Spieletest: The Scorpion King: Aufstieg des Akkadiers NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Dezember 2002

USK 12 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: 60-Hz-Modus

Plus / Minus

Positiv:
deutsche Sprachausgabe
ordentliche Steuerung
Negativ:
miese Grafik voller Fehler
schlechte Kollisionsabfrage
langweiliges, eintöniges Gameplay
schlechte Kamerapositionierung

Bereits als ich die Verpackung dieses Spiels zum ersten Mal in der Hand hielt, überkam mich eine bisher unbekannte Fülle an Zweifeln über die Qualität dieses Produkt. Erster Knackpunkt war, dass es sich bei "Aufstieg des Akkadiers" um die Umsetzung einer Filmlizenz handelt und wir wissen ja alle, dass da meistens nichts Gutes dabei raus kommt. Zweitens basiert das Game auch noch auf dem Film "The Scorpion King", dem ja selbst schon ein Hauch von Trash anhaftet. Und zu guter letzt wurde das Spiel auch noch von Point of View programmiert, einer Firma, die unseren armen Cube mit Titeln wie Smashing Drive und Spy Hunter bereits zu grafischen Tiefstleistungen genötigt hatte. "Na los, Stegi, lass mal die Vorurteile beiseite. So schlimm wird`s schon nicht sein", dachte ich mir. Tja, so kann man sich täuschen...

Dabei fängt alles noch ganz positiv an. Ein 60-Hz-Modus ist vorhanden, der Spielstand braucht lediglich 2 Blöcke auf eurer MC und das Hauptmenü ist akustisch mit dem Godsmack-Song "I Stand Alone" untermalt. Letzteres bietet gerade mal 4 Auswahlpunkte: "Neues Spiel", "Spiel laden", "Bonus" und "Optionen". Erklärt sich bis auf "Bonus" eigentlich alles von selbst und auf dieses komme ich später noch zu sprechen. Aber nun lasst uns mal in medias res gehen und uns die Story ansehen. Das Spiel gibt nicht die Geschichte des Films wieder, sondern erzählt, wie aus dem jungen Akkadier Mathayus, im Film gespielt von Dwayne "The Rock" Johnson, ein mächtiger Krieger wird. Dabei muss er sich im Kampf mit dem fiesen Zauberer Magus beweisen, der mit den dunklen Mächten der Unterwelt in Verbindung steht. Näher ins Detail möchte ich hier aber nicht gehen.

Kommen wir nun zum Wichtigsten, dem Gameplay. Und hier lässt sich schon die erste Schwäche des Spiels erkennen. "Aufstieg des Akkadiers" ist ein Action-Adventure, in der ihr euren Helden in der Verfolgerperspektive durch 3D-Welten steuert. Zuerst beginnt eure Reise im Akkadierdorf, wo ihr in einer Art Tutorial Schritt für Schritt an die unterschiedlichen Moves herangeführt werdet. Die unfangreiche Steuerung besteht aus der Standardattake auf A und einem stärkeren Angriff auf B. Mit dem Y-Button könnt ihr Spezialangriffe ausführen, welche allerdings eure Ausdauer-Leiste beansprucht, mit X kann euer Held springen, L dient zur Abwehr von Angriffen und zum Benutzen des Schildes (falls vorhanden) und mit dem C-Stick und dem Z-Knopf könnt ihr die Kamera justieren. Das ist noch lange nicht alles. Drückt ihr A und B zusammen könnt ihr Gegner durch die Luft werfen und wenn ihr diese Tastenkombination während des Sprungs drückt, stampft euer Held auf den Boden. Klingt alles noch ganz ok, aber jetzt kommt der Hammer. Das ganze Spiel läuft nach einem immer gleichen Muster ab. Ihr betretet einen Raum, in diesem gibt es eine bestimmte Anzahl an Gegnern nieder zu metzeln worauf sich die nächste Tür öffnet und ihr einen Raum weiter gelangt wo ihr ganz gleich vorgeht. So kämpft ihr euch von Raum zu Raum, bis ihr irgendwann mal vor dem Endgegner steht. Ein derart lineares und eintöniges Gameplay ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Die wenigen Rätsel, wenn man sie so nennen darf, beschränken sich auf Hebel umlegen und gegen irgendwelche Wagen treten. Die einzige Handlungsfreiheit, die euch das Spiel gewährt, ist die Wahl der Waffen, mit der ihr eure Feinde über den Jordan schickt. Es gibt vier Kategorien: Kurzschwerter, Langschwerter, Faust- und Stabwaffen. Im Laufe des Spiels werdet ihr immer wieder mal auf Upgrades starten, um auch stärkeren Gegnern Paroli bieten zu können. Um wenigstens ein bisschen Motivation ins Spiel zu bringen, haben die Entwickler im gesamten Spiel hunderte von roter Rubine versteckt, mit denen ihr eine Vielzahl an Produktionsskizzen im Menüpunkt "Bonus" freispielen könnt. Ist zwar ein nettes Gimmick, aber auch wenn ihr mich jetzt für undankbar haltet, glaube ich kaum, dass dies wirklich jemanden interessiert.

