben die Entwickler viele Speicherpunkte im Spiel platziert. Muss man aufgrund des Trial & Error Prinzips oft das zeitliche segnen, so kann man meistens gleich bei der Aufgabe selbst erneut starten.
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 14.Dezember.2015 - 14:48 Uhr