Der Multiplayer-Modus dürfte jeden Freund strategischer Brettspiele begeistern. Ist kein Mitspieler vorhanden, lässt der Spaß jedoch zu rasch nach. Für den Einsatz alleine unterwegs wäre ein gutes Schachprogramm die bessere Alternative.
Spieletest: Stratego Next Edition NDS
Weitere Infos
Releasedate:5. Juni 2008



Anzahl der Spieler: 1-2
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- bekannter Brettspielklassiker
- hoher Replay-Value im Multiplayer
- tadellose Übersichtlichkeit
- Negativ:
- nur ein Brettspielklassiker
- kein Kampagnen-Modus
- keine Zwischenszenen
- keine graphische Aufarbeitung
Die Spielidee war einfach – man kombinierte Topfschlagen mit Schach und Stein-Schere-Papier, und geboren war ein neuer Brettspielklassiker: Stratego. Auf einem quadratischne Spielfeld mit 10x10 Feldern reihen sich zwei Armeen à 40 Figuren auf, mit für den Gegner jeweils verdecktem Rang, der bei einem Zusammentreffen über Sieg oder Niederlage entscheidet. Dann geht es einerseits darum, durch gezieltes Antesten und Aufdecken der gegnerischen Formation – auch auf die Gefahr hin, bspw. einen beweglichen, aber schwachen „Aufklärer“ zu verlieren – sowohl den Standort der zu erobernden Fahne zu entdecken als auch auf dem Weg zu diesem Spielziel die enttarnten hochrangigen Figuren des Gegners weiträumig zu vermeiden. Das andere Spielziel, oder vielmehr, die Grundlage einer erfolgreichen Strategie, wäre die clevere, taktisch geschickte Aufstellung der Figuren – bilden die Bomben einen schützenden Kreis um die Fahne? Oder sollen lieber hochrangige Offiziere die Fahne schützen und die Bomben einen Bannkreis bereits in der ersten Frontreihe bilden? Wie schützt man das „Mittelfeld“ der halbwegs schwachen Figuren vor vorzeitiger Aufdeckung durch Kamikaze-Einsätze gegnerischer Aufklärer? Und von welcher Position aus soll die hübsche „Spionin“ versuchen, sich dem gegnerischen General zu nähern, die ihn als einzige Spielfigur besiegen kann?
Nur eine Grundausstattung
Neben den hier erwähnten Herausforderungen bietet das Spiel eine Reihe weiterer Modi, z.B. ein Spiel mit kleineren Truppen, eine um 90° gedrehten Spielfläche mit dementsprechend freierer Aufstellung um die beiden Teiche herum oder auch das Spiel mit offenen Figuren – das jedoch erst im Laufe des Spiels freigeschaltet werden muß. Doch während das Spiel gegen einen menschlichen Herausforderer, wozu erfreulicherweise ein Kartridge ausreicht, eine Menge Spaß bringt und von überraschenden Variationen in Aufstellung und Vorgehensweise im Gefecht lange zehren kann, bietet der Kampf gegen den Computer nicht viel Abwechslung: Es fehlt bspw. ein Kampagnenmodus, den man leicht mit einer netten Rahmengeschichte und variierenden Feld- oder Armeegrößen hätte herstellen können. Lediglich lässt sich zwischen verschiedenen Schwierigkeitsgraden wählen.
Auch die graphische Umsetzung ist nur halb gelungen – zwar ist die Spielfläche schön übersichtlich gestaltet, und auf dem oberen Bildschirm finden sich Porträts der jeweiligen Figuren, doch reicht das für ein Videospiel, das doch auch optisch wirken sollte, nicht aus – weder sind die Kämpfe „animiert“, wie die Option im Menü unterstellt, mit der man diese „Animationen“ ausschalten könnte, noch sind die Figuren auf dem Spielbrett mehr als rote bzw. blaue Steinchen mit Zahlen darauf. Sprich: Das Spielfeld und die Figuren selber hätten so auch auf dem NES dargestellt werden können, und, sieht man von der Landschaftszeichnung unter dem Feldraster ab, auch bereits mit Basic-Symbolen auf einem PC-Vorläufer der späten ’70er. Von einem Videospiel sollte man einfach mehr GRAPHIK erwarten können, vor allem im Jahr 2008 auf einem 128-Bit-Gerät.
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Vielen Dank an die Firma Ubisoft für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 20.Oktober.2008 - 14:59 Uhr