Spieletest: Sacre Bleu NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
17. April 2025

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Speedrun für Einsteiger
Kreative Mechaniken
Präzise Steuerung
Negativ:
Teils zu leicht
Leicht Technische schwächen

Musketiere, Steampunk, Speedrun, Streaming und das alles auf der Switch? Das sieht man nicht alle Tage. Sacre Bleu ist ein wildes Bullet-Time-Action-Spektakel, das gerne schnell gespielt werden will, aber nicht muss. Gespickt mit einer Prise Humor. Für einen Preis von 15€ klingt das sehr interessant, aber spielt es sich auch so interessant?

Viva La (seltsames) France

Dieses Action-Spiel entführt euch in eine skurrile Version der französischen Geschichte mit Steampunk-Elementen und zombifizierten Bossen. Ihr seid ein standhafter Musketier, der Inbegriff des Heldentums. Aber eine Intrige sorgt dafür, dass ihr wie ein Verbrecher im Gefängnis sitzt. Zum Glück gibt es noch Menschen, die euch helfen wollen. Na ja, vielleicht brauchen diese einfach nur eure Hilfe und verhelfen euch deshalb zum Ausbruch aus eurer Zelle. In diesem Fall die gealterte Wissenschaftlerin im Rollstuhl, die euch braucht, um Pläne und Bauteile für ein Luftschiff zu besorgen, um endgültig zu fliehen. Wenn da nur nicht die Wachen wären. Die Geschichte ist nicht krass innovativ und wird vor allem in Textboxen erzählt, aber diese sind wenigstens humorvoll und charmant geschrieben. Zusammen mit der wirklich liebevollen Comic-Optik ist das durchaus unterhaltsam genug für diese Art von Spiel.

Sei schnell und liefere eine gute Show!

Aber bei allem Charme und Humor und auch einer gut gesetzten Atmosphäre, ein Spiel wie Sacre Bleu spielt man nur dann gerne, wenn das Gameplay stimmt. Hier könnten sich die Geister ein wenig scheiden, denn es macht einen großen Unterschied, wie man das Spiel spielt. Es erwartet euch ein Füllhorn an Gameplay-Mechaniken, denn hier dreht sich alles um das Movement. Der Kern ist natürlich die Bullet-Time. Ob ihr die Muskete, die Pistole, eine Granate oder den Spezialangriff mit dem Degen einsetzt, die Zeit verlangsamt sich extrem und ihr könnt genau timen, was ihr ausführen wollt. Dabei ist eine Dampf-Muskete keine direkte Waffe, sondern der Rückstoß katapultiert euch und auch Gegner von der Stelle, sodass ihr gekonnte Luftmanöver einsetzen könnt. Auch Projektile von Gegnern werft ihr damit zurück und setzt sie gegen eure Widersacher ein. Mit Pistole und Degen habt ihr so einige Mittel, euch zu wehren, und wenn das nicht reicht, schnappt ihr euch einen Gegner und werft ihn einfach. So kann man kreativ werden. Damit kommen wir auch an den Punkt, wo sich das Erlebnis der unterschiedlichen Spielertypen unterscheiden wird. Denn auch wenn man einige Mechaniken gegeben bekommt, so erweitert sich das im Verlaufe des Spiels nicht und somit kann es etwas eintönig werden. Auch die Gegnertypen unterscheiden sich im Verlauf nur gering, sodass ihr schnell wisst, wie ihr mit ihnen umgehen könnt. So findet ihr im Großen und Ganzen Standardgegner, Gegner mit Schild, Schützen und große Geschütze. Es gibt einzelne Abwandlungen und natürlich die großen Bosse.

