Spieletest: Picross 3D NDS

Weitere Infos

Releasedate:
5. März 2010

USK 0 WiFi unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Macht süchtig!
Sehr gutes Tutorial
Großer Spielumfang
Kostenfreier Download weiterer Rätsel
Negativ:
Kleine Macken bzgl. der Zusatz-Features
Hintergrundmusik

Picross 3D ist bereits das vierte in Europa veröffentlichte Nintendo-Spiel rund um die aus Japan stammenden Nonogramm-Logikrätsel. Für den Nintendo DS ist vor rund drei Jahren ein schlicht Picross DS betiteltes Spiel erschienen. Für den neusten Teil der Serie haben die Entwickler das Rätseldesign um die dritte Dimension erweitert ─ eine Innovation die, sofern gut umgesetzt, eine weitere Auflage des Knobelspiels durchaus rechtfertigt.

Verloren im Zahlenmeer

Wer sich ein wenig mit japanischen Rätselspielen befasst hat, dem fällt schnell auf, dass man in Nippon offenbar eine Vorliebe für Zahlenpuzzles besitzt. So ist es bei Sudoku, Kakuro oder eben auch bei Nonogrammen, die die Grundlage von Picross bilden. Die Ausgangsidee ist stets simpel, komplex hingegen die Anwendung. Auch das durch den dreidimensionalen Raum modifizierte Spielprinzip von Picross 3D ist schnell erklärt: Ziel eines jeden Puzzles ist es, aus einem Quader eine Figur herauszulösen. Der Quader setzt sich wiederum aus kleinen Würfeln zusammen. Auf jedem Würfel ist oben und an der Seite vermerkt, wie viele Würfel in der jeweiligen Würfelreihe Bestandteil der Figur sind. Steht zum Beispiel an einer Seite eine „0“, können alle Würfel dieser Reihe bedenkenlos entfernt werden. Natürlich ist das Ganze zumeist komplizierter. Nach und nach gilt es durch Drehen und Wenden des Quaders Würfel zu identifizieren, die bedenkenlos entfernt werden können. Durch zerstörte Blöcke werden sodann idealerweise weitere Würfel identifiziert, die nicht zu der Figur gehören. Wer sich nicht verwirren lässt oder stecken bleibt, kann den Quader in einem konstanten Fluss nach und nach abtragen, bis denn endlich die Figur zum Vorschein kommt.
Um auch im Inneren des Quaders agieren zu können, steht dem Spieler jeweils an der Längs- und Breitseite des Blocks ein Schieber zu Verfügung, mit dem jener nach Scheiben aufgesplittet werden kann. Außerdem kann der gesamte Block frei rotiert werden. Durch dieses System, sowie die auf 10x10 Würfel limitierte Blockgröße, geht der Überblick nicht verloren.

In die Feinheiten des 3D-Knobels führt ein exzellentes Tutorial ein. Über 40 Puzzles hinweg wird dem Spieler nicht nur die oben skizzierte, grundlegende Spielmechanik antrainiert, sondern es werden auch sämtliche erweiterte Regeln vermittelt. Dazu gehört vor allem die Erklärung der verschiedenen Zahlenmarkierungen, die symbolisieren, ob zu Figur gehörende Würfel aneinander oder getrennt liegen. Ebenso wird aber auch erläutert, was es mit „Time Challenge“ und „One-Change-Challenge“-Puzzlen auf sich hat, und wie sich Bonus-Aufgaben freischalten lassen

Insgesamt enthält das Spiel über 350 Puzzles in ansteigenden Schwierigkeitsgraden. Während sich einfache Rätsel binnen weniger Minuten lösen lassen, können die diffizileren Rätsel ─ nach den Fähigkeiten des Spielers ─ sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.

Eigenkreationen und Downloads

Als ob dieser Spielumfang nicht groß genug wäre, hat Nintendo zudem die Möglichkeit eingebaut weitere Puzzles im Eigenbau zu erstellen oder per Download zu beziehen. Beides Mal handelt es sich um sehr gute Ideen, beides Mal könnte die Ausführung verbessert werden. Zunächst zum Editor: Genau so einfach wie man im Hauptspiel Würfel abbaut, lassen sich im Editor Würfel zu einer beliebigen Figur zusammenstecken. Diese darf auch hübsch eingefärbt werden, wobei die Einfärbung jedoch erst nach der Puzzle-Lösung angezeigt wird. Leider kann man sodann die Figur nicht selbst im Quader verstecken, das Spiel generiert automatisch das fertige Puzzle. Auf den Schwierigkeitsgrad kann man so nur begrenzt durch die Form der versteckten Figur Einfluss nehmen.

Im WFC-Bereich können die eigens erstellen Figuren sodann für von Nintendo veranstaltete Wettbewerbe hochgeladen werden. Im Moment läuft beispielsweise ein Wettbewerb mit dem Titel „Europa“, die Spieler sind angehalten thematisch passende Puzzles einzusenden. In einem Downloadbereich lassen sich von Nintendo erstellte Puzzle-Pakete herunterladen. Zukünftig werden dort wohl auch aus den Wettbewerbs-Einsendungen entstandene Puzzle-Bundles zu finden sein. Sonstige selbst erstellte Puzzles, lassen sich leider nicht über das Internet mit Freunden teilen. Es ist zwar durchaus nachzuvollziehen, dass Nintendo die Verteilung von anstößigen Figuren verhindern will, andererseits toleriert man besagtes Risiko auf der Wii im Mii-Kanal. Eine Liberalisierung der Online-Politik wäre hier, wie allgemein auf Nintendo-Plattformen, wünschenswert.

Nervige Musik und bizarre Formen

Stilistisch bewegt sich Picross 3D zwischen knuffig-süß und bizarr. Die dreidimensionalen Pixel-Figuren sind liebevoll gestaltet und – einmal aus dem Block befreit auch animiert. Eine wild flatternde Pixel-Eule und ein herum springend und kickender Buchstabe K: Warum eigentlich nicht? Die Hintergrundmusik ist hingegen zum überwiegenden Teil nervig ausgefallen. Die für viele Knobelspiele typisch gewordene, treibende Elektro-Musik geht dabei noch in Ordnung. Aber eine Jahrmarkt-Hintergrundberieselung oder ein überhaupt nicht entspannender Track namens „Relax“? Nun, am Effektivsten knobelt es sich ohnehin ohne musikalische Ablenkung!

Fazit

Picross 3D erweitert das bekannte Spielprinzip erfolgreich um die dritte Dimension. Der Überblick bleibt auch im dreidimensionalen Raum erhalten und die Puzzles sind anspruchsvoll und süchtig machend wie eh und je. Trotz kleiner Macken bei den Zusatzfeatures, gibt es für Puzzle-Freunde eine klare Kaufempfehlung.

Grafik
7
Sound
5
Gesamt
8.5

verfasst von „ThE CaPtAiN“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 14.April.2010 - 21:49 Uhr