Spieletest: Polarium NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
32. März 2005

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: 2 Meinungen

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Unschlagbarer Preis im DS-Lineup
Fesselndes Gameplay
Knackige Rätsel
Steuerung nur mit dem Stylus
Negativ:
Grafisch eher zurückhaltend

Denkspiele faszinieren Menschen seit eh und je. Im Bereich der Videospiele hat dieses Genre mit Tetris die Gehirnwindungen der Spieler zum ersten Mal beansprucht. Der Sprung in die dritte Dimension in Tetrisphere wurde auf dem N64 möglich gemacht. Mit dem Nintendo DS wird nun, dank seines Touchscreens, die nächste Generation dieses Genres eingeläutet. Obwohl die Spiele augenscheinlich viele Gemeinsamkeiten haben, es geht darum möglichst viele Steine durch geschickte Handlungen verschwinden zu lassen, sind sie dennoch grundverschieden.

Aus Schwarz mach Weiß – Aus Weiß mach Schwarz

Wenn man das Modul zum ersten Mal eingelegt hat, wird man mittels Tutorium in die Regeln und Prinzipien des Spieles eingeführt. Im Grunde geht es darum, Schwarze und Weiße Steine so umzudrehen, dass in einer horizontalen Reihe jeweils nur noch eine Farbe vorkommt. Ist das der Fall, dann verschwindet die Reihe und man kann sich der nächsten zuwenden. Die Steine ändern ihre Farbe, wenn man sie mit dem Stylus markiert und dann nochmals anklickt. Das klingt jetzt zwar im ersten Moment ein wenig farblos, aber man stellt schnell fest, dass dies nicht so ist.

Der Trick ist es nämlich, möglichst viele Steine auf einmal zu markieren um Zeit zu sparen und Punkte zu gewinnen. Setzt man den Stift an einer Stelle an, dann kann man nach oben, unten, rechts oder links eine gerade Linie ziehen, bis man den gewünschten Zielpunkt erreicht hat. Von dort aus kann man dann wieder in einer der drei anderen Richtungen weiterziehen. So kann man alle benötigten Steine markieren und sie dann mit einem einzigen Klick umdrehen. Alle Reihen, die nach dieser Aktion nur noch einfarbig sind lösen sich auf. Um noch größere und komplexere Puzzle-Variationen zu ermöglichen, gibt es einen Rand um das Spielfeld, der nicht von Steinen belegt wird, aber als „Fahrbahn“ für die Markierungen nutzbar ist. So kann man auch solche Steine in einem Zug erreichen, die sonst auf die zweite Runde warten müssten.

Die Idee ist einfach genial und auch mindestens genauso gut umgesetzt. Das System und die Regeln sind sehr intuitiv und daher schnell erlernt. Nach nur wenigen Runden begreift man immer besser, wie man die Steine drehen muss um viele Reihen auf einmal aufzulösen. Es gibt dabei viele verschiedene Muster, die man bald verinnerlicht hat und somit schnell große Fortschritte macht.

Fesselnde Aufgabe inklusive

Die zwei wichtigsten Spielmodi sind „Aufgaben“ und „Taktik“. Im Aufgaben-Modus fallen von oben immer neue Steine nach und man muss die unten liegenden schnellsten verschwinden lassen, damit die Oberkante des Spiels nicht den Bildschirmrand erreicht. Dieser Modus ist gut mit Tetris vergleichbar, allerdings ungleich schwerer. Denn hier fallen, statt einzelner Steine, immer mehrere Reihen auf einmal von oben herab, die man dann möglichst gezielt auflösen muss. Dazu sollte man mit dem Stift möglichst viele Steine gleichzeitig markieren und umdrehen. So ist es möglich, viele Reihen auf einmal verschwinden zu lassen, was natürlich auch zu mehr Punkten führt.

Im Taktik-Modus wird das Spiel zu einem echten Denkspiel. Die Entwickler haben hier 100 verschiedene Puzzles integriert, die man in einem Zug komplett auflösen muss. Das Feld ist hierbei maximal 10x10 Felder groß und komplett mit schwarzen und weißen Steinen gefüllt. Es gilt nun, den richtigen Ansatzpunkt zu finden und alle Steine auf einen Schlag so umzudrehen, dass alle Reihen nachher nur noch einfarbig sind und verschwinden. Während die ersten Levels noch recht einfach und schnell durchschaut sind, wird es spätestens in den oberen 50 immer schwieriger. Die Bilder sind nicht mehr so leicht zu durchschauen und man muss teilweise sehr lange nachdenken, bis man auf eine Lösung kommt. Diese 100 Puzzles sollten den Durchschnittsdenker etwa 10-15 Stunden fesseln, bevor auch das letzte geknackt ist. Ein weiteres interessantes Feature ist die eigene Erstellung von Puzzles. Man kann eigene Konstellationen aufbauen und auf dem Modul speichern. Mittels eines Codes oder W-LAN kann man diese Puzzles an andere Denker übermitteln. Insgesamt kann man bis zu 100 solcher selbst erstellter Aufgaben speichern, wobei die Anzahl der Speicherplätze von der Anzahl geschaffter Puzzles im Taktik-Modus abhängt.

Den Aufgaben-Modus kann man im Prinzip unbegrenzt genießen, allerdings gibt es auch hier ein Ziel. Wenn man es geschafft hat, 1.000 Reihen abzubauen, darf man sich zu Recht Polarium-Mastermind nennen, denn diese Aufgabe ist kein Kinderspiel. Es bedarf dazu eines guten Auges, umfassender Kenntnisse der verschiedenen Figuren, einer ruhigen und schnellen Hand sowie einer lang andauernden Konzentration.

Besonders hervorzuheben ist, dass man zur Steuerung des Spiels nur den Touchscreen nutzt und niemals einen Knopf auf dem DS drücken muss. Dadurch vermittelt das Spiel ein völlig neues Gefühl, denn man interagiert die ganze Zeit unmittelbar mit der Hardware um die Aufgaben zu lösen.

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