Spieletest: The Last Worker NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
30. März 2023

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Gesellschaftskritik enthalten
Kombination von Genres
sehr gute Sprecher
Negativ:
Gewichtung der Narrationen
Anspruch des Gameplays
Repetition

The Last Worker erzählt die satirische Geschichte des letzten Lagermitarbeiters Kurt im vollautomatisierten Logistikgeschäft des Versandriesens Jüngle Fulfillment Centre. Stets narrativ, teils Arbeitersimulation, Strategie- und Puzzlespiel und Action-Einlagen geben sich hier die Label-Pistole hin die Hand. Was ihr vom Spiel erwarten könnt, erfahrt ihr bei uns im Test!

Ab in den JünglePod

Während ihr in die Haut von Kurt, dem letzten Mitarbeiter, schlüpft, der von Ólafur Darri Ólafsson eingesprochen wird, merkt ihr schnell, welche Parallelen zu realen Unternehmensgrößen des Kapitalismus gezogen werden. Das Spiel möchte bewusst eine Polarität zwischen Aktivismus und Kapitalismus darstellen. Entsprechend werdet ihr von den Aktivisten der Gruppe S.P.E.A.R gebeten, das Unternehmen zu infiltrieren und von innen zu zerstören. Doch erstmal der Reihe nach.

Ihr werdet in den tristen und bizarr anmutenden Arbeitsprozess des Logistikmitarbeiters geworfen. Mit einem fliegenden Gabelstabler, dem JünglePod, könnt ihr durch die Gänge sausen und auch in die Höhe die verstecktesten Pakete bergen. Mit eurem Scanner, der JüngleGun müsst ihr sogleich das Paket inspizieren. Größe, Gewicht, Zustand, all das gilt es zu bewerten. Passt alles gemäß eures Handzettels, geht’s ans Labeln und ab in die blaue Versandröhre. Passt etwas nicht, muss rückabgewickelt werden, denn Refurbishing und Recycling gehört bekanntermaßen zu jedem großen Händlergeschäft.

Da auch hier alles nach festem Protokoll läuft, müsst ihr euch einer tolerierten Fehlerquote stellen. Überschreitet ihr diese, riskiert auch der letzte Arbeiter durch Maschinen und Drohnen ersetzt zu werden. Es heißt dann Game Over und Neustart der Arbeitseinheit. Dazwischen liegen öde Pausen und diverse Gespräche mit eurem Side-Kick Bot Skew, der von niemand geringerem als Jason Issacs seine Stimme bekommt.

Es wird hitziger

Mit der Zeit versteckt Kurt die Prozesse im Lager und zweifelt an den Gebaren des Konzerns. Prozesse lassen sich für eigene Zwecke ausnutzen, sodass kranke Familienangehörige profitieren oder Interessen von S.P.E.A.R. berücksichtigt werden können. Das ruft natürlich Überwachungsdrohnen auf den Plan, sodass ihr zwangsläufig in actionreichere Passagen eintaucht, in denen sogar geschossen werden kann. So richtig spaßig wird es aber nicht, weil ihr trotzdem von A nach B müsst, um Aufgabe XYZ zu erfüllen. Scheitert ihr, folgt nach einer Ladesequenz direkt der nächste Versuch. Ohne großartige Konsequenz oder intensive Logik der Puzzlelösung.

Qualität im Sound

Bei der musikalischen Begleitung hat man sich, analog zur Synchro, nicht lumpen lassen. Hier werden Songs vom Writer Oliver Kraus beigesteuert, der einige Internationale Stars unserer Realwelt versorgt hat. Die sonstigen Soundeffekte passen gut in den quietschbunten Genre-Mix von The Last Worker, reißen aber sonst auch kein Loch in die hochhausgroßen Regalreihen.

Grafik & Performance

Neben angesprochenen Ladezeiten können die Entwickler von Wolf & Wood gut abliefern. Technisch gibt’s aufgrund und neben der häufig überschaubaren Pace wenig zu beanstanden. Beim Design wurde ein kurioser Mix aus Comic-Stil und dystopischer Optik gewählt. Harmonie kommt hier nicht auf, soll es aber auch nicht, schließlich wird Gesellschaftskritik zum Hauptthema gemacht, auch wenn dieses aufgrund diverser Nebeninteressen nicht immer zum Kernfokus avanciert. Am Ende, von dem es mehrere geben kann, ist unklar, ob wir uns eher Familien- oder Aktivisten-Geschichten gewidmet haben. Spielerisch bleibt The Last Worker nur in Teilen im Gedächtnis, obgleich es diverse Ansätze gibt, die bei stringenterem Verfolgen zu einer tatsächlich narrativ überzeugenderen Erfahrung hätten führen können.

Fazit

The Last Worker nimmt eine spannende Logistik-Gesellschaftskritik vor! Dabei schlüpft ihr in die Rolle von Kurt, dem letzten Mitarbeiter eines vollautomatisierten Fulfillment Centers. Repetitive Arbeitsprozesse, geringe Fehlertoleranzen, maximales Kapitalismusstreben, all das begegnet euch, in einem Genre Mix aus Adventure, Erzählung Puzzle und Simulation. Die technische Umsetzung ist solide, die inhaltliche Stringenz beim eigentlichen Themenfokus nicht immer. Das kurzweilige Abenteuer, das auch für VR erhältlich ist, wird hervorragend englisch synchronisiert, hat am Ende doch aber Herausforderungen, was es wirklich sein will.

Grafik
7
Sound
7.5
Gesamt
6.5

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma Wired Productions für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 24.April.2023 - 12:04 Uhr