Spieletest: Space Hulk WES

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Weitere Infos

Releasedate:
4. Februar 2016

USK 16 Gamepad unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: Die Wertung erfolgt unter dem Aspekt, dass es sich um eine Adaption des Brettspiels handelt.

Plus / Minus

Positiv:
sehr nahe am Original
WH40K Ambiente gut eingefangen
gute Steuerung
Negativ:
auf Dauer monoton
eingeschränkter Hotseat-Modus

Epische Heldensagen?

Während das Universum, in welchem Warhammer 40.000 spielt, mittlerweile eine gigantische Größe, mit hunderten Büchern, Erzählungen, eigenen Lexika usw. erreicht hat, war es den Entwicklern wohl doch zu mühselig eine der zahlreichen Geschichten in das Spiel einzubinden. Nach einer sehr kurzen Startsequenz wird man direkt ins Geschehen geworfen. Auch im weiteren Spielverlauf wird kein Handlungsfaden gesponnen oder durch Videosequenzen erzählt. Alles in Allem hält sich das Spiel sehr nahe am Brettspiel, welches den Spielern einfach verschiedene Missionen und Aufgaben zur Verfügung stellt, ohne die wirklich mit einander zu verknüpfen. Das mag Fans des Brettspiels freuen, aber ein wenig audiovisuelle Kulisse wäre doch wünschenswert gewesen.
Wer auch nur einige der epischen Heldengeschichten aus den Fundus des Adeptus Astartes kennt und nun selbst einen solchen Epos mitgestalten möchte wird enttäuscht sein.
Das Spiel ist wie seine Protagonisten - mechanisch, präzise, zielorientiert. Kein Platz oder Interesse für unnötige Schnörkel.
Was dem einen authentisch erscheinen mag, dürfte für die meisten Spieler der Grund sein, nach wenigen Missionen den Spaß an dem Spiel zu verlieren.
Gerade die heutige Generation an Spielern will Action und diese auch noch spektakulär inszeniert und transportiert.

Gameplay & Mehrspieler

Auch im Bereich der Spielmechanik macht sich schnell bemerkbar, dass die Grundlage sehr ernst genommen wurde. Wer also der Meinung ist, dass seine Sturmbolter problemlos alle Feinde niedermäht oder seine Terminatoren unbezwingbar sind, der wird schnell eines besseren belehrt - denn im Hintergrund würfelt das System wie es auch im Brettspiel der Fall wäre. Und wenn euch das Würfelglück nicht hold ist, nützt der beste Plan nichts. Hierdurch erhält der Titel leider eine Note von Glücksspiel, was bei einem taktischen Strategiespiel nun wahrlich nichts verloren hat. Es ist also durchaus ratsam öfters zu speichern, um diesen Glücksfaktor etwas eliminieren zu können.
Der Spielablauf an sich ist recht simpel. Jeder eurer Figuren steht eine Anzahl an Aktionspunkten (AP) zur Verfügung. Diese können für unterschiedliche Aktionen eingesetzt werden. Ebenfalls können sogenannten Kommandopunkte (KP) pro Runde unabhängig von der Figur eingesetzt werden um Aktionen durchzuführen. Im Normalfall hat ein Terminator 4 AP. Bewegt man ihn also vier Felder, muss man KP einsetzen um weiter Aktionen durchzuführen.. Auch das Drehen der Figur kostet Punkte. Überlegt also gut was ihr wann machen wollt.
Neben der Bewegung könnt ihr natürlich Feinde im Nah-, oder Fernkampf attackieren, Türen öffnen oder aber in Feuer-, oder Kampfbereitschaft gehen. Die Feuerbereitschaft kostet 2 AP und veranlasst euren Terminator automatisch mit seiner Waffe auf jeden Gegner zu schießen, der ihm zu Nahe kommt. Die Kampfbereitschaft (2 AP) hingegen lässt euch im Nahkampf erneut würfeln. Dies ist bei drohenden Nahkämpfen sehr effektiv. Denn eines muss Bedacht werden, die Überlegenheit im Nahkampf drückt sich auch deutlich im dahinter steckenden Würfelsystem aus.
Werdet ihr in den Nahkampf verwickelt, wird für den Terminator ein W6 ( regulärer sechsseitiger Würfel) gerollt. Der Genestealer hingegen wirft mit 3 W6. Der höchste Einzelwurf gewinnt.
Man sieht also, genauso wie die Astartes die Tyraniden auf Distanz abschlachten, sind die Attacken selbiger im Nahkampf.

