Ocean's Heart ist ein schönes Spiel für Liebhaber von Pixel-Art 2D Adventure Spielen im Stile von alten SNES oder GBA Zelda Titeln. Mit 10 bis 15 Stunden Spielzeit ist es leider etwas kurz geraten, besticht aber durch seine Detailverliebtheit und lädt zum Erkunden ein.
Spieletest: Oceans Heart NSW
Weitere Infos
Releasedate:10. Februar 2022





Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Wunderschöne Pixel-Art Grafik
- Detailverliebte und abwechslungsreiche Regionen
- Viele Secrets und Nebenquests zum Entdecken
- Negativ:
- Relativ kurze Spielzeit
- Leichte Frame-Rate Probleme
- Story wird etwas lieblos erzählt
Ocean's Heart ist ein "Top-Down 2D Zelda-Alike" Adventure, in dem wir uns in guter alter SNES oder GameBoy Manier durch die Welt schnetzeln. Das Spiel erschien bereits im Januar 2021 für den PC und hat dieses Jahr seinen Sprung auf die Switch geschafft.
Story
In Ocean's Heat spielen wir Tilia, die Tochter eines Wirts und Mitglied der "Freiwilligen Flotte" - so eine Art Bürgerwehr. Als Tilia müssen wir Aufgaben bewältigen, Rätsel lösen, Dungeons bewältigen und am Ende einen bösen "Piratenkönig" stürzen, um das "Herz der See" zu retten. Dabei bedient sich das Spiel einer fast-linearen Hauptstory und zahlreichen optionalen Nebenquests. Gepaart mit einer Semi-Open-World hat man den Eindruck, der Entwickler hat sich von Breath of the Wild inspirieren lassen. Wir ertappten uns selbst, dass wir gar nicht der Storyline folgten, sondern einfach die Welt erkundet haben und dabei zahlreiche Nebenquests absolvierten. Man darf hier kein dramaturgisches Meisterwerk erwarten, vor allem die Hauptstory wirkt leider etwas "plump" erzählt und es kommt nur selten Spannung auf. Sie ist aber trotzdem niedlich erzählt und witzig, wie auch die meisten Nebenquests und macht so Lust immer weiter zu machen.
Grafische Gestaltung und Atmosphäre
Eigentlich fragt man sich, warum dieses Spiel nicht ordinär für die Switch veröffentlicht wurde. Die High-Resolution-Pixel-Grafik passt wunderbar zum mobilen Modus der Switch und sieht auf dem kleinen Bildschirm einfach nur gut aus. Aber auch auf dem großen Fernseher macht die Grafik richtig Laune. Der Grafische Stil erinnert Ocean's Heart am ehesten an The Legend of Zelda: The Minish Cap, hat aber seinen ganz eigenen Touch. Obwohl einzelne Gestaltungselemente und Objekte häufig wiederverwendet werden - was für 2D Adventure Spiele nicht untypisch ist -, hat jede Region ihren eigenen Stil und Flair. Das audiovisuelle Gesamtkonzept unterstützt dabei, sodass keine Monotonie eintritt und es macht einfach Spaß diese detailverliebte Welt zu erkunden. Die Welt ist relativ klein. Man kann die Welt größtenteils zu Fuß erkunden oder aber man lässt sich von Hafen zu Hafen fahren. Letzteres haben wir aber erst im Endspiel gemacht, weil man da sehr viel hin und her geschickt wird. Zu Beginn haben wir natürlich diese wunderschöne Welt erkundet und viele kleine Details entdeckt, durch die wir entweder eine Nebenquest abschließen konnten oder hin und wieder auch Objekte gefunden haben, die uns später in der Hauptstory vorangebracht haben.
