Im Grunde handelt es sich bei „Star Wars Rogue Leader" lediglich um ein geradliniges Shoot‘em Up (da können auch die in den Leveln versteckten Waffen-Upgrades nicht darüber hinwegtäuschen) mit hohem Schwierigkeitsgrad, das allerdings auch enorm durch seine vorbildliche Präsentation der „Star Wars"-Thematik punktet. Und trotz des hohen Difficulty-Levels treibt es den Spieler immer wieder zu einem Neustart an - das ist ein Zeichen eines wahrlich "großen" Spiels!
Spieletest: Star Wars Rogue Leader: Rogue Squadron II NGC
Weitere Infos
Releasedate:32. März 2002



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: 25 Meinungen
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- deutsche Sprachausgabe
- Star Wars-Feeling
- superbe Grafik
- Negativ:
- enorm hohe Schwierigkeit
- kein Multiplayermodus
- selten minimale Ruckler
Im Jahre 1999 servierte LucasArts, respektive die ehemalig in Deutschland ansässigen Entwickler Factor 5, allen N64-Besitzern einer der letzten großen Titel für Nintendos mäßig erfolgreiche 64-Bit-Konsole: „Star Wars Rogue Squadron". Unbestritten gilt dieses Spiel als gelungenster Versuch die Weltraumschlachten rund um die erste Trilogie mit Harrison Ford & Co. in adäquater Art und Weise zu versoften und konnte durchweg gute Wertungen in der Fachpresse einheimsen. Doch auch den Fans gefiel das Game und so war es Makulatur darüber zu sprechen, ob es einen Nachfolger geben werde. Nun, mehr als drei Jahre nach „Rogue Squadron" erschien pünktlich zum PAL-Release des GameCube das offizielle Sequel (bereits im Jahre 2000 hatte es den Episode I - inspirierten Nachfolgetitel „Star Wars Battle for Naboo" für das N64 gegeben, der allerdings weniger erfolgreich war) „Star Wars Rogue Leader: Rogue Squadron II" und versucht erneut die Gunst der Spieler, sprich deren Geldbeutel, für sich zu gewinnen.
In insgesamt 10 Missionen (plus Trainings- und fünf weiteren Bonuslevels) müsst ihr euer Geschick als Pilot der Rebellen-Allianz unter Beweis stellen. So gilt es gleich zu Beginn des Spiels in eurem X-Wing den Todesstern zu zerstören, in weiteren Stages imperiale AT-Ats per Schleppseil des Snowspeeders zu Fall zu bringen, Gefangene des Imperiums auf Maw unter Zuhilfenahme der Y-Wing - Protonenbomben zu befreien und via Torpedos einen Sternenzerstörer gehörig einzuheizen. Dies alles findet bereits während der ersten fünf Level statt! Später müsst ihr noch dabei helfen, geheime Daten aus einem abgestürzten Star Destroyer zu bergen, in Bespin für Zucht und Ordnung zu sorgen, im Kampf um Endor die Oberhand zu gewinnen und und und. Habt ihr schließlich keine Lust mehr ständig auf der guten Seite der Macht zu stehen, lässt euch eine Bonusmission in die Rolle des berühmten Siths Darth Vader schlüpfen. Allerdings lassen sich diese feinen Extras nicht ohne Weiteres anwählen. Je nachdem, wie erfolgreich ihr eine der regulären Missionen bewältigt habt (es kommt u. a. auf Schussgenauigkeit, verbrauchte Zeit, zerstörte und beschützte Einheiten etc. an), bekommt ihr eine von drei Medaillen (Bronze, Silber und Gold) verliehen oder geht im schlimmsten Falle leer aus. Diese Medaillen stehen wiederum für eine bestimmte Punktzahl: Bronze für 3 Punkte, Silber 5 und Gold ganze 10 Punkte. Erst wenn ihr eine gewisse Anzahl von Punkten habt, eröffnen sich nach und nach die angesprochenen Bonusmissionen. Während Bronze-Auszeichnungen noch relativ einfach zu erhaschen und Silber-Medaillen mit Übung, Glück und Geduld durchaus zu bewerkstelligen sind, so dürfte sich selbst Jedimeister Yoda schwer tun, goldenes Metall zu erringen. Hierin liegt auch der größte Kritikpunkt des gesamten Spiels. Es ist schlicht und ergreifend zu schwer und stellenweise höchst unfair. Das liegt aber interessanterweise kaum an den Aufgabenstellungen selbst, sondern eher daran, dass der Spieler mitten in einer Mission vom Spiel in völliger Unwissenheit darüber gelassen wird, was als Nächstes zu tun ist. Zwar informieren euch eure Wingmen, denen ihr über das Steuerkreuz äußerst nützliche Befehle erteilen könnt (Formieren, TIE-Fighter angreifen etc.), in überaus gelungener deutscher Sprachausgabe meistens über den folgenden Auftrag, bleiben aber nach dessen Erledigung stumm, obwohl die Mission noch nicht zu Ende ist. Oder aber ihre Erläuterungen bleiben, genauso wie die Hinweise des Pause-Screens, im Nebulösen
Das kann dann selbst die Bombast-Grafik, die mit genialen Blur-Effekten (siehe X-Wing-Torpedos) und superb aussehenden Explosionen aufwartet, nicht ganz kaschieren oder gar wettmachen. Zugegebenermaßen motiviert sie aber dennoch zusammen mit der tollen deutschen Synchro das ein oder andere mal von Neuem zu beginnen; schon allein wegen des phantastischen Bump-Mappings, das Sternenzerstörer, AT-ATs, Wasser etc. real wirken lässt. Zudem werden geduldige Spieler mit weiteren Boni, wie einem Audio-Kommentar der Entwickler, einer Dokumentation, Kunst-Galerie, Konzerthalle, zusätzlichen Fliegern (Naboo Starfighter, TIE-Fighter, Millenium Falcon etc.) frischen Modi, und vielem mehr belohnt.
Ebenfalls lobenswert ist der Einbau einer 60 Hz - Funktion, die es euch ermöglicht „Rogue Leader" in Originalgeschwindigkeit zu genießen. Überhaupt ist die PAL-Anpassung sehr gelungen. Sowohl was die berüchtigten Balken und die Geschwindigkeit, als auch was das hervorragende Manual angeht.
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Letzte Aktualisierung: 26.Mai.2002 - 20:28 Uhr