Auf der grafischen Seite schaut das Spiel leider kaum besser aus. Zwar gibt es einige recht hübsche Locations, im Großen und Ganzen streift ihr allerdings durch triste, polygonarme Landschaften mit hässlichen Texturen, welche gespickt sind mit Grafikfehlern und "komischen" Animationen der Charaktere. Zudem steht die Kamera auch immer schlecht und viel zu nah, so dass euch gar nichts anderes übrig bleibt, als manuell nachzubessern. Um alle Fehler der Grafik-Engine des Spiel aufzuzählen, bräuchte ich wohl einen ganzen Tag, deshalb nur ein paar ausgewählte Beispiele. Neben harmlosen Sachen, wie Figuren, die sich in der Wand festlaufen und sich ansatzlos um 180° drehende Gegner gibt es noch zu erwähnen, dass wenn Mathayus eine Palastwache durch die Luft wirft und dabei einen anderen Gegner nur am Fuß triff, dieser theatralisch umfällt, als wäre er von einem Bus überfahren worden. Dabei wird der geworfene Gegner dann wie aus Geisterhand mitten auf die getroffene Figur gesetzt, um dessen Umfaller etwas glaubhafter zu machen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Kamera wahrscheinlich nur deshalb meistens so tief steht, damit man nicht sehen kann, wo die weiteren Feinde herkommen. Denn wenn die Kamera doch mal weiter weg steht, sieht man, das nach dem Erledigen eines Gegners der "Nachschub" aus dem Nichts neben dir aufpoppt. Ich könnte noch Stunden so weitermachen, aber das will ich euch und mir nicht antun.
Kommen wir lieber zum Sound. Der ist zwar wie immer bei Universal Games viel zu leise aufgenommen, sonst aber ganz in Ordnung. Die deutsche Sprachausgabe ist zwar nicht die beste, die ich je gehört habe, aber zumindest Mathayus` Stimme hört sich ganz ordentlich an. An der Hindergrundmusik gibt`s auch wenig zu meckern, ist unauffällig und passt zum Spiel.

Fazit

Mit "The Scorpion King: Aufstieg des Akkadiers" zeigt uns Univeral Interactive wieder einmal, wie eine total verhunzte Filmversoftung aussehen muss. Ödes Gameplay gepaart mit schlechter Grafik ist der Grund, dass ich dieses Spiel nicht mal "The Rock"-Fans empfehlen kann.

Grafik
4.5
Sound
7
Gesamt
4.5

verfasst von „S.T.E.G.I.“

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Vielen Dank an die Firma Vivendi Universal für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 06.Februar.2003 - 18:18 Uhr