Trials of Mana ist eine schöne Remake-Version des Klassikers von 1995 und kann mit moderner 3D-Grafik, schönen Charakterdesigns und einer packenden und emotionalen Story überzeugen. Besonders der vielfältige Entwicklungspfad mit den Entscheidungen über Licht und Dunkelheit bietet die ein oder andere inhaltliche und kämpferische Herausforderung. Wer jedoch ein anderes Abenteuer als damals, komplett innovative RPG-Mechaniken oder ungeahnt-kreative Umgebungen erwartet, könnte einer gewissen Ernüchterung erliegen.
Spieletest: Trials of Mana NSW
Weitere Infos
Releasedate:24. April 2020




Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Originalgetreue Umsetzung des Klassikers
- Umfassendes Stufen- und Entwicklungssystem
- Wiederspielwert durch Team- und Klassenentscheidungen
- Traumhafter Soundtrack
- Negativ:
- Teilweise eintönige Texturen
- Überschaubare Zahl an Nebenquests
Das Level- und Entwicklungssystem
Im Spiel werden wir schnell durch unterschiedlich begehbare Pfade und Dungeons feststellen, wie wichtig die Stufenaufstiege unserer Charaktere sind. Laufen wir in ein Areal, welches zu starke Gegner beheimatet, werden wir rasch das zeitliche segnen, sofern wir nicht bereit sind Kehrum zu machen und woanders an Leveln dazuzugewinnen. Gerade die Benevodoner, eine sehr mächtige Gegnerschaft, machte uns so manches Mal das Leben schwer. Haben wir aber Genug Erfahrung gesammelt und die ein oder andere Strategie zum Besiegen ausgetüftelt, fühlt sich das Niederringen des Gegners sehr glorreich an.
Mit den Stufenaufstiegen, die wir machen, können wir die Grundwerte unseres Helden verbessern, etwa Stärke und TP. Zusätzlich erhalten wir Lernpunkte. Diese ermöglichen es uns, unsere Helden auf ganz bestimmte Ausbildungen zu schicken, sodass sie Attacken gegen mächtige Gegner anwenden. Entsprechend klug sollten diese Punkte in die Attribute TP, MP, Stärke, Ausdauer, Geist, Intelligenz oder Glück investiert werden. Die Angriffe und Zauber, die wir erlernen, werden automatisch in unser Ringmenü für Aktionen angelegt. Jeder Einsatz dieser kostet uns MP.
Die Fähigkeiten, die wir erwerben, verleihen uns auf unserem Abenteuer besondere Boni. So können sich Werte erhöhen lassen oder Verstärkungen im Kampf anwenden. Da auch für Fähigkeiten die Lernpunkte verwendet werden müssen, ist es ratsam, intensiv an den Stufenanstiegen zu arbeiten und während der Reise mit vielen Charakteren zu interagieren, denen wir begegnen, da so ebenfalls Punkte erworben werden können. Beim Fortschritt kommen wir irgendwann auch in höherer Charakterklassen (Klasse 1-3). Je nach Klasse stehen uns unterschiedliche Angriffe und Zauber zur Verfügung, die wir erlernen können. Maßgeblich beeinflussend ist dabei, ob wir uns bei jedem Klassenwechsel für die Seite des Lichts oder die der Dunkelheit entscheiden. Wählen wir also beim Helden Durand das Licht, wird er ein ausgeglichener Heilmagier, während er unter Einfluss der Dunkelheit zu einem gewaltbereiten, sehr angriffsstarken Kämpfer wird. Für all diejenige, die nun in Sorge sind, dass man sich falsch entscheiden könnte: Wir kommen auf der Reise an den Mana-Steinen unsere Entscheidungen des letzten Klassenwechsels revidieren und so einen anderen Pfad einschlagen.
Gear regiert die Mana-Welt
Auf unserer Reise können wir ganz unterschiedliche Ausrüstung finden und nutzen. Entweder in versteckten Winkeln, oder durch das Besiegen von Gegnern oder durch Interagieren mit Charakteren. Auch erhalten wir beim Sieg gegen andere Wesen teilweise Samen, die wir in Herbergen in den Ortschaften in magische Töpfe pflanzen können. Je mehr wir einpflanzen, desto besser sind Gegenstände und Ausrüstungen, die wir erhalten. Neben der Ausrüstung ist es auch von Bedeutung den Tag/Nacht-Rhythmus des Spiels zu beachten. Situationen verändern sich und nicht alle Geschäfte und Orte sind zu jeder Zeit verfügbar. Auch ist jedem Tag ein unterschiedliches Elementar gewidmet. Sodass ihr, wenn ihr Angriff des entsprechenden Elementars am besagten Tag einsetzt, Vorteile erwirken könnt.
Zauberhafte Klänge und magiearme Texturen
Auf unserem gesamten Weg durch das Spiel wurden wir von sehr faszinierenden und wunderschönen Klängen begleitet. Man kann nichts anderes behaupten, als den Soundtrack von Trials of Mana als magisch zu bezeichnen. Die Dynamik und Variation, passend zu den Situationen, hat uns viel Freude bereitet und auch über den ein oder anderen frustrierenden Moment oder wiederholende Sequenzen und Texturen hinweggetröstet. Dies leitet tatsächlich zu einem wichtigen, weiteren Punkt über: Obwohl Trials of Mana hervorragend daran gearbeitet hat, den Klassiker von 1995 neu aufleben zu lassen und möglichst originalgetreu in 3D-Optik umzusetzen, sind die Erwartungen an moderne Rollenspiele im Jahre 2020 enorm. Zu verwöhnt sind wir von Spielen wie The Witcher 3 oder Horizon Zero Dawn, als dass wir immer gleich aussehende NPCs, Gebäude oder leere Bereiche, Areale als schmeichelhaft bezeichnen könnten.
Gutes Gameplay und tolle Kämpfe
Wo die Grafik der Umgebung einige Wünsche offen lässt, überzeugen uns die Kämpfe, ihre Animationen und vor allem die Charakterdesigns unserer 6 Haupthelden voll und ganz. Mit viel Liebe, wenn auch etwas überspitzt, wurden die Vorzüge unserer Charaktere herausgearbeitet. Wir können uns auf diese Weise über die Geschichte hinweg und in den Schlachten wesentlich besser mit ihnen identifizieren als es mit so manchem NPC der Fall ist. Egal ob im ritterlichen Valsena, dem magischen Königreich oder in der Hafenstadt, interessante Ereignisse und Begegnungen konnten wir überall verzeichnen. Angemerkt muss hier jedoch durchaus werden, dass die Zahl und der Anspruch von Nebenquests überschaubar war, sodass wir hier keine Bonuspunkte vergeben können. Auch ist bedauerlich, dass wir, nicht wie im Original, im 2-Spieler-Modus unterwegs sein können. Dieser ist der 3D-Politur zum Opfer gefalllen.
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Vielen Dank an die Firma Square Enix für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 29.April.2020 - 13:56 Uhr