Wenn ihr also ganz in Ruhe die Level erkundet, um jedes Geheimnis zu finden, dann werdet ihr das Spiel vielleicht als etwas eintönig wahrnehmen und das Gameplay könnte an Reiz verlieren. Aber Sacre Bleu will eigentlich etwas anderes, dieses Spiel will euch rennen sehen. Nicht ohne Grund sind die Ranglisten und Speedrun-Mechaniken direkt im Spiel integriert. Der Spaß im Gameplay liegt nicht in der Schwierigkeit der Level oder dem Abwechslungsreichtum, sondern darin, die unterschiedlichen Level so schnell wie möglich zu durchlaufen. Gerade die Dampf-Muskete, die einen dreimal die Richtung in der Luft wechseln lässt, ist dabei ein spaßiges Element. Dabei sorgt die Klarheit der Mechaniken dafür, dass auch Spieler, die bisher keinen Berührungspunkt zu Speedruns hatten, hier einen schnellen Zugang finden. Tiefgang bekommt das Ganze, wenn ihr feststellt, dass eure Zeit auch durch eure Kampfwertung Einfluss auf die Gesamtzeit nimmt. Ihr müsst also nicht nur schnell sein, sondern auch möglichst abwechslungsreich eure Gegner beseitigen. Wenn ihr also die begrenzte Zahl eurer Pistolenschüsse nutzt, um in Zeitlupe euren Bildschirm gegnerfrei zu bekommen, ist das zwar besonders einfach, aber eure Kampfwertung wird wegen der mangelnden Kreativität sinken. Setzt alle Angriffsmöglichkeiten und eure Umgebung kreativ ein für eine A+ Wertung und eure Zeit wird ebenfalls sinken. Das motiviert sehr und macht wirklich Spaß. Wollt ihr es etwas ruhiger angehen, könnt ihr auch nach den geheimen Orten in den Leveln suchen, für die ihr eure Fähigkeiten gut einsetzen müsst. Diese Suche ist auch wichtig, da ihr für das Fortschreiten der Geschichte immer genug Geheimnisse finden müsst. Das ist eine seltsame Entscheidung, da diese Suche dem Speedrun-Gedanken zuwiderläuft. Wer es schwerer möchte, kann sich verschiedene Hindernisse einschalten, wie z.B. dass andauernd Ambosse über eurem Kopf erscheinen oder besiegte Gegner sich in Feuer verwandeln. Diese können auch kombiniert werden. Man findet Angaben, dass es ebenfalls einen Streamer-Modus geben soll, über den der Twitch-Chat diese Hindernisse selbst auslösen kann. Das ist eine tolle Idee, aber leider konnten wir dies in unserer Testversion nirgends finden. Eventuell beschränkt sich dies entgegen Aussagen, die man zur Switch-Version findet, doch nur auf die Version auf Steam? Oder der Modus wird nachgereicht? Wir werden ein Auge darauf haben.

Technik aus der Französischen Revolution?

Auf der technischen Seite findet man hier und da ein paar Stolpersteine. So kann es sein, dass die Benennung und die Einstelloptionen in den Spieleinstellungen zueinander versetzt sind. Dafür kann man aber sowohl Zoom als auch Geschwindigkeit des Spiels regeln und sich auch die Knopfbelegung komplett individualisieren. Im Spiel kam es an einzelnen Stellen vor, dass der Weg im selben Moment freigeräumt wurde, wie unser Musketier das Zeitliche segnete. Dadurch wurde der nächste Spawnpunkt aktiviert und wir haben einen minimalen Teil des Levels übersprungen. Das ist zwar für einen Speedrun praktisch und lässt sich eventuell sogar nutzen, aber fühlte sich beim ersten Durchlaufen des Levels unbefriedigend an. Der Sound ist stimmungsvoll und passend, es gibt keine Kritikpunkte, aber er sticht auch nirgends heraus. Grafisch ist das Spiel weder bahnbrechend noch ein Effektgewitter, aber das Comic-Design ist stimmig und konsequent umgesetzt und ist daher wirklich gut und passend für die Übersicht, die man bei einem Speedrun benötigt.

Fazit

Sacre Bleu macht Dampf! Das Spiel ist ein charmantes und humorvolles Action-Spiel, das mit seiner liebevollen Comic-Optik und innovativen Bullet-Time-Mechaniken überzeugt. Während die Geschichte und Gegner etwas eintönig sein können, liegt der wahre Spaß in den Speedrun-Herausforderungen und der kreativen Nutzung der verschiedenen Waffen und Fähigkeiten.

Grafik
8
Sound
8
Gesamt
8

verfasst von „Marcel“

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Vielen Dank an die Firma Noodlecake für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 21.April.2025 - 21:28 Uhr