Shaun White Snowboarding: Road Trip ist zwar leider nicht der erhoffte 1080°-Ersatz geworden, den sich viele erhofft hatten, aber es ist sicherlich das beste Spiel seiner Art auf Nintendo´s Wii. Wer neue Auslastung für das Balance Board sucht, kann gedankenlos zugreifen. Leute, die sich Wii Fit noch verwehrt haben, sollten zuerst Probe spielen.
Spieletest: Shaun White Snowboarding: Road Trip WII
Weitere Infos
Releasedate:13. November 2008





Anzahl der Spieler: 1-4
Leser-Meinungen: 1 Meinungen
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: Balance Board kompatibel
Plus / Minus
- Positiv:
- schöne Comic-Grafik
- Lizenzierter Soundtrack
- Balance Board-Steuerung
- Negativ:
- 08/15-Spielziele
Eigentlich sollte man bald die Surfboards rausholen. Vielleicht ist da aber noch ein anderes Brett. Irgendwo in einer Ecke oder hinter einem Schrank steht es, wahrscheinlich völlig unbeachtet unter einer Staubschicht. Nicht doch Lust das Balance Board mal wieder aus der Versenkung zu holen? Wii Fit ist immer ein guter Grund, aber da sind noch andere. Zum Beispiel Shaun White Snowboarding: Road Trip.
Aber auch wenn dieses Balance Board nicht zum Inventar gehört, solltet man einen Blick auf das Spiel werfen. Denn Shaun White Snowboarding: Road Trip kann sowohl mit der Wiimote als auch mit dem Balance Board (+ Wimmote) gespielt werden. Beides funktioniert gut, aber sehr unterschiedlich. Wer auf ein realistischeres Gefühl setzt, und auf´s Brett steigen möchte, sollte sich auf eine gewisse Eingewöhnungszeit einstellen. Gelenkt wird hauptsächlich mit dem hinteren Fuß, während man mit dem vorderen beschleunigt. Sprünge werden mit einem kurzen Druck mit beiden Füßen auf das Brett ausgeführt. Für die Ausführung von Tricks wird zusätzlich die Wiimote verwendet: Durch Drücken von A und/oder B sowie gleichzeitiger Gewichtverlagerung werden die verschiedenen Grabs und Drehungen ausgeführt.
Mit dem Balance Board wird man mit einem neuen Spielgefühl und kostenlosem Beintraining belohnt. Highscore-Jäger werden jedoch bald vom Balance Board heruntersteigen und das Spiel lediglich mit der Wiimote spielen. Diese Steuerungsart ist einfach präziser. Da Shaun White Snowboarding aber eher auf die „schwierigere“ Nutzung des Balance Boards ausgelegt ist, wird es ohne schnell zu einfach.
Auch wenn sich das nun insgesamt negativ anhört, muss jedoch unterm noch einmal Strich gesagt werden, dass beide Steuerungen gut funktionieren. Dass man mit seinen Füßen nicht so präzise steuern kann, wie man es von anderen Spielen gewohnt ist, sollte klar sein. Die Handsteuerung hingegen erscheint nur zu einfach, da das Spiel eigentlich für das Balance Board entwickelt wurde.
Generell ist die Steuerung aber eher arcademäßig. Kommt der Charakter z.B. in die unmittelbare Nähe einer Stange, so setzt man automatisch zum Slide an. Alles was man tun muss, ist das Gleichgewicht zu halten.
Der Einspieler-Modus führt den Spieler durch die Alpen, die Berge Japans, die Anden bis hin nach Kanada. Quer durch die Welt, immer dem namensgebenden Olympiasieger Shaun White hinterher. Dabei geht es nicht immer nur darum so schnell wie möglich den Berg herunter zu kommen, sondern auch um das Erreichen einer bestimmten Punktzahl durch Tricks auf der Strecke oder das Aufsammeln von Gegenständen auf dem Berg. Das Übliche eines Snowboard-Spiels also. Leider hat man sich hier – anders als beispielsweise beim Klassiker 1080° Snowboarding – eher auf die Trickausführung konzentriert. Dabei hätte man gegen die Konkurrenz SSX Blur doch mit einem größeren Rennanteil punkten können.
Diese Kampagne lässt sich auch kooperativ mit zwei Spielern starten. Leider kann man jedoch nicht eine bereits im Einzelspieler begonnene Kampagne auf diesen Modus umschalten. Kommt also ein Freund zu Besuch, muss neu gestartet werden. Oder man spielt eben im regulären Versus-Modus. In dem Fall wäre es auch nicht schlimm wenn plötzlich drei Freunde unerwartet im Wohnzimmer stünden.
Grafisch macht das Spiel eine gute Figur. Anders als für die anderen Heimkonsolen hat sich Ubisoft auf der Wii für einen eher comichaften Stil entschieden. Ob das der richtige Weg war, muss jeder für sich selbst entscheiden. Klar ist jedoch, dass es auf diesem Weg einfacher ist mit der vergleichsweise schwachen Wii-Hardware zu einem ansehnlichen Ergebnis zu kommen. Und das haben sie allemal geschafft. Tolle Charaktermodelle, schöne Animationen und ein gutes Geschwindigkeitsgefühl. Lediglich zwei Dinge lassen sich ankreiden: Manche Strecken scheinen ein wenig kahl und könnten detaillierter sein. Aber im Grunde liegt es in der Natur schneebedeckter Berge kahl zu erscheinen. Die andere Sache ist der Comic-Look. Sicherlich eine kluge Entscheidung, dennoch mit Sicherheit auch nicht jedermanns Sache.
Wie es sich für ein solches Sportspiel gehört, hat Ubisoft einen tollen Lizenz-Soundtrack spendiert. So dröhnen z.B. Run DMC oder Audioslave aus den Boxen. Das dies nicht nur gute Musik ist, sondern auch sehr gut zum Spiel passt, muss hoffentlich nicht bezweifelt werden.
Diesen Artikel teilen:
Vielen Dank an die Firma Ubisoft für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 20.April.2009 - 19:21 Uhr