Spieletest: The Lion's Song NSW

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Weitere Infos

Releasedate:


USK 6 keine Onlinefunktion Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
gelungenes Storytelling
tolle Atmosphäre
Negativ:
keine Touch-Steuerung
nicht für jeden zugänglich

Videospiele werden unter vielen verschiedenen Gesichtspunkten gesehen und bewertet. Manch einer sieht in ihnen ein modernes Spielzeug, einen müßigen Zeitvertreib oder aber technisch hoch gegriffene Unterhaltung. Bei der Jagd nach höheren Auflösungen und realistischeren Darstellungen ist der künstlerische Part in der Vergangenheit oft in den Hintergrund gerückt. Mit dem Aufkommen der Indie-Szene hat sich dies in den letzten Jahren zum Glück wieder etwas gewandelt. So gibt es mittlerweile wieder sehr viele Spiele die man zu Recht als Kunst beschreiben kann. Sei es durch die Optik, die Akustik oder die zugrunde liegende Mechanik. Ein Spiel welches die Bezeichnung Kunst mit Sicherheit verdient ist das bereits 2017 erschienene The Lion´s Song aus dem Hause Mi'pu'mi Games. Nun hat es das Point and Click Spiel welches ursprünglich in Episoden erschien auch auf die Nintendo Switch geschafft. Grund genug euch das Spiel vorzustellen.

Auf der Suche nach dem eigenen Selbst

Angesiedelt ist das Spiel im Österreich Anfang des 20. Jahrhunderts, genau gesagt kurz vor dem Ausbruch des ersten Weltkriegs. Die Gesellschaft wähnt sich selbst als hoch entwickelt und zivilisiert. Errungenschaften auf den Gebieten der Naturwissenschaften werden fast täglich gemacht und neue Normen und Konventionen ins Gesellschaft und Kultur formen sich.
In The Lion´s Song begleiten wird drei Charaktere die versuchen ein Teil dieser Welt zu sein und etwas dazu beizusteuern. Die Musikerin, die unter enormen Druck steht es der Welt und ihrem Mentor, an den Sie zugleich ihr Herz verloren hat, gerecht zu werden. Ein aufstrebender Maler der auf der Suche nach Perfektion ist aber sich erst selbst finden muss. Und zuletzt die Mathematikerin, welche in einer Männerdomäne ihren Platz finden will. Jeder dieser drei Persönlichkeiten ist eine Episode gewidmet, welche dann in der finalen vierten Episode in einander übergehen.

Die Entscheidung liegt bei euch

Auch wenn das Spiel von der Mechanik wie ein klassisches Point and Click Adventure aufgebaut ist, so ist es doch mehr eine Art Simulation die aus euren Entscheidungen die weitere Geschichte spinnt. So müsst ihr nicht Gegenstand A mit Gegenstand B kombinieren um Gegenstand C zur erhalten, welchen ihr wiederum bei Person X gegen etwas anderen eintauschen könnt. Es geht viel mehr darum welche Antworten und Entscheidungen ihr selbst trefft, oder treffen würdet um eurem Charakter zu helfen sein Ziel oder seine Aufgabe zu erreichen. Nach dem Abschluss einer jeden Episode erfahrt ihr zudem wie viele andere Spiele ebenfalls genau diese Wahl getroffen haben. Nach Abschluss einer Episode habt ihr ebenfalls die Option einzelne Entscheidungen zu revidieren um zu sehen wie sich dies auf eure Geschichte ausgewirkt hätte.
Trotz all euren Entscheidungen und Mühen vermittelt euch das Spiel trotzdem sehr deutlich, dass eure Figuren zwar Spuren in ihrer Zeit hinterlassen werden, aber dennoch keinen wirklich Einfluss auf den Wandel der Welt haben.

Ein Kunstwerk

Eine Wertung für The Lion´s Song als Spiel abzugeben ist gar nicht so einfach. Es gibt zwar durchaus Adventure-Elemente und kleine Rätsel aber im Kern ist es eher eine interaktive Geschichte an der ihr teilnehmen dürft.
Dabei fließt alles wunderschön harmonisch zusammen. Der Sepia-Pixellook, die sanfte musikalische Untermalung, der Flair der damaligen Zeit von dem das Spiel nur so sprüht. Einfach alles ist hier stimmig.
Einziges Manko fand ich die Tatsache, dass man im Handheldmodus nicht auf die Touch-Steuerung zugreifen kann. Gerade weil man nur wenige Interaktionen durchführt ist es um so umständlicher den Zeiger mit dem Analogstick zu bewegen.

Fazit

Bei einem Spiel wie The Lion´s Song handelt es sich nicht nur um ein kleines Kunstwerk, es ist auch als solches zu werten. Während der eine es fantastisch findet und applaudiert, wird ein anderer keinen Zugang finden und es als langweilig abtun. Wir für unseren Teil finden, dass Mi'pu'mi Games hier ein tolles Stück Software erschaffen hat. Man treibt mit der Geschichte und den Charakteren im Strom der Zeit und versucht seinen Platz zu finden. Das ganze hat schon fast etwas meditatives. Wer auf der Suche nach einem Stück Kunst abseits der grellen 4K HDR Welt ist, sollte dem Spiel auf jeden Fall eine Chance geben.

Grafik
8
Sound
9
Gesamt
8.5

verfasst von „David“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 23.Juli.2018 - 05:53 Uhr