Spieletest: Rush Rush Rally Racing WiiWare

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Weitere Infos

Releasedate:
32. April 2012

USK 12 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: Unterstützt den Classic und den GameCube Controller

Plus / Minus

Positiv:
sehr präzise Steuerung
herausfordernd
Mehrspielerspaß pur
Negativ:
Grafik gewöhnungsbedürftig
wenig Einzelspielerinhalte

Es ist schon seltsam wie sich manche Dinge entwickeln. Nach dem anfänglich guten Start des Dreamcast, konnte sich die Konsole letztendlich nicht gegen die Playstation 2 auf dem Markt behaupten und so war SEGA gezwungen, nachdem sie schon mit dem Saturn nur noch auf Rang drei hinter Nintendo und Sony rangierten, endgültig aus dem Konsolengeschäft auszusteigen. Nichts desto trotz erscheinen immer noch Spiele für die letzte Heimkonsole von SEGA. Auch wenn diese von Indie-Studios entwickelt werden, erreichen sie heutzutage doch bereits einen beachtlich hohen Standard.
Einer dieser Titel ist Rush Rush Rally Racing, welcher ursprünglich von Senile Team als Beitrag zu einem Programmierwettbewerb gedacht war. Nachdem der Wettbewerb vorzeitig beendet werden musste, da der Veranstalter seine Pforten schloss, entschied man sich trotzdem das Spiel zu beenden.
Mit RedSpotGames fand man einen idealen Partner um den Titel 2009 dann endlich für den Dreamcast zu veröffentlichen.
Auf der Gamescom 2010 kündigten die Entwickler eine Version für WiiWare an, welche neben zwei neuen Einzelspielermodi auch diverse Verbesserungen zur Dreamcast-Version erhalten sollte.
Nun endlich ist es soweit und der Fun-Racer ist für 900 Punkte im Downloadshop erhältlich.

Auf den ersten Blick fällt direkt auf, dass sich die Entwickler sicherlich auch an der populären Micro Machines-Serie orientiert haben. Auch in Rush Rush Rally Rally (auch wenn ich als Franke gerne Wörter ausspreche die mir R beginnen, werde ich den Titel im Folgenden mit R4 betiteln ;) ) steuert ihr Rennautos aus einer Vogelperspektive über verschiedene Rennstrecken.
Dazu stehen euch diverse Einzel- und Mehrspielermodi und acht verschiedene Fahrzeuge zur Verfügung.
Im Grand Prix gilt es wie bei allen großen Rennen dieser Welt, den ersten Platz zu erreichen und den Titel zu ergattern. Um dies zu erreichen müsst ihr euch auf zehn Strecken gegen die Konkurrenz behaupten. Dabei müsst ihr in jedem Rennen unter den ersten drei sein, ansonsten müsst ihr erneut antreten. Nach drei Versuchen ist damit allerdings Schluss und die Meisterschaft ist für euch beendet.
Desweiteren könnt ihr Time Attack und Wettkampf Rennen gegen die Zeit oder bestimmte Gegner fahren.
Auch wenn der Schwierigkeitsgrad frei einstellbar ist, bietet das Spiel von Anfang an eine große Herausforderung. So ist es wichtig sich die Strecken gut einzuprägen und sein Fahrzeug gut unter Kontrolle zu haben. Nur wer im richtigen Moment driftet oder bremst wird am Ende als Gewinner hervorgehen.
Herzstück des Titels ist mit Sicherheit der Mehrspielermodus für bis zu vier Spieler.
Auch hier stehen euch drei Modi zur Verfügung. In Gegeneinander fahrt ihr gewöhnliche Rennen gegeneinander, der Gegenstände-Modus bringt etwas Pepp in die Sache, da, wie der Name es schon vermuten lässt, Gegenstände auf der Rennstrecke verteilt sind die ihr zu euren Gunsten einsetzen könnt. So gibt es nützliche Dinge wie einen kurzzeitig einsetzbaren Turbo, Ölkanister deren Inhalt ihr auf der Straße verteilen könnt um nachfahrende Vehikel von der Strecke abzubringen und auch Waffen, die mit Kontrahenten vor euch kurzen Prozess machen, sind auf dem Parcours verteilt.
Get Ahead ist ein Wettstreit der besonderen Art, denn hier zählen die Nerven, gute Streckenkenntnisse und jeder Vorteil. Ziel ist es dem Gegner mindesten eine Bildschirmlänge voraus zu sein. Dann erhält man einen Punkt. Wer zuerst fünf Punkte erringen kann, dem gebührt der Sieg.

Technik

Optisch präsentiert sich R4 sicherlich nicht auf dem neusten Stand der Technik und sieht selbst für Wii-Verhältnisse sehr altbacken aus. Die Autos und die Strecken wirken statisch und sind wenig detailliert. Grafisch könnte man den Titel zwischen der Super Nintendo und der Playstation-Version von Micro Machines einordnen. Einige Kleinigkeiten wie Fahrzeugbeleuchtung, „Reflektionen“ auf der Windschutzscheibe und Bremsspuren, bringen zumindest ein wenig Dynamik ins Geschehen. Dabei nimmt sich das Spiel selber nicht 100% ernst und ist mit lustigen Cartoon-Zeichnungen geschmückt und auch der Humor geht eher in die schwarze Richtung.
Musikalisch bietet der Titel zwar kein wirkliches Highlight aber die Stücke, die ein wenig an die Dancefloor-Ära der 90er erinnert, sind eingängig und passen ideal zur Retroflair des Spiels.
Die Steuerung von R4 ist ohne Ausnahme zu loben. Zusammen mit der schlüssigen Fahrzeugphysik bietet sich somit ein hervorragendes Spielgefühl. Das Spiel reagiert präzise auf jede noch so kleine Eingabe und ermöglicht es somit, auf dem einen oder anderen Kurs noch ein paar Hundertstel herauszuschlagen. Für ein verbessertes Retro-Erlebnis sorgt außerdem die Unterstützung des Classic und des GameCube Controllers.

Fazit

Würde man mit einer rein nüchternen aktuellen technischen Wertung zu Werke gehen, so würde Rush Rush Racing Rally, abgesehen von der formidablen Steuerung, nicht wirklich strahlen. Allerdings muss man dabei ebenso berücksichtigen, dass die Optik gezielt gewählt wurde und der Titel aus einer Indie-Schmiede stammt, wie die Tatsache, dass der Titel es schafft auch ohne optischen Prunk eine spannende Atmosphäre zu erschaffen.
Angelehnt an Micro Machines bietet der Titel Mehrspielerspaß pur. Wenn man sich zu viert Runde um Runde über die Strecke jagt, rückt die Optik schnell in den Hintergrund.
Die exzellente Steuerung und der hohe Schwierigkeitsgrad dürfte aber auch erfahrenen Rennpiloten im Einzelspielermodus einige spannende Spielstunden bescheren. Technikversessene sollten wohl einen Bogen um den Titel machen. Nostalgiker hingegen können sich hier dem puren Rennvergnügen mit Freunden hingeben.

Grafik
6
Sound
6.5
Multiplayer
9
Gesamt
7

verfasst von „David“

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Vielen Dank an die Firma Redspotgames für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 28.Mai.2012 - 21:59 Uhr