Im sogenannten Hotseatmodus treten wie beim ursprünglichen Brettspiel, zwei Spieler gegeneinander an. Während der eine die Terminatoren steuert übernimmt der andere Spieler die Genestealers. Die Idee ist an sich ganz nett, hier ist aber wohl das wirkliche Brettspiel empfehlenswerter. Wer allerdings keine Lust hat sich diese, mittlerweile doch recht teure gewordene, Stück Brettspielkultur zu holen, der wird hier sicherlich auf seine Kosten kommen.

Technik

Optisch kann sich der Titel durchaus sehen lassen. Auch wenn die Effekte nicht sonderlich spektakulär sind und die Animationen der Action-Cam schon etwas unfreiwillig komisches an sich haben, wird die Atmosphäre gut transportiert. Die Terminatoren der Space Marines sehen ebenso wie der Space Hulk sehr authentisch aus. Da man sich auch bei den Gegnern an die Vorlage gehalten hat sind diese leider wenig abwechslungsreich. Hier hätte man doch etwas kreativer sein dürfen.
Das GamePad wurde erfreulicherweise ebenfalls eingebunden. So sieht man dort die Egoansicht des gerade ausgewählten Space Marines. Bei Bedarf kann man die Ansicht aber auch auf die komplette Karte umschalten.
Die Sprachausgabe ist sehr gelungen und unser Einsatztrupp bestätigt seine Befehle mit der gewohnten imperialen Hingabe.
Da man keine der Figuren im eigentlichen Sinne direkt steuert, sondern nur Kommandos eingibt, kann man an der Steuerung kaum etwas aussetzen. Lediglich das Drehen der Figuren ist manchmal etwas ungenau, wodurch man unnötige Aktionspunkt verliert.
Zum Glück kann man misslungene Aktionen rückgängig machen.
Die Kamera und ihre Position lässt sich sehr gut justieren, so dass man zu jedem Zeitpunkt den nötigen Überblick hat.

Seite

1 2 [Fazit]

Fazit

Nach langem Warten erhalten nun auch Wii U Spieler Space Hulk für ihr System - dafür nun als komplett Version. Eine Wertung fällt hier wirklich schwer, auch wenn es ein leichtes wäre ein schnelles Urteil zu fällen. Ja dem Titel fehlt wirklich Vieles was ein modernes Spiel aus macht. Es hat kaum Dynamik, Story oder Tiefgang. Dinge, die man heutzutage wirklich erwarten kann. So gesehen ist der Titel monoton, uninspiriert und langweilig. Und das trotz seines actionlastigen Themas.
Betrachtet man es aus einem anderen Winkel, ist es den Entwicklern allerdings gelungen, das ursprüngliche Brettspiel fast 1 zu 1 einzufangen und zu adaptieren. Und ein Brettspiel ist nun mal grundlegend anders als das gemeine Videospiel.
Dementsprechend sei gesagt: Wer das Brettspiel kennt und zu schätzen weiß, der wird sich über Space Hulk freuen. Wer allerdings auf der Suche nach einem Actioninferno in den weiten des Alls ist wird hier sicherlich enttäuscht.

Grafik
8
Sound
8
Multiplayer
8
Gesamt
7

verfasst von „David“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 09.Februar.2016 - 16:03 Uhr