Gameplay
Das Gameplay hat seine typischen 2D Schwächen, die wir bereits von anderen Vertretern kennen. Hin und wieder treffen uns Gegner aus gefühlten 5 Metern Entfernung und die eigene Schwert-Hit-Box ist vor allem am Anfang ungewohnt. Gerne bleiben wir auch an den pixeligen Kanten von Objekten hängen. Aber eingefleischte Fans der 2D Adventure Spiele kennen diese Schwächen und werden sie wohl kaum als solche bezeichnen. Obwohl wir auch hier mit Genre-typischen Waffen wie Schwert, Bogen, Bumerang und Morgenstern (Flegel) unsere Gegner verprügeln, bietet Ocean's Heart jede Menge eigene Ideen. Vor allem am Anfang haben es uns die "Salzkerzen" angetan, die richtig viel "Booom" machen. Eine Salzkerze ist sozusagen eine "Mehrfach- Bombe", die man wirft und auf ihrem Weg mehrere Explosionen verursacht. Aber Achtung: Es kann auch die eigene Spielfigur treffen und eine ungünstig geworfene Salzkerze führt schnell zum eigenen Tod. Apropos Tod, dieser ist nicht wirklich ein Hindernis in Ocean's Heart. Wir starten in der Regel beim letzten Szenenübergang der getriggert wurde, in den meisten Fällen ist dies der Eingang in einen Dungeon oder eine Region. Und weil die Wege in der Regel recht kurz gehalten sind, hält uns eine Niederlage nur wenig auf.
Vor allem am Anfang sind wir häufig gestorben, sicherlich an die 10 bis 15 Male. Das mag aber vielleicht auch an der ungenauen Joystick-Steuerung liegen. Nach zwei bis drei Stunden Spielzeit haben wir auf einen 8bitdo Controller mit D-Pad gewechselt. Auf diesem lässt sich die Spielfigur viel besser steuern. Wir können nur empfehlen, Ocean's Heart mit einem D-Pad zu spielen. Das geht natürlich auch bei den JoyCons mit den unteren Pfeiltasten (wenn man sich die Finger brechen will) oder dem Pro Controller, für uns eignet sich der 8bitdo Controller für diese Art Spiele aber viel besser. Außerdem kommt ein gewisses Kindheitsgefühl auf, wenn wir ein SNES-alike Spiel, mit einem modernen SNES- alike Controller spielen Obwohl Ocean's Heart natürlich viele bewehrte Elemente seiner geistigen Vorgänger übernimmt, verbessert es diese und bringt genug eigene Ideen, um sich abzugrenzen.
Dabei setzt der Entwickler vor allem auf Einfachheit und Minimalismus. Statt eines umfangreichen Crafting-Systems, gibt es nur knapp 20 Zutaten, aus denen wir verschiedene Tränke brauen können. Unsere Ausrüstung können wir quasi bei jedem Schmied verbessern, egal in welcher Stadt. Dabei kommt ein einfaches Stärke-System zum Einsatz. Schwert, Bogen und Rüstung haben einen Stärke-Wert, der einfach um +1 oder manchmal auch +2 erhöht wird. Dies passiert jedes Mal, wenn wir diese beim Schmied verbessern oder eine Verbesserung in einem Dungeon oder in einer Höhle finden. Für ein Adventure eine ideale Lösung, um das Ausrüstungsmanagement nicht zu überfrachten.
Technische Umsetzung
Unterstützt werden JoyCon und Pro Controller, sowie TV, Table-Top und Handheld-Modus. Das Spiel macht in jedem Szenario einen guten Eindruck, doch hat vor allem gegen Ende mit einigen Framerate Einbrüchen zu kämpfen. Gerade wenn richtig viel los ist, kann die Framerate drastisch einbrechen. Zum Glück gibt es nur ein paar wenige Stellen, wo es so richtig extrem wird - spätestens wenn ihr dem Raben-Daemon Secret-Boss begegnet, werdet ihr es merken. Trotz dieser kleinen Schwächen, macht das Spiel einen hervorragenden Eindruck auf der Switch und lässt sich auch gut auf einer längeren Zugfahrt unterwegs spielen. Bei einer einstündigen Session im Handheld-Modus hat die Switch ca. 1/4 Akku verbraucht. Bei vollem Akku solltet also ohne Probleme auf drei bis vier Stunden mobile Spielzeit kommen (was wir allerdings nicht explizit getestet haben).
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Vielen Dank an die Firma Nordcurrent für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 19.Februar.2022 - 11:03 Uhr