Spieletest: Tiger Woods PGA Tour 2005 NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. September 2004

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Tolles Gameplay
Großartige Musik / Kommentare
Hohe Langzeitmotivation
Negativ:
Strittige Neuerungen
"Geklebte" Himmelstexturen
Weiterhin schlechte Disk-Wechsel

Electronic Arts veröffentlicht wieder einmal die upgedatete Version von Tiger Woods PGA Tour für das kommende Jahr. Diesmal also mit der Endung 2005 im Namen. Was sich sonst alles an der bisherigen Golfspiel-Referenz geändert hat, soll dieses Review klären.

Wie fast zu erwarten war, kommt der Titel weiterhin auf zwei Disks daher und schnappt diesmal satte 51 Seiten auf der Memory-Card weg. Wer sich damit angefreundet hat, wird schnell das erste wirklich erfreuliche Feature bemerken, das wir bei der Vorgänger-Version noch bemängelt hatten: Die Texte wurden eingedeutscht, wobei die englische Sprachausgabe so belassen wurde. Letztlich ein weiser Schritt, da die beiden Kommentatoren auch in diesem Jahr wieder geniale Sprüche vom Stapel lassen. Besonderes Lob verdient direkt am Anfang auch die EA Sports Bio, ein File, auf dem verschiedene EA-Spielstände gesichert werden. So wird man belohnt, wenn man zum Beispiel schon TW 2004 gespielt hat. Dieser Bonus ermöglicht es für Kenner der Serie schneller den Charakter zu entwickeln. Eine gute Idee, da man so nicht ganz bei Null anfangen muss, obwohl man eigentlich schon recht versiert ist.

Wie gewohnt, wird man in einem Tutorial an die verschiedenen Schlagtechniken herangeführt, um sich dann im Game Face II vergnügen zu können. So vergeht schnell die erste Stunde, da man in dem aufgemotzten Editor nahezu alle Feinheiten des eigenen Gesichts abbilden kann. Da man als Spieler immer die selbst kreierte Figur sieht, ist man natürlich bemüht, sie auch gut erscheinen zu lassen. Nachdem man seinen Golfer also angepasst hat, werden Veteranen sich sofort auf einen neuen Menüpunkt stürzen, der sich „Legenden-Modus“ nennt. Hier kann man ähnlich wie bei der World-Tour in TW 2004 gegen einen Gegner antreten, wobei eben vor allem Golflegenden bezwungen werden müssen. Darunter trifft man aber auch immer auf reine Fantasieschöpfungen, die in der Regel zu den leichteren Gegnern zählen. Auch die Szenarios des Vorgängers wurden hier untergebracht und in einzelnen Rubriken aufgeteilt, so dass man immer besondere Fähigkeiten haben muss, um sie zu bestehen. In diesem Modus verdient man wieder Geld, kann somit den Charakter langsam immer weiter verbessern und durch die unendlichen Weiten des Pro Shops streifen. Hier gibt es wieder einen Haufen lizenzierter Artikel, die einem sogar zusätzlich Geld einbringen, wenn man einen Sponsorenvertrag der jeweiligen Firma angeboten bekommen hat.

Neben diesem an sich schon sehr zeitaufwendigen Modus gibt es auch wieder die gesamte PGA-Tour zu absolvieren. Auch die Real-Time-Events, die an die interne Uhr des GameCube gekoppelt sind, haben wieder Einzug gehalten. Fast schon nebenbei werden auch noch die Rekorde gemessen und für besondere Leistungen Trophy Balls vergeben.

