Das Spiel sprüht nicht vor Innovation, was die Hauptzielgruppe vermutlich sowieso nicht bemerken wird. Wer aber von Pokémon keinen Ausschlag bekommt und auf der Suche nach einem Puzzle-Spiel ist (die auf dem N64 recht selten sind) könnte aber durchaus Gefallen daran finden.
Spieletest: Pokémon Puzzle League N64
Weitere Infos
Releasedate:32. Februar 2001


Anzahl der Spieler: 1-2
Leser-Meinungen: 2 Meinungen
Specials: keine
Der erste Verdacht, der bei Pokémon Puzzle League, wie bei jedem Titel mit einem großen Namen auftritt, ist der, dass Nintendo nur schnelles Geld damit verdienen will und das eigentliche Gameplay nicht viel, bis nichts mit, in diesem Fall Pokémon zu tun hat. Doch Nintendo hat oft bewiesen, dass es auch anders geht. Wer jedoch hier von einem Puzzle-RPG-Mix träumt, der auch sehr interessant wäre, wird enttäuscht, denn Pokémon Puzzle League ist tatsächlich zu ca. 80% ein Aufguss des auf SNES veröffentlichten "Tetris Attack" im Pokémon-Look!
Für alle, die nichts von Tetris Attack gehört haben hier das Spielprinzip: Es werden quadratische Blöcke reihenweise ins Spielfeld geschoben, der Spieler steuert einen Cursor, mit dem er zwei horizontal nebeneinanderliegende markiert und per Knopfdruck tauschen kann. Sobald drei gleiche horizontal oder vertikal direkt nebeneinander liegen lösen sie sich auf. Wenn vier oder mehr einander nach einem Zug berühren wird es Combo und falls in Folge einer Auflösung wieder mindestens drei in einer Reihe liegen Chain genannt. Es ist einfach und auch Anfänger finden schnell Spaß daran. Neben "Prof. Eichs Labor", in dem die Grundlagen erklärt werden gibt es noch acht Gebäude im "Puzzle Village", die unterschiedliche Modi symbolisieren.
Das "Pokémon Center" steht für das Optionsmenü.
Im "Mimic Mansion" kann man seine Fähigkeiten noch weiter verbessern.
"Marathon" ist ein Endlosspiel, in dem es darum geht lange durchzuhalten und einen Hiscore aufzustellen.
Im "1p-Stadion" wird gegen CPU-Gegner gespielt, eine Meisterschaft mit drei (+1) Schwierigkeitsgraden.
In der "Zeitzone" gibt es ein Zeitlimit, in dem eine möglichst hohe Punktzahl erreicht werden soll.
Das Ziel im "Kurbad" ist die Blöcke bis zu einer Ziellinie abzuräumen, wobei das Spiel von Level zu Level schneller und die Anzahl der zu beseitigenden Reihen höher wird.
Die "Puzzle-Universität" ist nur für Leute zu empfehlen, die auch einige Geduld aufbringen können. Man hat eine festgelegte Anzahl Züge zur Verfügung, um sämtliche Blöcke abzuräumen, indem man Combos und Chains auslöst.
Schließlich gibt es noch das "Duell" in dem man gegen einen anderen menschlichen Spieler antreten kann. Wo ist der Vier-Spieler-Modus?! Es wäre doch wohl nicht so schwer das alte Tetris Attack um einen Vier-Spieler-Modus zu erweitern, so viel Innovation müsste zu erwarten sein.
Das Einzige wirklich innovative ist der 3D-Modus, der einfach nur einen gewöhnungsbedürftigen 2D-Modus darstellt. Dadurch, dass sich die ganze Säule dreht und nicht nur der Cursor bewegt wird spielt es sich spürbar anders. Außerdem hat man in diesem Modus nicht das ganze Feld auf einen Blick, womit das Gameplay noch ein wenig schwieriger gestaltet wird. Allgemein ist der Schwierigkeitsgrad durchaus gelungen. Anfänger werden ich dazu gebracht das Pad an die Wand zu schmettern und Profis schlafen nicht vor dem Bildschirm ein, da das Spiel auch für sie noch eine Herausforderung zu bieten hat.
Grafisch bietet das Spiel das, was zu erwarten war nicht mehr, aber auch nicht weniger. Alles ist sehr bunt und ziemlich gut gezeichnet, für ältere Spieler vielleicht aber doch zu bunt. Schlecht ist die Grafik nicht gerade, für ein Puzzle-Spiel zumindest. Auf der anderen Seite hagelt es nicht gerade Effekte, was sicherlich technisch umsetzbar gewesen wäre, die Konsole wird sicher nicht annähernd ausgereizt. Der 3D-Modus sieht dabei selbstverständlich etwas aufwendiger aus, als die 2D-Fassung (nicht dass der Unterschied etwas ausmachen würde).
Die Musikuntermalung ist ziemlich passend wird aber, wie der Rest des Spiels auch, sicherlich nicht jeden überzeugen können. Genauso oder eher noch schlimmer sieht es mit den Effekten aus. Jeder Charakter hat eine Reihe von Sprach-Samples, die bei Combos zum Einsatz kommen. Es sind aber nicht gerade viele, so dass sie mit der Zeit störend werden können. Zum Glück merkt man von ihnen nicht mehr sehr viel, sobald das Spiel kritisch wird und es Combos hagelt.
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Letzte Aktualisierung: 21.Juni.2001 - 17:49 Uhr