Vieles ist also beim Alten geblieben, kommen wir aber nun zu zwei neuen, sehr wichtigen Features: zum einen das sogenannte Tiger Proofing, bei dem der Spieler seine eigene Kreativität zeigt, indem die Kurse nach eigenem Ermessen angepasst werden. So kann man schmale Grüns erstellen, den Zustand des Rasens beeinflussen oder Bunker leichter und schwieriger gestalten. Hintergrund der Geschichte ist die Möglichkeit, die persönlich angepassten Löcher in die Dream 18 aufzunehmen. Hat man diese nun attraktiv gestaltet, was im Spiel mit dem Prestige-Level gemessen wird, wird man sogar von den Legenden herausgefordert dort zu spielen. Dieser Modus wird aber erst später interessant, da es doch Einiges an Wissen und Können erfordert, einen guten Platz zu erstellen. Zudem sollte man die ersten Wochen eher mit dem Aufleveln seines Golfers zubringen, als bereits am perfekten Grün zu tüfteln.
Die zweite große Neuerung ist die „Tiger Vision“, die letztlich eine Vereinfachung des Spielablaufs darstellt. Setzt man dieses Feature ein, so wird bei einem Putt die Stelle angezeigt, an die man zielen muss. Letztlich geht es also um das garantierte Einlochen schwieriger Putts. Damit nun allerdings nicht jeder Schlag zum Kinderspiel wird, steht immer nur eine begrenzte Anzahl der „Tiger Vision“ zur Verfügung; trotzdem ein etwas strittiges Feature, bricht es doch ein wenig mit der ansonsten realistischen Simulation. Da es aber dem Spieler frei steht, darauf zu verzichten, lässt sich kein wirklicher Minuspunkt feststellen. Im Gegenzug dazu gibt es nun auch den „Tour-Schwierigkeitsgrad“, bei dem man dem Ball keinen Spin mehr geben kann. Wer die Serie kennt, weiß, wie sinnvoll diese Möglichkeit oftmals bei Annährungsschlägen ist!

Die Steuerung geht weiterhin flüssig und klar von der Hand. Hier wurde nur noch der Stand des Golfers zum Ball ergänzt, was man aber im wirklichen Spiel nicht zwingend benötigt. Ansonsten wird weiterhin unerreicht präzise mit dem Analog-Stick durchgeschwungen. Ein wenig feinfühliger vielleicht als in der Vorversion, gelingen aber doch schnell wieder tolle Schläge.

Grafisch ergeben sich nur marginale Verbesserungen, da die Messlatte bereits sehr hoch hängt. Es sind eher kleine Details, die verbessert wurden. Diese sind zum Beispiel an den Bäumen zu erkennen, die sich nun im Wind bewegen. Die Golfer und ihre Bewegungen sind wieder absolut lebensecht gelungen, und jede Aktion wird auch mit entsprechenden Gesten quittiert. Dabei fällt manchmal auf, dass der Himmel ab und an Nahtstellen aufweist, die unschön aussehen. Die Menüs sind wieder eher unauffällig und zweckmäßig gehalten.

Wurden im vergangenen Jahr noch verschieden Künstler für den Soundtrack eingebunden, so ist bei Tiger Woods PGA Tour 2005 der bekannte DJ „BT“ für die Musik zuständig. Er ist unter anderem auch für die Musik in Filmen wie „The Fast and the Furious“ oder „Monster“ verantwortlich. Obwohl es nicht mehr so viel Abwechslung gibt, sind einige seiner Tracks wirklich sehr gut gelungen. Vor allem wird der ansonsten eher langsame Golfsport durch die Rhythmen beschleunigt. Die Kommentatoren haben viele ihrer alten Sprüche behalten, einige neue Dinge wurden aber auch eingesprochen. Immer sehr passend und ohne sich zu oft zu wiederholen, werden Situationen kommentiert. Ansonsten herrscht bis auf die sehr gelungenen Nebengeräusche meistens Ruhe auf dem Platz. Bei besonders guten Aktionen kann es aber in diesem Jahr vorkommen, dass ein Jingle wie im Eishockey gespielt wird, was aber albern und deplaziert wirkt. Besonders schlecht gelöst ist dieses Mal, dass beim Betreten des Pro Shops immer ein und dasselbe Lied gespielt wird. Im letzten Jahr gab es eine Rotation der Titel, hier wurde wohl geschlampt.

Fazit

Tiger Woods PGA Tour 2005 ist zwar in einigen Bereichen verbessert worden, weist aber auch kleinere Mängel auf. Da wollten die Entwickler zu viel des Guten - daher keine Steigerung zum Vorjahr. Aber wenn man bedenkt, in welchen Dimensionen die Wertung liegt, gibt es sicherlich keinen Grund, auf diesen Titel zu verzichten. Die Langzeitmotivation ist wohl wieder einmal so hoch, dass man 2005 noch nicht beendet hat, wenn 2006 im nächsten Jahr an die Tür klopft.

Grafik
8
Sound
10
Multiplayer
9
Gesamt
9

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Vielen Dank an die Firma Electronic Arts für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.Dezember.2004 - 11:01 Uhr